Samstag, 6. August 2016 - TAG 18
Unsere heutige Planung:
Pünktlich um 9 Uhr verlassen wir den Ponderosa Pines CG. Um 9:35 Uhr ist "Low Tide", heute wollen wir auf dem "Meersesboden spazieren gehen". Wir sind gespannt, wie es rund um die Felsen heute aussieht. Da wir ja gestern während der höchsten Flut vor Ort waren, muss der Kontrast zur Ebbe heute schon ziemlich groß sein.
Der Parkplatz noch nicht voll,was wohl daran liegt, dass viele Tagestouristen erst hierher kommen müssen.
Wir laufen direkt zur Haupttreppe, von wo aus wir gestern unser erstes Foto gemacht haben. Vor uns liegen knapp 13 m "Tidenhub" - das Wasser ist weg!!!!
Gestern und heute:
Das nicht mehr vorhande Wasser, welches gestern noch wid gegen die Treppe und Felsen klatschte, beeindruckt die Kinder ungemein. Sie können es gar nicht erwarten, nach unten auf den "Meeresboden" zu kommen.
Leider ist der Sonnengitt heute nicht auf unserer Seite. Zu Beginn haben wir noch etwas Sonne, dann wird es zunehmend windiger und der Wind bringt eine ganze Menge Wolken mit. Wir sind froh, dass wir heute Morgen lange Hosen angezogen haben...
Trotzdem sind die Felsformationen faszinierend!
Wir hatten vorher die Befürchtung, dass der Meeresbden eine große Schlammwüste sein würde, aber das bestätigt sich zum Glück nicht. Der Meeresboden vor und rum um die Felsformationen ist steinig und sandig. Geht man allerdings weiter in Richtung Meer, wird es tatsächlich matschig....daher vermeiden wir den Gang zum Meer und bleiben in der Nähe der Felsen.
Vor unserer Reise haben wir im Internet von einem "Anschlag" auf die Hopwell Rocks gelesen. Eine Formation soll von Unbekannten gesprengt worden sein. Wir finden die Formation schnell, da die gesprengten Felsblöcke gut erkennbar vor den noch stehenden Felsen liegen (siehe Bild unten links).
Hoffentlich fällt der Felsen nicht um.... Berge von Seegras/Algen türmen sich auf dem Meeresboden
Die einzelnen Felsen stehen teilweise nur auf einem
schmalen "Fuß" Ein Felsentor!
Felsentore! Ganz schön spannend!
In der Mitte der "Elephant Rock"
Mein beiden Superhelden
Wir laufen etwa 1,5 Stunden über den Meeresboden und bestaunen die unterschiedlichen Felsformationen. Die Kinder finden die vielen Höhlen und Durchgänge total spannend und lassen keinen aus. Da das Wetter sich weiterhin verschlechtert und es sehr windig ist, beschließen wir, langsam in Richtung Treppe zurückzulaufen.
Vorher gehts natürlich noch durch einen schmalen Durchgang!!
Und zum Abschluss nochmal der Blick von oben
Wir verlassen den "The Rocks PP" mit seinen Hopwell Rocks zur Mittagszeit und fahren die Landstraße Richtung Montton zurück, die wir gestern auch gekommen sind. Einiziger Unterschied: gestern führte der "Chocolate River" reichlich Wasser, heute herrcht "Ebbe".
Kaum verlassen wir die Bay of Fundy, begrüßt uns das Hinterland mit warmen Temperaturen und Sonnenschein.
In Moncton machen wir einen Stopp bei Walmart und stocken unsere Vorräte auf, außerdem gibt es ein schnelles Mittagessen von McDonalds - sehr zur Freude des Sohnemanns - und für mich von Subways um die Ecke.
Nach dem Mittagessen geht´s Richtung Prince Edward Island.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir die "Confederation Bridge", die uns über den Atlantik nach P.E.I. bringt.
Die Confederation Bridge ist eine "Toll Bridge", allerdings zahlt man nur eine Brükengebühr beim Verlassen von der Insel! Gleiches gilt für die Fähre, die von Caribou (Nova Scotia) nach Wood Islands (PEI) fährt. Alles, was einen zur Insel bringt, ist kostelnlos - will man PEI allerdings verlassen, muss man zahen! (Also ist es günstiger, die Brücke für den Rückweg zu wählen - passte bei uns leider von der Routenplnung nicht....)
Auf der knapp 3km langen Brücke
Willkommen auf Prince Edward Island! Let´s go "Central"!
Wir hatten in der Vorplanung der Reise nicht wirklich eine Ahnung, was uns mit PEI erwarten würde. Da es sich vom Routenverlauf einfach angeboten hat, einen Abstecher nach PEI zu machen (und ich vorher im Reiseführer von den schönen Stränden gelesen habe, an denen man im Sommer sogar Baden gehen könnte!).
Wir sind also gespannt, haben aber keinerlei Erwartungen.
Die Insel begrüßt uns mit schönem Wetter und Farben, also hätte man überall den Pinsel gezückt und ordentlich die "Farbsättigung" hochgedreht! Man hat das Gefühl, mitten im Frühlung zu sein: alles blüht!
Wir erreichen am frühen Nachmittag den Prince Edward Island Nationalpark und fahren direkt weiter zum Cavendish Beach. Bevor wir zum Campground fahren, wollen wir noch an den Strand.
Vor der Reise wollte mir der Gatte nicht glauben, dass es "Verrückte" geben würde, die sich bei der Eiseskälte im "hohen Nordosten" Kanadas ins Meer stürzen würden.... man könnte hier wahrscheinlich nur etwas am Strand sitzen und im Sand spielen....zum Schwimmen sei es viel zu kalt. Ok, das war seine Einschätzung VOR der Reise.
Die Praxis : es ist angenehme +27 Grad warm, der Strand ist gut gefüllt und im abgegrenzten Schwimmerbereich im Meer tummeln sich Badegäste aller Altersklassen. Am Strand geht gerade der Sandburgen-Contest zu Ende. Wir suchen uns ein Plätzchen in der Nähe der Lifeguards und springen in die kühlen Fluten. Da Wasser hat hier angeblich +20 Grad, bei 27 Grad Lufttempertaur gibts kein Halten mehr: Schwimmen!!!
Wow, ist das schön! Der Atlantik ist auch hier glasklar und sauber. Ich hatteeher das "Nordsee-Feeling" befürchtet aber das trifft es ganz und gar nicht . Die Sanddünen und der weiße und rosarote Sand erinnern uns zwar etwas an Sylt, aber das Meer ist einfach viel schöner! Wer hätte das heute Morgen gedacht, dass wir heute Nachmittag noch im Atlantik schwimmen werden.....wir sind begeistert!
Cavendish Beach
Nach dem Schwimmen fahren wir zum Cavendish Campground. Ich habe von zu Hause aus bereits die SIte 39 im B-Loop reserviert. Im Frühling war nur der B-Loop für Reserverungen geöffnet, da alle anderen Loops auf unbestimmte Zeit wegen Renovierung geschlossen waren. Kurz vor unserer Abreise waren aber alle Loops geöffnet und auch fast alle reserviert. Bei Ankungt prangt das Schild "Full" am Campground - wahnsinn! Alles voll.....
Unsere Site 39 im B-Loop
Unsere Site ist eine Ecksite, daher haben wir ein eigenes kleines Wäldchen mit direktem Zugang zum Strandweg gegenüber. Sehr nett hier! Im Rahmen der Renovierungen ht fast jede Site ein "Upgrade" auf Wasser und Strom bekommen, außerdem nagelneue Picknicktisch-Kombis.
Die sanitären Anlagen sind ebenfals nagelneu! Man merkt, dass PEI ziemlich viel Geld in den Tourismus investiert.
Obwohl die Sites teilweise nicht ganz so riesig und "privat" sind, wie man es von anderen NP Campgrounds gewöhnt ist, gefällt es uns ausgesprochen gut hier. Wir haben mit Site 39 eine super Site mit viel Privatsphäre erwischt.
Auch hier haben wir wieder Gesellschaft: ein Häschen weicht unserem WoMo nicht mehr von der Seite!
Nachdem wir unser WoMo geparkt haben, bewaffnen wir uns mit Getränken und Campingstühlen und lufen den kurzen Weg zum Strand. Weiter oben Richtung Loop A hat der Campground einen eigenen Sandstrand, der sogar einen cshöneren Zugang zum Meer hat, als der öffentlich Strand. In der anderen Richtung erwartet uns der Nationalpark mit seiner Dünenlandschaft.
Spaziergang zu den Dünen
Nachdem wir bis zum frühen Abend am Strand relaxen und einfach mal "genießen", knurrt irgendwann der Magen und wir machen uns zurück zum WoMo. Es ist immer noch angenehm warm und windstill, daher bereiten wir den Grill vor und die Kinder suchen Marshmallow Stöcke. Mücken haben wir übrigens noch keine gesehen!!
Nach dem allabendlichen Lagerfeuer, marschiere ich mit Kamera und Stativ auf den Strandparkplatz gegenüber und versuche ein paar Schnappschüsse vom Sternenhimmel zu machen. Leider ziehen irgendwann Wolken auf und zu guter Letzt versagt auch noch die Taschenlampe. Gerade, als ich meine letzte Langzeitbelichtung mache, raschet auf einmal das gesamte Gebüsch neben mir und ich vernehme ich knurrartiges Geräusch. Ich glaube, so schnell bin ich noch nie mit Stativ in der Hand in der absoluten Dunkelheit gerannt....
Da geht der Allerwerteste auf Grundeis - wie man so schön sagt. ich habe keine Ahnung, was mich da so erschreckt hat, aber es war defintiv was Größeres, als ein Hase oder Vogel.
Gut...Bären gibts hier nicht....Wölfe!? Egal - mir reichts für heute Nacht und ich falle mit leicht erhöhtem Puls ins Bett
Campground: Cavendish Campground (Strom & Wasser)
Kosten: 43 $ (inkl. Tax )
Gefahren: 143 Meilen
Fotos: 298
Wetter: von Wolken und Wind zu Sonne bis +27 Grad