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Tag 09 – Swift Forest – Columbia Gorge – Multnomah Falls – Nottingham CG (Mt. Hood)

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danpoe
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Tag 09 – Swift Forest – Columbia Gorge – Multnomah Falls – Nottingham CG (Mt. Hood)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 24. August 2018
Gefahrene Meilen: 
120 Meilen
Fazit: 
Vom Feuer ausgebremst und vorübergehend im Auto-Sightseeing-Tourismus gelandet

Leichter Niesel am Morgen hält uns diesmal nicht von unserer Runde über den Platz ab. Der andere (A-)Loop liegt jenseits der Boating Zone und des Bereichs der Pacific Corp, und auch hier gibt es einige sehr schöne Sites direkt am Ex-Ufer. „Ex“, weil man nun noch mehrere Meter das Steilufer hinunterklettern muss, um ans Wasser zu gelangen. Die Klettereinlage motiviert unsere Kinder, und da unten am Wasser noch ein paar pittoreske Stümpfe und Wurzeln im Boden stecken, klettern wir darauf natürlich auch noch herum.

Schöne Campsite im Swift Forest CGKüstenklettern

Uferlinie, SwiftKlettern am Ufer

Schöne Campsite im Swift Forest CG, Spaß am Ufer bei sehr niedrigem Wasserstand

Gegen halb elf fahren wir los, weiter durch den hügeligen Wald nach Süden in Richtung Columbia River Gorge. Der Himmel ist verhangen, und so präsentiert sich auch die Gorge: beeindruckend, aber nicht erstrahlend.

Über die „Bridge of the Gods“ gelangen wir hinüber nach Oregon und steuern den Ainsworth State Park an, um von dort zur (und in die) Oneonta Gorge zu laufen. Doch Schilder auf dem Highway weisen auf eine Sperrung der „Waterfalls Area“ und des besagten State Parks hin.

Also fahren wir weiter zu Plan B, Multnomah Falls. Hier gibt es einen Parkplatz in der Mitte des Highways. Doch als wir diesen erreichen, ist die Zufahrt gesperrt, und uns bleibt nichts anderes übrig, als weiterzufahren. 12 Meilen weiter können wir endlich drehen und biegen auf den Alten Highway 30 ab, nur um festzustellen, dass auch dieser in Richtung Multnomah gesperrt ist. Blöderweise gelangt man wieder nur in westlicher Richtung auf den Highway zurück, so dass wir das folgende Stück dann schon zum zweiten Mal fahren.

Schilder am Rand weisen an, zum Besuch von Multnomah Falls den Rooster Rock State Park anzufahren und von dort einen Shuttlebus zu nehmen. Ohne eine bessere Idee zu haben, nehmen wir uns das vor. Der State Park direkt am Ufer des Columbia River hat einen unglaublich riesigen Parkplatz dafür, dass es hier eigentlich nichts zu tun gibt als zu picknicken und Vögel zu beobachten. Der Shuttle ist ein normaler Reisebus, auf den wir immerhin 40 min warten müssen. Im Parkeintritt ist der Shuttle inbegriffen, und den Kindern gefällt die Busfahrt – mal was anderes. Sie dauert nur 10 min, dann spuckt uns der Bus genau auf dem Parkplatz in der Highway-Mitte aus, den wir vorhin selbst ansteuern wollten.

Wir sehen jetzt, dass die Zufahrt abwechselnd in jeder Fahrtrichtung für eine bestimmte Zeit geöffnet und dann wieder geschlossen wird, aber der Platz ist sehr voll und hätte für unser WoMo ohnehin keinen Spot mehr gehabt.

Columbia River im Rooster Rock SPColumbia River Gorge

Columbia River Richtung West (li) und Ost (re)

Nun sind wir heute mal ganz normale Auto-Mainstream-Touristen und pilgern mit allen anderen zu den 5 Minuten entfernten Multnomah Falls. Sie sind sehr hoch und auch sehr schön, aber tatsächlich relativ trocken dieses Jahr (meinte der Busfahrer). Die Besuchermassen sind erstaunlich, auch weil wir gefühlt aus dem tiefen dunklen Wald (Mt. St. Helens) kamen, wohin sich kaum jemand verirrt hatte.

Im Besucherzentrum und Gift Shop gibt es alles Erdenkliche und für uns die Erkenntnis, dass wir hier außer bis zur Brücke unter den Falls nicht mehr weit kommen werden. Aufgrund des Eagle Creek Fires vom 2.9.2017 ist ein riesiges Gebiet um Oneonta und Multnomah herum gesperrt, es gibt schlicht keine Wandermöglichkeiten. Wir sind gestrandet. Tatsächlich haben wir Glück, sagt uns ein Angestellter, dass immerhin die Multnomah Falls von unten wieder zugänglich gemacht werden konnten, aber der Rest des Gebiets wird noch länger gesperrt sein. Es sei momentan noch viel zu gefährlich.

Multnomah Falls von weitemMultnomah Falls näher dranBlick zurück von der Bridge

Multnomah Falls

Mit ein paar Fotos und zwei Postkarten im Gepäck fahren wir schließlich mit unserem Shuttle wieder zurück. Die Kinder sind fröhlich, mussten sie doch heute praktisch nicht laufen wink, dafür toben sie ausgelassen über den Spielplatz im Rooster Rock SP. Mit dem WoMo fahren wir dann zum vierten Mal dasselbe Stück Highway Richtung Osten, die Gorge hinauf, bis nach Hood River.

Inzwischen sind die Wolken der Sonne und blauem Himmel gewichen, und in der tiefer stehenden Sonne sieht die Gorge nun wunderschön aus. Hood River liegt am Hang oberhalb des Highways. Gleich am Ortseingang finden wir eine Laundry sowie einen kleinen, aber sehr aufgeräumten Wal-Mart, so dass sich Wäsche und Einkauf prima kombinieren lassen. Die Gelegenheit ist günstig, auch gleich das Abendessen mit dranzuhängen – die Kids wünschen sich Pizza, und direkt neben der Laundry gibt es eine Pizzeria, sehr praktisch laugh Während wir lecker essen, trocknet der Trockner die Wäsche, wodurch am Ende alles fertig ist, als wir um halb 7 wieder aufbrechen.

Nun verlassen wir das Tal des Columbia River und fahren nach Süden, den Hang des Mount Hood Massivs hinauf. Das Wetter ist herrlich und die Landschaft auch: überall Obstbäume und Vinyards, dazwischen Felder und Wälder, und in der Ferne voraus ein erhabener Mt. Hood mit seiner vergletscherten Nordseite, in der sich die Sonnenstrahlen spiegeln. Traumhaft schön! Unser Highway schiebt sich immer höher hinauf und die Plantagen sind längst durchgängigem Wald gewichen, als nach einer kleinen Schlucht zur Rechten unser NFS-Campground „Nottingham“ auftaucht. Auch diesen konnte man zum Glück reservieren, da wir sonst in die Röhre geschaut hätten: „Campground FULL“ prangt es am Eingang.

Es ist einer der primitiven „no frills“ CGs mit Plumpsklos und sonst gar nichts, sogar die Straße ist aus Sand. Wir haben eine tolle Site direkt am Fluss, dem „East Fork Hood River“, der wie ein milchiger Gletscherbach aussieht und definitiv auch eine solche Temperatur hat. Er macht einen Höllenlärm und in diese Strömung zu fallen wäre definitiv lebensgefährlich. Es ist schon acht Uhr abends und die Sonne ist längst untergegangen, als wir eine kleine Platzrunde unternehmen. Das talseitige Ende des CG ist schnell erreicht, und über den Wiesen jenseits des Flusses strahlen schon die ersten Sterne. Wir spähen ein bisschen nach Tieren, aber außer Fledermäusen ist nichts zu erkennen. Glücklicherweise ist die Straße ein gutes Stück weg und macht sich nicht weiter bemerkbar, da das Rauschen des Flusses sowieso alles übertönt. Es ist ordentlich kalt geworden, so dass am Ende des Tages jeder mit Behagen unter seine Bettdecke kriecht. Ein versöhnlicher Abschluss eines Tages mit Hindernissen.

Nottingham CGNottingham am Abend

Nottingham CG nach Sonnenuntergang

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Tag 09 – Swift Forest – Columbia Gorge – Multnomah Falls – N

Hallo Danpoe,

die Erreichbarkeit dieser beiden Falls ist ja wohl als sehr schwierig zu bezeichnen ! Vielen Dank für die Info.

Ist es denn mit normalem Pkw einfacher?

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

danpoe
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Beigetreten: 24.06.2018 - 21:47
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RE: Tag 09 – Swift Forest – Columbia Gorge – Multnomah Falls – N

Hallo Bernhard,

im Prinzip nein; mit dem Pkw hat man jedoch bessere Chancen auf einen Parkplatz auf dem Lot inmitten des I-84 (Exit 30). Der Historic Columbia River Highway, der an den Fällen vorbeiführt (auch Wahkeena Falls, Coopey Falls) war im August jedenfalls gesperrt. Bridal Veil Falls  ein Stück westlich war zugänglich.

Viele Grüße,
Daniel

Baui
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Beigetreten: 03.09.2012 - 08:38
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RE: Tag 09 – Swift Forest – Columbia Gorge – Multnomah Falls – N

Für den Parkplatz auf der I-84 gibt es eine Webseite, auf dieser wird angezeigt ob der Parkplatz voll ist oder man reinfahren kann. Leider kann ich die Adresse der Webseite nicht finden. Haben mit dieser aber vorgängig abschätzen können, wann der Parkplatz sich in der Regel füllt und ab wann es wieder freie Plätze hat. So fährt man nicht vergebens zu diesem Parkplatz.

Gruss Baui