Heute scheint die Sonne, wir frühstücken draußen. Jan geht noch einmal duschen und das wlan ausnutzen, wir packen und fahren zum Dumpen. Dann geht es wieder los. Auch hier fällt es mir wieder sehr, sehr schwer, weiter zu fahren. Ich möchte noch bleiben, es ist so schön hier. Obwohl wir einen großen Teil der Strecke doppelt fahren, finden wir sie überhaupt nicht langweilig. Es geht auch immer gut voran. In Kanap füllen wir noch einmal alle Vorräte auf und futtern uns im Pizza Hut satt. Mit vollem Bauch und Kühlschrank geht es weiter zum Red Canyon.
Wieder ziehen dunkle Wolken auf und es wird immer düsterer, je näher wir unserem Ziel kommen. Es ist schon eine unheimliche Atmosphäre, diese schwarzen Wolken hinter den roten Felsen.
Im Visitorcenter des Red Canyons erklärt uns die Rangerin, dass in zwei Stunden eine Flashflood erwartet wird. Also schnell noch durch das ausgetrocknete Flussbett gefahren und auf dem Red Canyon Campground eine site ausgesucht. Wir hatten hier nicht reserviert, da wir davon ausgegangen sind, dass dieser Campground etwas weniger frequentiert ist, als die im Bryce Canyon. Obwohl wir gegen 16 Uhr ankamen, waren überraschenderweise kaum noch Plätze frei, auch dieser Geheimtipp scheint keiner mehr zu sein. Die Atmosphäre hier ist sehr nett, Camphost ist nett und versorgt uns mit Feuerholz, Trails sind nett, alles nett. Schön gemütlich, touristisch nicht so überlaufen.
Wir laufen noch schnell einen kleinen Trail, der vom Campground aus startet. Gefällt uns allen gut, vor allem weil wir hier alleine sind.
Die Wolken bleiben düster und als wir wieder zurück am Campground sind, hören wir schon das Rauschen des Wassers, das durch das Flussbett rollt. Ist schon beeindruckend, so eine Flashflood mit dem ganzen Geröll, das sie mit sich bringt.
Obwohl es hier keinen Tropfen regnet, wird uns allen bewusst, wie gefährlich sich so eine Flashflood im Zion in den Narrows auswirken kann. Auf jeden Fall kommt niemand mehr vom Campground hinunter, aber auch nicht hinauf. Wir schauen uns das Spektakel noch eine Weile an, bis uns der Hunger zurück zum Wohnmobil ruft. Wir kochen drinnen, weil wir nicht sicher sind, ob das Wetter hält. Es bleibt aber trocken und abends können wir dann doch noch Marshmallows am Campfire rösten.
Hallo,
das war aber schon mutig, trotz der Flash Flood Warnung noch auf den Campground zu fahren --- wie sah es denn am nächsten Morgen aus ? - ach ja-kommt ja noch ;-)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
wir sind ja noch eine Stunde vor der Flashflood auf den Campground gefahren. Das war kein Problem. Danach ging aber nichts mehr. Der Campgroundhost stand auch Schmiere, damit keiner auf die Idee kam, da doch noch durch zu fahren. Er sagte, er hätte so eine Flashflood hier schon seit vielen Jahren nicht mehr erlebt. Einige asiatischen Touristen hatten auf dem Campground geparkt und kamen nicht mehr weg. Was das Bild gar nicht wieder gibt, ist das Getöse von den ganzen Steinen, die der Fluss jetzt mit sich trug. Die möchte ich nicht abbekommen. Für unsere Kinder war das sehr beeindruckend.
Liebe Grüße Steffi