Wir stehen um 7. 30 Uhr auf und fahren mit den noch fast schlafenden Kindern das kurze Stück zum Bryce Canyon. Das Flussbett ist bis auf einige Stellen wieder trocken, nur Unmengen von Steinen und Geröll liegen herum.
Bis zum Trailhead am Sunset Point kommen wir nicht, dieser ist für RVs gesperrt. Also parken und rein in den Shuttlebus und um 8 Uhr sind wir mit ganz, ganz vielen Asiaten am Sunset Point. Irre, was hier los ist und das noch relativ früh am Morgen. Das sind wir aus den letzten Tagen am North Rim einfach nicht gewohnt.
Wir starten den Navajo Loop, steil hinab in die Wall Street. Alles voller Menschen, es ist kaum ein gutes Foto möglich, auf dem kein Menschen sind. Wir waren einfach zu spät dran, der Jetlag wirkt leider nicht mehr. Wir laufen immer weiter bis ins Tal. Zum Glück liegt ein Großteil des Weges noch im Schatten. Unten angekommen suchen wir uns ein Plätzchen auf einem alten Baumstamm und frühstücken erst einmal. Je weiter wir laufen, desto weniger Menschen sind um uns herum. Alleine sind wir aber trotzdem noch lange nicht, aber es ist deutlich erträglicher als am Sunset Point oben.
Wir verbinden den Navajo Loop mit dem Queens Garden Trail und später noch mit dem Sunset Trail. Hinter jeder Ecke gibt es tolle Fotomotive, man kann gar nicht mehr aufhören die skurrilen Felsformationen zu fotografieren.
Um 11 Uhr sind wir wieder oben am Rim, doch etwas erschöpft, weil der Aufstieg jetzt komplett in der Sonne lag. Wir gehen kurz noch ins Visitor Center, stöbern etwas in Büchern und Informationsmaterial und brechen um 12 Uhr Richtung Capitol Reef auf. Der RV Parkplatz ist jetzt voll und kaum eine Lücke ist mehr zu finden.
Die Strecke Richtung Torrey ist wahrlich eine Scenic Route, wir hätten im nachhinein gerne öfter angehalten, aber unser Ziel ist Torrey und wir kommen nur recht langsam voran. Es gibt immer wieder schöne Fotomotive.
Unterwegs machen wir Pause am Kiva Coffeehouse, an dem wir zuerst vorbei gefahren sind. Man muss schon genau hinsehen, um es zu finden. Es liegt ganz idyllisch an einem Felshang mit wunderbarem Ausblick über die Landschaft. Wir stärken uns mit Kaffee und Muffins und haben so recht noch keine Eile, unseren netten Tisch mit Aussicht wieder zu verlassen.
Unterwegs überwinden wir so einiges an Höhenunterschiede und teilweise wird es sogar richtig grün und zum Teil sogar etwas heimatlich mit Wald und Rindern.
In Torrey fahren wir an einem Polizeiauto vorbei, dass am Straßenrand parkt. Schnell noch einmal die Geschwindigkeit kontrolliert, sind die Kinder angeschnallt, alles klar, als die Kinder auf einmal lachen. Im Auto sitzt kein Officer, wie zuerst gedacht, sondern eine Puppe, die täuschend echt wirkt. Tja, rein gefallen. Ob sie da wohl heute immer noch steht? Wer weiß.
Den 1000 Lakes Campground in Torrey hatte ich nicht vorgebucht, aber es war auch kein Problem, eine site zu bekommen und dann auch noch mit wunderschönem Ausblick auf das Capitol Reef. Den Preis von 43 Dollar empfanden wir als sehr hoch, waren wir das bislang doch einfach noch nicht gewohnt. Dafür gibt es hier aber auch einen Pool, den unsere Jungs sofort belagern. Ich wasche Wäsche und Markus bucht für heute einen Grillabend beim Campground Host vor. Das Essen war ganz gut, hat uns allerdings jetzt auch nicht so ganz vom Hocker gehauen, weil dann doch der Preis recht hoch war (...aber fragt jetzt nicht mehr danach, ich kann mich nämlich nicht mehr ganz genau daran erinnern).
Zurück im Wohnmobil stellen wir fest, dass unser Kühlschrank nicht mehr friert. Im Eisfach schwimmt alle und der Kühlschrank ist warm. Er scheint auf Gas nicht mehr funktioniert zu haben, hier haben wir zum Glück einen Stromanschluss. Die Hamburgerpatties und das Eis sind auf jeden Fall hinüber. Wir kramen das Handbuch zum Wohnmobil heraus und gucken mal nach einer 1. Hilfe Anweisung. Scheint auch zu klappen, aber mal schauen ob es morgen bei der Weiterfahrt auch funktioniert.
Die Nacht hier ist überraschend kühl und wir schlafen gut.