Tag 14: Von den Arches zu den Indianern

Abreisetag vom Arches. Ihr könnt es euch denken, es fällt wieder allen schwer. Vorher wollen Markus und ich aber noch einmal zur Landscape Arch, wer weiß wie lange die noch hält.

Die Kinder haben sich fürs Ausschlafen entschieden und bleiben im Wohnmobil. Auch hier ist morgens noch nicht viel los. Wir sind nur mit wenigen Leuten auf dem Trail. Auf dem Rückweg sehen wir dann aber, das der Parkplatz schon wieder rappel voll ist.

In Moab wird noch einmal eingekauft, weil der Supermarkt so schön ist, während die Jungs nacheinander im Wohnmobil duschen. Wie praktisch. Es geht weiter nach Cortez zum Mesa Verde National Park. Die Fahrt zieht sich. Schließlich kommen wir aber auch hier an und besuchen erst einmal das moderne Visitor Center, in dem wir die Balcony Tour für den kommenden Morgen buchen. Wir checken auf dem riesigen Morefield Campground ein, den wir nicht reserviert hatten, der aber so viele Plätze hat, dass es kein Problem ist auch noch einen für uns zu finden. Die Jungs möchten unbedingt in der Nähe der Toilettenhäuschen stehen. Bis ich mal kapiere, woran das liegt ...wlan natürlich.

Wir wählen einen Platz aus, reservieren diesen und fahren weiter durch den Park in Richtung Cliff Palace. Es braucht hier schon eine Weile (circa 40 Minuten), bis man mit dem Wohnmobil die kurvige Straße bis oben auf das Plateau geschafft hat. Oben sind große Flächen verbrannt, was aber vor den allgegenwärtigen Gewitterwolken eine gespenstische Szenerie abgibt.

Später ist der Blick auf die Cliff Dwellings aber wunderschön, der weiße Stein leuchtet vor dem dunkelblauen Hintergrund.

Es wird langsam spät. Wir müssen ja noch den ganzen Weg zurückkurven und grillen wollen wir auch noch.. Das erweist sich heute aber schwieriger als gedacht. Die neuen Grillanzünder wollen irgendwie nicht so richtig und erweisen sich zuverlässig als „Feuerlöscher“. Markus kämpft also mit dem Grill, die Großen lesen und Leo klettert im Baum bzw. Gebüsch auf unserer Site. Der Baum hatte wohl einige morsche Äste, was uns stutzig hätte machen sollen, aber zu spät. Es krachte mächtig und Leo landete mit viel Geschrei und samt Ast unten auf dem Boden. Als wir ihn sahen bekamen wir vier es schnell mit der Angst zu tun. Leo lag so verdreht auf dem Boden, dass wir dachten, er hätte seine Schulter ausgekugelt oder der Arm sei gebrochen. Er wimmerte und bei mir startete das Kopfkino: Wo finden wir hier möglichst schnell einen Arzt, wie weit ist das und dann noch um 9 Uhr abends. Aber Leo hat Glück gehabt. Markus untersuchte die Schulter und den Arm, ausgekugelt war zum Glück nichts, gebrochen auch nicht und ich war froh, dass mein Mann sich mit solchen Sachen auskennt. Arm und Hand waren zwar stark zerschürft, Leo hatte einen kleinen Schock und Hose und T-Shirt waren komplett zerrissen. Sonst war aber alles in Ordnung. Nach Hause wollte Leo aber trotzdem und zwar sofort.

Der Abend war irgendwie gelaufen. Ich packte Leo ins Bett und er weinte sich in den Schlaf. Der Schreck war wohl noch nicht so ganz verarbeitet. Wir anderen hatten aber auch nicht mehr so recht Appetit. Also gingen alle früh ins Bett. Uns wurde heute so richtig bewusst, dass es gar nicht selbstverständlich ist, dass alle gesund und ohne Verletzungen durch so einen Urlaub kommen und wie schnell ein Sturz die Planung zum Kippen bringen kann. Glück gehabt.

Morgen wartet die Balcony Tour auf uns, mal sehen ob Leo mit seinen verbundenen Handflächen überhaubt die Leitern hoch klettern kann.