20.08.15 - von verschwundenen Tischen und Sand (von Page zu den Coral Pink Sand Dunes)

Heute stehen wir schon um 6.00 Uhr auf, essen Joghurt und Bananen und trinken einen Kaffee. Heute haben wir dabei einen Hasen zu Gast.

Junior wird gegen 6.30 Uhr rausgeschmissen, damit wir zeitig loskommen. Irgendetwas stimmt mit dem Black-Water-Tank nicht. Es riecht etwas unangenehm und der Tank lässt sich nicht mehr komplett schließen. Beim Shop erkundigen wir uns, ob jemand vom Personal versehentlich unseren Tisch mitgenommen hat und das Feuerholz. Nein. So was würden sie hier nicht machen. Mit Diebstahl haben sie aber auch keine Probleme. Komisch… Irgendwer hat also unseren Campingtisch geklaut und auch unser restliches Feuerholz. Das ist sehr ärgerlich, aber leider nicht zu ändern. Wir beschließen, uns davon nicht den Urlaub versauen zu lassen. Ohne Tisch geht’s auch…

Trotzdem rufen wir kurz bei Roadbear an, um das Malheur zu berichten und wegen unseres Tanks zu fragen. Nein, das müssen wir nirgends sonst melden, er gibt in Las Vegas Bescheid, das reicht aus. Gut. Hatten ja eh beschlossen, dass das nicht zu ändern ist… Wegen des Tanks wurde uns geraten, dass wir den Tank nach dem Dumpen mit Wasser ausspülen sollen, das sich vermutlich etwas Toilettenpapier am Rand festgesetzt hat, ok, dann machen wir das beim nächsten Mal…

Auf geht’s zum Antelope Canyon. Vorher wird noch ein indianischer Tanz aufgeführt.

Das ist ganz nett, sicher auch sehr anstrengend für den Tänzer. Das Ambiente – eine Überdachung mit Tankstellencharakter direkt an der Hauptstraße - ist halt nicht so schön… Dann werden wir auf die Wagen ‚verladen‘ und zum Canyon gebracht. Leider ist das die reinste Massenabfertigung. Fotos machen kann man wegen der Lichtverhältnisse am frühen Morgen nur am Anfang und am Ende des Canyons. Trotzdem, finde ich, sind ein paar schöne Fotos dabei herausgekommen.

(eines meiner Lieblingsfotos:)

Auch dies ist eines der vielen Naturwunder, die wir auf unserer Reise sehen dürfen. Nur bleibt leider hier der bittere Nachgeschmack, dass das eine reine Abzocke ist. Wenn ich sehe, dass am Horseshoe Bend ein Ranger (bzw. eine Rangerin) steht, die einen ermahnt, mehr zu trinken und dieses Naturschauspiel ist vollkommen kostenlos, dann passt das irgendwie nicht recht zusammen. Aber wieder muss ich sagen, dass wir Glück mit unserem Guide hatten. Leider weiß ich den Namen wieder nicht, da mein Namensgedächtnis tatsächlich nicht das Beste ist. Hätte er uns verraten, wann er geboren ist, so wüsste ich das vermutlich noch Wir hatten eine (für die Verhältnisse im Canyon) sehr ausführliche Führung, er machte sogar die Fotos an den schönsten Punkten mit allen Kameras selbst und am Ende des Canyons hat er uns ein Stück auf seiner Flöte vorgespielt.

Als wir dann wieder zurück ‚getrieben‘ wurden, war ich die letzte, hinter mir nur noch unser Guide. Ich machte hier und da Fotos, obwohl er das vorher untersagt hatte. Als ich dann kurz stehen bleiben wollte, meine er ‚I’m right behind you…‘ Ich entgegnete, dass so viele Leute hier seien und man tatsächlich kaum die Möglichkeit habe, zu fotografieren. Da ließ er mich allein, indem er mich überholte und ich hatte einige Zeit um ganz alleine im Canyon Fotos zu machen, da unsere Gruppe die letzte war und am längsten Zeit im Canyon verbracht hatte, waren alle anderen schon weg…

Zurück in Page kauften wir kurz ein und nahmen bei Starbucks eine kurze Stärkung zu uns. Wir fuhren Richtung Kanab und machten am Visitor Center in Big Water halt. Hier erhielten wir Info-Material und eine kurze Erklärung, wie wir die Toadstol-Hoodoos finden. Dort fuhren wir also hin und machten in sengender Mittagshitze den kurzen Hike.

Wir konnten einige schöne Fotos machen und uns an der Natur erfreuen.

Dann, zurück am RV, mussten wir uns erst einmal ausruhen, da die kurze Wanderung bei dieser Hitze doch sehr anstrengend war. Wir fuhren weiter nach Kanab und Junior und ich holten weiteres Info Material, diesmal über den Bryce-Canyon und über den Zion NP. Nach einem erfolglosen Versuch bei einer ATP Bank Geld mit unserer Bankkarte abzuheben, fuhren wir zu unserem nächsten Übernachtungsstopp, den Coral Pink Sand Dunes.

Hier gefällt es uns wirklich gut. Die Campsite ist super, die Duschen und WCs sind sauber und kostenlos, die Umgebung ist idyllisch. Was etwas stört, sind die lauten Buggys, aber im Großen und Ganzen ist das einer der schönsten Campgrounds bisher. Wir leihen ein Sand-Board aus und Junior stürzt sich todesmutig die Dünen hinab.

Das macht ihm viel Spaß – auch wenn er sich zwei, drei Mal ordentlich hinlegt – aber er ist nachher fix und fertig, da es superanstrengend ist, im Sand die Dünen hinauf zu laufen.

Ich mache anschließend noch einen kurzen Fotostopp, gehe aber nicht mehr in die Dünen, da der Wind sehr stark ist und ich Angst um die Kameras habe…

Dabei habe ich auch diesen süßen kleinen Kameraden entdeckt:

Abends gibt es Gegrilltes und wir machen ein kleines Lagerfeuer.

Es ist wirklich spät, bis wir heute ins Bett kommen. Bis ich mit meinem Tagebuch schreiben fertig bin, ist es nach elf! Morgen geht’s auf zum Bryce Canyon, dort wird es nachts sicher sehr kalt, mal sehen, wie wir das lösen, ohne dass wieder jemand krank wird… Wieder geht ein schöner Tag mit vielen tollen Erlebnissen zu Ende. Wir müssen endlich mal Karten schreiben! Aber heute nicht mehr…