Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 23 - Dash Point SP – WoMo-Abgabe – SeaTac Airport – Frankfurt

2 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
danpoe
Bild von danpoe
Offline
Beigetreten: 24.06.2018 - 21:47
Beiträge: 107
Tag 23 - Dash Point SP – WoMo-Abgabe – SeaTac Airport – Frankfurt
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 7. September 2018
Gefahrene Meilen: 
20 Meilen
Fazit: 
Goodbye America! See you again!

Um 7 klingelt der Wecker, wir schalten den Wasserboiler an und stehen wenig später unter der WoMo-Dusche. Dank full hookup gibt es hier kein (Ab-)Wasserproblem. Die Kinder stehen nur widerwillig auf – es herrscht Aufbruchträgheit. Nach Müsli und Nektarinenfrühstück packen wir die letzten Sachen zusammen, dumpen das Abwasser und machen uns gegen 10 Uhr vom Acker, etwas später als erhofft. Wir haben jede Menge Müll, der komplett ungetrennt in einen großen Müllcontainer am Gate wandert – noch so ein Punkt, den die Oregon State Parks (die wir besucht haben) besser machen, denn dort wird schön getrennt und recycelt. An der ersten Möglichkeit nahe einer Grundschule tanken wir das WoMo voll und beobachten dabei, wie nebenan die Kinder höchst diszipliniert im Gänsemarsch über den Hof spazieren. Von unseren Schulen zuhause kennen wir das nicht so streng… smiley

Ausgerechnet hier hakt die Kreditkartenabbuchung an der Zapfsäule und ich muss zweimal zum Cashier. Zweimal auch deshalb, weil ich das Volumen unseres Tanks unterschätzt habe und die Preise fürs Benzin heute richtig hoch sind. Alles in allem eine unnötige Verzögerung. Um 10:50 Uhr trudeln wir dann bei Go North ein (11 Uhr war die Deadline), also noch im Soll. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, als die gleiche Lady wie bei der Übernahme das Fahrzeug komplett tiefenentspannt wieder zurücknimmt. Sie merkt nicht einen der zusätzlichen Kratzer an, die wir verursacht haben, und lässt sich stattdessen in aller Seelenruhe erzählen, was alles kaputtgegangen ist (Rollo, leckender Wasserhahn, Schubladenarretierung, usw.) oder Probleme verursacht hat (wie der Strom-Blackout – „Oh, sowas hatten wir noch nicht!“). Es gibt keinen Stress, weil das WoMo erst morgen seine nächste – und auch letzte – Tour 2018 antritt.

Dash Point Go North Abgabe

Dash Point State Park CG (li), Abgabe des WoMo bei Go North in Seattle (re.)

Das Regal im Büro für die Tauschartikel quillt bereits über, da wir spät in der Saison zurückgekommen sind. Ganz am Ende der Saison verteilen die Angestellten die übrigen Lebensmittel dann an Bedürftige sowie unter sich; die Konserven bleiben bis ins nächste Jahr stehen, erklärt die Lady. Wir platzieren unser Moskitospray zurück ins Regal und stellen fest, dass wir es genau wie das Bärenspray nicht einmal benutzt haben. Gut so!

Bei der Endabrechnung bekommen wir nochmal 25$ fürs Taxi zum Flughafen gutgeschrieben, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Ab nächstes Jahr bietet Go North stattdessen einen eigenen Shuttle an, da sie in eine weiter entfernt gelegene Location umziehen (dann ca. 30 statt 5 min Drive zum Airport). Mich ärgert nur ein wenig, dass die Firma die Kaution komplett abgebucht und heute wieder zurücküberwiesen hat, da sich der Wechselkurs für dieses Manöver ungünstig entwickelt hat und wir zudem für beide Transaktionen ein paar Prozent Auslandsgebühren (Ausland) berappen müssen bzw. mussten. Das hatten andere Verleiher besser gelöst, indem sie die Abbuchung nur reserviert, aber nicht ausgeführt hatten.

Wir lassen das Gepäck im Office stehen und schlendern über die Straße zum Taco Time für ein frühes Mittagessen. Danach schafft es wie auf dem Hinweg ein gelbes Taxi, unser ganzes Gepäck vollständig im Fahrzeug unterzubringen und uns für 10$ zum Airport zu fahren. Am Icelandair Schalter ist nix los und wir kommen sofort dran. Alles wird gewogen, auch das Handgepäck, aber wir sind überall in der Toleranz. Auch die Handgepäckskontrolle ist in einer Viertelstunde geschafft – SeaTac ist so easy! –  und wir haben noch knapp 2 Stunden am Gate Zeit. Und was bekommen Kinder, wenn es plötzlich langweilig wird? Natürlich Hunger smiley

Leider ist die Auswahl an Foodplaces hier nicht mehr so gut, und das Essen vom Grill ist wahrhaftig grässlich. Dafür sind wir ordentlich Dollars losgeworden und für den food-freien Flug gut gewappnet. Dieser fliegt pünktlich um 16:15 Uhr nach Süden los und dreht nochmal eine tolle Panoramarunde über die Küstengegend, bis es nach Nordwesten in den kanadischen Luftraum geht. Großes Glück für uns – neben mir bleibt der Mittelplatz frei. Die Kinder bekommen die gleichen netten Icelandair-Täschchen wie auf dem Hinflug und gleich ihr gratis Kinderessen, und dann kann’s losgehen mit der Filmnacht.

Der Flug ist total ruhig und auch nicht sehr lang, da wir ja schon zum Sonnenaufgang in Island landen. Die Zeit ist im Plan und damit haben wir nominell eine gute Stunde bis zum Abflug des Anschlussfliegers nach Frankfurt. Bis wir aus dem Flieger draußen sind, dauert es jedoch, denn wir stehen draußen auf dem Flugfeld und müssen auf einen Bus warten. Im Terminal herrscht dann eine Atmosphäre wie in einem Bienenstock, der wegen zu vielen Bienen zum Stillstand gekommen ist. Wir erkennen, wo wir hinmüssen, können aber nicht. Es geht nur äußerst langsam vorwärts. So allmählich bricht mir der Schweiß aus. Alles staut sich vor den vier Grenzkontrollbeamten, die die Pässe inspizieren.

Wieder haben wir mehr Glück als Verstand, als wir zunächst in der falschen Reihe stehen und dann eine alte Dame im Rollstuhl angerollt kommt, für die ein Shortcut zum Kontrollschalter geöffnet wird. Wir machen ein hilfloses Gesicht, und die Flughafenmitarbeiterin blickt kurz auf unsere Kinder und deutet uns an, mitzukommen. Dadurch sind wir auch gleich vorne und durch. Kurzzeitig fällt die Spannung ab und die älteste unserer drei Damen verschwindet gut gelaunt aufs WC. Dann fällt mein Blick auf die Anzeige am Gate: Final Call! Offenbar ist der Flieger sehr pünktlich und wir hatten schon mehr Zeit verloren als gedacht. Die letzten Passagiere passieren gerade die Kontrolle und gehen Richtung Maschine. Bei uns aber fehlt die Dame des Hauses!

Ich parke die Kinder auf einer Bank mit dem Handgepäck und mache mich daran, die Damen-WCs abzuklappern (also, die Warteschlangen davor wink). Aber wer weiß, zu welchem sie gegangen ist?? Ich finde sie nicht. Nach einigen Minuten flitze zurück zum Schalter. Dort überzeuge ich die Angestellte, meine Frau über die Lautsprecher ausrufen zu lassen. Beim ersten Mal klingt es noch nicht ähnlich genug, dass sie es verstehen würde, aber beim zweiten Mal sollte es klar genug gewesen sein. Ich renne zurück Richtung Toiletten und noch eine gefühlte Ewigkeit im Kreis herum, bis sie endlich auftaucht. Auf den letzten Drücker flutschen wir durch die Kontrolle und in die Maschine, finden unsere vier Plätze ganz hinten und lassen und erschöpft in die Sitze fallen.

Der Rest ist schnell erzählt. Es dauert, bis der Flieger losfährt und abhebt, da auch die Start- und Landebahnen verstopft sind. Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung sind wir schließlich unterwegs. Bei der Landung mittags in Frankfurt ist die Verspätung gut zusammengeschmolzen. Hier klappt es auch mit der Grenzkontrollstelle und dem Gepäck sehr fix, und da Oma und Opa uns netterweise das Auto ins Parkhaus gestellt haben, können wir direkt nach Hause fahren. Und damit hat an einem Samstag Nachmittag um vier eine große Reise ein gutes Ende genommen.

Gudrun
Offline
Beigetreten: 20.02.2022 - 21:44
Beiträge: 4
RE: Tag 23 - Dash Point SP – WoMo-Abgabe – SeaTac Airport – Fran

Toller Bericht, vielen Dank für die vielen Infos und Fotos. Ich werde mir einiges abschauen für unsere Reise im Juli/August.

LG Gudrun