Tag 07: Mi, 05.06. – Der große Tag: DIE WAVE

Der große Tag bricht an! Wir stehen früh auf, packen unsere Picknickbrote und viele (!) gekühlte Wasser-flaschen in den Rucksack – einige Flaschen hatten wir über Nacht ins Eisfach gelegt -  und sind um 7.30 Uhr auf der Piste.  Nach 5 Min. biegen wir auf die House Rock Valley Road ein, auf der wir ca. ½ Std. bis zum Wire Pass Trailhead brauchen. Die HRVR ist übrigens hervorragend in Schuss: da sie frisch gegradet zu sein scheint und es lange Zeit nicht geregnet hat, sehr gut befahrbar.

Sogar der Wash ist super befahrbar!

An einigen Stellen sind Steinstufen zu überwinden - allesamt recht harmlos.

Hier der Unterschied zwischen einem richtigen HC-Fahrzeug und unserem Ford Escape :-(

Auf dem Parkplatz schnacken wir kurz mit einem amerikanischen Ehepaar, das dasselbe Ziel hat, aber schon vor uns loszieht. Mit GPS und Wegbeschreibung incl. Fotos machen wir uns um 8.15 Uhr auf den Weg und noch im Wash treffen wir die beiden wieder – sie stehen etwas unschlüssig in der Gegend rum – und fragen uns, ob wir zusammen zur Wave wandern wollen. Klaro! Mit mehreren Leuten findet man den Weg bestimmt besser als zu Zweit (äh, wirklich? Später mehr!) und außerdem sind Steve und Sharin sehr nett.

Die Zeit durch den Wash und die Old Sandy Road vergeht mit Quatschen sehr schnell und – es kommt, wie es kommen muss – wir verpassen darüber den Aufstieg über den Small Saddle. Zum Glück sind wir nur ein paar Meter zu weit gelaufen. Oben auf dem Sattel hat doch tatsächlich jemand ein DIN A4 Blatt mit der Aufschrift „Exit“ befestigt. Könnte uns für den Rückweg auch weiterhelfen :-D !

Die Twin Buttes - der Deckel ist schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.

Etwas unterhalb steht ein offizielles Schild und wir wandern weglos über Felsen auf die Twin Buttes zu, rechts oben rum und weiter über rote Felsen und Sand mit wunderschönen Ausblicken auf einzigartige Felsformationen. Wir müssen allerdings immer wieder die Karte und das GPS kontaktieren. Sind wir noch auf dem richtigen Weg? Ja, sind wir! Zum Schluss geht es eine steile Sanddüne hoch – puh, ist das anstrengend und schon gut warm. Nach 1 ¾ Std. sind wir also am Ziel.

Allein der Eingang haut mich schon aus den Socken – Dietmar war ja schon mal hier. Doch das Fotomotiv aller Fotomotive wartet noch hinter der nächsten Ecke. Unglaublich! Wir klettern bestimmt 1 Std. von oben nach unten, kreuz und quer und schießen gefühlte tausend Fotos. Steve packt sogar ein Stativ aus.

Wir wandern noch weiter – vorbei an Brain Rocks und einem Hamburger - zur Second Wave.

Eindeutig als Hamburger zu erkennen, oder? :-)

Die 2nd Wave

Zurück am Ausgang der Wave lassen wir uns im Schatten zum Picknick nieder. In den Flaschen aus dem Eisfach ist sogar noch Eis drin – herrlich erfrischend!

Nach langer Pause machen wir uns – leider in der Mittagshitze – auf den Rückweg und verfransen uns mehrfach in den Felsen (so viel zu dem Thema!). Irgendwie wollen wir immer am Hang entlang laufen, doch eigentlich geht es unten rum, also rutschen wir auf dem Po runter nach unten. Also der Hinweg war einfacher zu finden! Man könnte meinen, dass es ja einfach so wieder zurückgeht, wie man hingekommen ist, aber es sieht andersrum doch wieder ganz anders aus. Wir kommen aber dann ohne weitere Probleme zum Wash zurück, das „Exit“-Schild am Saddle hätten wir nicht gebraucht.

Unsere Amerikaner kehren zum Parkplatz zurück, aber wir beschließen, noch zum Wire Pass zu laufen. Der Weg zieht sich ganz schön – wir sind schon ganz schön geschafft. Zum Glück kommen uns immer wieder Leute entgegen, von denen wir erfahren, dass es nicht mehr weit ist. Gott sei Dank! Wir haben nämlich nur noch eine Flasche (3/4 l) für uns zwei übrig – und die auch noch lauwarm. Wir bereuen es allerdings nicht! Der Slot Canyon ist sehr beeindruckend, eng und dunkel und etwas kühler als „draußen“.

Wir steigen über mehrere Hindernisse (Steine und Holz), kommen für ein kurzes Stück wieder ans Tageslicht und wandern am anderen Ende der „Lichtung“ wieder in den Slot Canyon hinein. Hier müssen wir uns an einem Baumstamm vorbeischlängeln, der quer im Canyon feststeckt.

Dann ist es nicht mehr weit bis zum Ende des Canyons, wir treten aus dem Dunkel heraus und sehen rechts einen riesigen Bogen im Fels. An seinem Ende gibt es etliche Petroglyphen zu sehen. Wir stoßen auf eine T-Kreuzung: rechts geht es in den Buckskin Gulch – links auch :-D. Hier beschließen wir, 1. den Rückweg anzutreten und 2. beim nächsten Mal nur diese Wanderung zu unternehmen, um den Buckskin Gulch richtig zu erkunden. Auf dem Rückweg werde ich noch von einer Maus angefallen ;-) , werden die Füße immer schwerer und die Flasche immer leerer. Mit letzter Kraft schleppen wir uns den Wash entlang zum Parkplatz und stürzen uns auf die Wasserflaschen, die wir im Auto deponiert hatten. Lauwarm, die Brühe, aber egal, Hauptsache flüssig! Wir werfen den Motor und damit die Klimaanlage an: herrlich!

Der rettende Parkplatz !

Zurück am CG stoßen wir erst mal mit einem Radler auf den großartigen Tag an und entledigen uns der dicken Bergstiefel, bevor es unter die Dusche geht. Komisch, irgendwie benötigen wir für alles doppelt so lang…  Danach fahren (ja, fahren!) wir die 300 m mit dem SUV zum Restaurant, das an der Einfahrt zur Paria Guest Ranch liegt, nur um zu erfahren, dass es heute geschlossen hat. Na, was für ein Glück, dass wir nicht gelaufen sind. Also müssen wir selber ran: mehr als Nudeln mit fertiger Tomatensoße, die Aubergine von gestern und ein Salat geht aber nicht mehr, danach noch ein Eis. Ein wunderschöner, wenn auch anstrengender Tag geht zu Ende.