21 New York State, Pennsylvania und New Jersey

Zum letzten mal auf dieser Reise geht es von Kanada rüber in die USA.

Auf der Rainbow-Bridge über den Niagara-River ist regelmäßig Stau. Der Wecker klingelt daher mal wieder früh (🤪) und wir stehen bereits um 7:30h ohne Behinderung vor dem amerikanischen Schlagbaum. Es dauert bis ein Officer erscheint und dieses Mal die Fahrgestellnummer am Fzg. sehen will. Wo ist die noch zu finden 🤔? Dann gibt es mit freundlichem Gruß die Freigabe zur Einreise. 

Auf der US-Seite der Falls sind alle Parkplätze nahebei für RV gesperrt und die Zufahrt nach Goat Island gleich ganz (Asphaltierung). Am Straßenrand finden wir um diese Zeit noch Platz (5$/h) und an den Falls is es herrlich leer.

Durch New York State geht es südlich. Rund um Buffalo gibt es viel Industrie bzw. Industriebrache 🥴. Dann sind wir fast zuhause: Hamburg über die (B) 75 liegt vor uns. Dort können wir bei Camping World entsorgen und bekommen Hilfestellung für eine wichtige Ergänzung unseres Equipments (Auflösung später 😉). Hamburg (NY) hat viele Kirchen und in den Vororten repräsentative Villen 😎.

Nun ändert sich die Landschaft und wir fühlen uns ans Sauerland erinnert: Mittelgebirge bis 700m, viel Wald und kurvige Straßen durch manchmal enge Täler. Am Abend stehen wir im Allegany State Park auf dem Red House CG, weil wir trotz Beschilderung „No Walk-In Sites“ einfach hingefahren sind und nachgefragt haben: „of course you could stay for one night“ 💪🙂

Da denkt man, wir haben doch alle Zeit der Welt und dann das: 
Bei tollem Spätsommerwetter verlassen wir den Allegany Park schon wieder - schade. Es ist ein herrlicher Park mit guten Möglichkeiten zum Fahrradfahren.
Aber wir haben Termine 🤪 (z.B. Stellplatz gebucht für NY City Besuch 😎).
Wir nehmen als winzigen Ausgleich, den „Scenic Drive“ auf der ASP2 quer durch den Park anstelle der InterState.
Die schöne „sauerländische“ Umgebung bleibt auch nach dem SP. Nur das es in den Orten hier in Pennsylvania öfter mal Industrie- /Gewerbebrachen sowie leerstehende Häuser mit Sanierungsstau gibt. Man merkt, wir bewegen uns im „Rust Belt“. Die Gemeinden bemühen sich sichtbar um Verbesserungen, es bleibt jedoch noch einiges zu tun.
Um noch ein wenig Sonnenschein zu genießen, stoppen wir heute rechtzeitig im nächsten State Park am Weg (Simon B. Elliott SP, PA).

Am Morgen erkundigt sich der CG Host noch ein wenig über unser Womo und wir philosophieren über Qualität 🤪.

Dann folgt nur ein langer Fahrtag, leider zum großen Teil über autobahnähnliche Straßen 🫤 mit wieder vielen Reifenresten am Rand 🥴. Park- oder Rastplätze gibt es hier nicht, da müssen wir runter und uns irgendwo an einem Park oder Sportplatz etwas suchen.

Landschaftlich wird es etwas weiter aber auch städtischer.

Wir erreichen unser Ziel kurz hinter Lancaster und melden uns gleich für die Bustour durchs Amish-Land an.

Man glaubt es kaum, aber wir müssen schon die ersten Gedanken an zuhause verschwenden. Mit dem Wetter fangen wir an: Regen und 15C 🤪.

Jetzt gilt es erstmal die Amishkultur zu erkunden. Unser Tourguide/Busfahrerin Verna hat Amishe Eltern, lebt jedoch heute „irgendwo dazwischen“, wie sie selber sagt.

Sie erzählt die ganze Tour über sehr authentisch und empathisch über Amishe, Mennoniten und Englische (alle anderen). Wir hören gerne zu und lernen sehr viel über diese Kulturen 👍. Z.B. das elektrische Energie über Dieselgeneratoren und Photovoltaik durchaus verwendet wird und zumindest in den Gemeinden hier in der Umgebung inzwischen fast jeder Haushalt EIN Mobiltelefon hat (kein Smartphone!!). Jede Generation bringt auch hier Veränderungen.
Bei Halten an verschiedenen Orten können wir u.a. frisch gebackene „weiche Pretzl“ genießen 😋. Am Nachmittag gibt es „Sticky Buns“, leckeren Kuchen, welche 2 Amish-Frauen gestern am CG verkauft haben.

Das besuchte „Amish Village“ gefällt uns dagegen wenig. Es gibt einen emotionslos runtergerasselten Vortrag und einen Rundgang durch Haus und Hof. Liebevoll zusammengestellt fühlt sich anders an. Die Einraumschule allerdings ist sehr interessant. Diese Anlage ist nicht von Amishen, sondern ist wohl ein Kommerzprodukt von „Englischen“.
Fotos machen wir heute aufgrund des Wetters, aber auch der Rücksichtnahme wenige.

Der Farmersmarkt in der Nachbarschaft hat heute geöffnet und findet in der Halle statt - da schauen wir gerne vorbei 🙂.

Der Blick nach draußen zeigt auch heute … Regen 🌧️. Wir lassen uns Zeit und fahren erst kurz vor Mittag vom CG. Es geht nochmal über kleine Nebenstraßen durchs Farmland. Viele Höfe und Garagen stehen leer und es gibt kaum Verkehr. Es ist Sonntagvormittag und die meisten Menschen hier sind zum Gottesdienst - egal ob Amishe, Mennoniten oder Englische. Dann ist es 12:00h und überall strömen plötzlich Buggies oder Autos auf die Straße. Es scheint, überall ist der Gottesdienst zu Ende.

Wir suchen nicht danach, aber wenn es (fast) am Weg liegt, kann ich als Hamburger Jung 🤪 nicht dran vorbeifahren. Und die 20km Umweg waren bei dem Sauwetter heute keine vertane Zeit: Hamburg in Pennsylvania 😉
Als Nebeneffekt sparen wir uns die Mautstrasse und fahren auf der Nebenstraße am Autobahnstau vorbei 🙂

New York City kommt näher. Der Straßenzustand und der Verkehr auf der IS78 sind nervig. Wir wechseln auf die US22, welche wesentlich angenehmer zu fahren ist. Ab State Line New Jersey führt es nur noch durch dicht besiedeltes Terrain. Man merkt die Übergänge von einem Ort zum nächsten nicht.

Der ganze Tag bleibt regnerisch 🌧️, wir sind bereits am frühen Nachmittag an unserem „CG“ (Parkplatz mit Sanitäranlagen 😐) für die nächsten 3 Nächte angekommen und nutzen die Zeit für die konkretere Planung des NYC-Besuchs. Am Abend werfen wir schon mal einen Blick auf Jersey’s und Manhattan’s Skyline 🌃.

Der Platz hier hat einen USP für den NYC-Besuch mit Womo: die Nähe zu Manhattan mit der genialen Verbindung über 2 Wassertaxi-, eine Zuglinie und das Schiff nach Ellis-Island & Freiheitsstatue. Diese Lage lässt sich der Betreiber auch ordentlich vergüten: 150$/Nacht 😥 - halt eine Monopolstellung 🙁.

Tag 1: Der „frühe Vogel“ hat sich an den Touristenhotspots bewährt: um 8:00h marschieren wir los, um das erste Schiff nach Ellis Island um 9:00h auf der anderen Seite der Bay zu erwischen. Das Aus- oder Ein- (?) wanderermuseum ist wieder beeindruckend. 12Mill. Menschen wurden hier von 1893 - 1954 durchgeschleust. 2% wurden abgelehnt und zurück geschickt (über die Jahre auch 250.000 Schicksale). Man könnte hier den ganzen Tag verbringen. 
Als wir um 11 zur Liberty Statue weiterfahren wird’s schon voll. Der Regen wird immer schlimmer 😕 und die Skyline von Manhattan verschwindet im Grau.
Kleine Mittagspause machen wir in einem typischen Lunchrestaurant im Bankenviertel. Viele Angestellte im dunklen Anzug oder Kostüm genauso wie Arbeiter im Blaumann sehen wir hier um diese Zeit.
Das südliche Manhattan mit Stock Exchange, Ground Zero und manchem anderen erkunden wir heute im strömenden Nass. Den Rückweg mit dem Wassertaxi vom Pier 11 nach Liberty Harbor treten wir daher nicht ganz so spät an. Das Wassertaxi entlädt uns direkt am CG, so dass wir unsere müden Füße auf dieser Seite nicht mehr weit bewegen müssen 🙂.

Tag 2: Soweit die Füße tragen …
Kurz vor 9:00h stehen wir am Fähranleger und zusammen mit vielen Berufstätigen und wenigen Touristen geht es über den Hudson.
Vom Pier 11 wandern wir zur und auf die Brooklyn-Bridge. Das schöne Wetter heute lockt hier, wie überall in der Stadt, alle nach draußen!
Für das nächste Stück nehmen wir die U-Bahn zum Grand Central und laufen von da zum Empire State Building. Trotz Reservierung haben wir bestimmt 5 oder 6x angestanden, bis wir schließlich auf dem Observation Deck ankommen. Die Aussicht ist grandios 👍😃.
Wir nutzen unsere Zeitreserve und laufen zum Times Square und nehmen von dort die U-Bahn zur 81 St./Central Park. Mit Christine & Lena gönnen wir uns leckere Waffeln und schnacken beim Kaffee über unsere gegenseitigen Erlebnisse der letzten Tage in NY 😎😎. 
Zum Schluss noch ein kleiner Abstecher in den Central Park und unser Programm für heute ist abgearbeitet 💪. Zurück geht’s mit U-Bahn und Wassertaxi - am Ende des Tages stehen fast 15km Fußmarsch zu Buche 😮‍💨😉.

Nach 2 Tagen eigener Bewegung, wird heute wieder das Womo bewegt. Ein Fahrtag steht an - auf Nebenstraßen immer entlang des Hudson River. Wir durchqueren Hoboken, passieren Manhattan, edle Wohngegenden, ab und an eine Brücke, die Militärakademie West Point und fahren bis Coxsackie (🤓). Hier können wir bei Camping World die lange gesuchten Kanada-Provinzen-Sticker in Empfang nehmen 😃. 
Für die Überquerung des Hudson River finden wir nur Mautbrücken 🤔. Die können wir aber nicht bezahlen - entweder man hat einen Chip am Auto oder es wird das Nummernschild gescannt und es kommt eine Rechnung per Post. Wir fahren rüber in den Ort Hudson. Dann warten wir jetzt mal gespannt … 🤥