Den heutigen Tag habe ich unseren persönlichen Brückentag genannt. Wir hatten für heute ein Auto reserviert und sind also mit der F-Line zur BART-Station Embarcadero und dann, nachdem wir verstanden hatten, wie wir an Fahrkarten kommen, mit der BART zum Flughafen gefahren. Zum Fahrkarten-ziehen brauchten wir Hilfe. Ich muss aber auch sagen, dass das etwas kompliziert war. Wir fragten einen jungen Kerl mit Rastas bis zum Hintern. Der war superfreundlich, wie eigentlich alle, die wir jemals nach etwas fragten. Tolle Mentalität, die diese Menschen haben, da könnte ich mich dran gewöhnen
Also, nachdem wir die Karten endlich ziehen konnten, weil der nette junge Rasta-Mann uns alles geduldig erklärt hat, fuhren wir mit der BART zum Flughafen, um dort unseren Jeep Cherokee X-Trail entgegenzunehmen.
Zwischendurch telefonierten wir noch mit Road Bear. Julie hatte uns nämlich am Vortag eine Mail geschickt, ob wir unseren RV nicht bereits um 8:00 Uhr/8:30 Uhr übernehmen könnten. Wir hätten ja geschrieben, dass wir keine Abholung vom Hotel benötigen, sondern eigenständig hinkommen wollten und da so viel los sei, könnten wir gerne schon früher da sein… Welch gute Nachrichten!! Wir können also den gemieteten Wagen für den Ersteinkauf wieder stornieren, da wir mit dem RV schon gegen 10 Uhr bei Road Bear vom Hof fahren können! Super!!
Mit unserem Mietwagen fuhren wir über die Golden Gate Bridge aus der Stadt heraus. Tolles Gefühl, man hat von dieser Brücke schon in der eigenen Kindheit gehört und Bilder gesehen, nun fährt man drüber… Anschließend wollten wir zum Muir Wood NM. Diese Idee hatten wir, an einem Samstag, aber wohl nicht alleine. Es war kein Parkplatz weit und breit zu finden und als wir im dritten oder vierten Anlauf noch immer kein Glück hatten, auch nicht am Straßenrand, haben wir aufgegeben. Wir fahren ja noch zum Henry Cowell Redwood State Park… Also sind wir einfach mal ins Blaue gefahren. Wir sind ein Stück zurück gefahren und über den Panoramic Hwy. auf dem Mt. Tamalpais gelandet, wo eine Menge Hiker unterwegs waren. Im Mountain Home Inn haben wir dann etwas zu Mittag gegessen. War sehr lecker und die Aussicht war toll. Weiter ging es über den Panoramic Hwy. Richtung Stinson Beach, dann über die Route 1, wo wir einige Seelöwen entdeckten,
Siesta:
schließlich auf den Sir Francis Drake Blvd., der uns über Iverness
Die Point Reyes:
und durch die wunderschöne Landschaft schließlich zum Point Reyes und dem alten Leuchtturm bringt.
Lighthouse:
Insgesamt war bei diesem Trip der Weg das Ziel. Wir sind an die 200 Miles gefahren und immer wieder mal ausgestiegen, um die tolle Landschaft, Vögel, Blumen und Seelöwen zu beobachten. Binnenseen, auf denen alte rostige Schiffswracks zu finden sind, Häuser wie bei den Waltons, Aussichten wie man sie sonst nur im Fernsehen sieht.
Fels in der Brandung:
Mahlzeit!:
Auf der Rückfahrt sind wir vor der Golden Gate Bridge – rein intuitiv - rechts rausgefahren in die Marin Headlands und haben dort kurz vor Sonnenuntergang einen Wahnsinnsblick auf die Brücke und San Francisco gehabt.
Sailing:
Stadt in weiß:
The Golden Gate:
Dann sind wir auch noch Richtung Sausalito abgebogen, wo wir alles noch einmal aus einer anderen Perspektive sehen konnten. Wow!!
Sausalito:
Anschließend haben wir das Navi angeschmissen und gedacht, wir sind in etwa einer halben Stunde zurück am Flughafen, um den Wagen abzugeben. Das Navi zeigt eineinhalb Stunden an. Ok, was ist das jetzt? Vielleicht gibt es einen Stau? Das Navi wird’s schon wissen. Wir fahren also nicht Richtung Golden Gate Bridge, sondern in die andere Richtung. Über die Richmond-Brücke (was für ein tolles Bauwerk, was für ein tolles Gefühl) und auf eine X-spurige Autobahn. Peter wird am Steuer etwas nervös, ich versuche hektisch, den Grund für das Malheur zu finden. Wie gut, dass Peter hinterm Steuer sitzt, ich wäre völlig überfordert gewesen… Ich mutmaße, dass irgendwer die Einstellung im Navi getroffen hat, Maut-Straßen zu vermeiden. Als wir dann die Ausfahrt Richtung San Francisco nehmen und nicht weiter nach Oakland fahren, wie unser Navi das eigentlich will, reduziert sich die Fahrtzeit plötzlich von etwa 70 Minuten auf 15. Wir fahren also über die nächste Brücke, die Bay-Bridge und müssen hierfür 5$ Maut zahlen. Diese 5$ lohnen sich aber so was von! Inzwischen ist es dunkel und rechts vor uns sehen wir ein Bild der Skyline von San Francisco, das ich hoffentlich nie mehr vergessen werde. Leider ist in der Aufregung nicht an ein Foto zu denken, außerdem können wir natürlich nicht kurz rechts ranfahren So etwas habe ich tatsächlich bisher nur auf Postkarten gesehen, auf richtig schönen Postkarten. Die Skyline von San Francisco bei Nacht von der Bay Bridge aus gesehen, das empfehle ich jedem, der die Stadt besucht und die Möglichkeit hat, mit einem Auto zu fahren (oder noch besser, sich fahren zu lassen!!)
Nachdem wir dann ruck zuck am Flughafen waren, getankt und das Fahrzeug abgegeben haben, sind wir wieder mit dem BART zum Embarcadero gefahren. Da wir aufgrund der Uhrzeit nur noch eine Kleinigkeit essen wollten, haben wir uns für Pier 39 entschieden, um dort einen weiteren Crepe zu essen. Die F-Line ließ auf sich warten, auch die Busse fuhren nicht mehr so wirklich, also kam ich auf die blöde Idee, dass das nicht so weit sein kann und wir doch laufen sollten. Gesagt getan. Ich hab’s gerade mal gegoogelt: knapp zwei Meilen… Manchmal sollten die Jungs sich doch mehr durchsetzen Am Pier war natürlich schon alles geschlossen, also ernährten wir uns von den Chips, die wir vorgestern im Safeways gekauft haben… Ein langer und ereignisreicher, ein unvergesslicher Tag, unser Brückentag, geht zu Ende…