Tag 15: Mesa Verde und Monument Valley

Wir stehen zeitig auf. Leo hat gut geschlafen und seinem Arm geht es besser. Die Prellungen am Arm schmerzen und die Schürfwunden brennen, vor allem in der Handinnenflächen. Markus legt ihm einen Verband an, so dass er wieder zupacken und greifen kann. Zum Glück, hatte Leo doch schon Sorge, dass er die Leitern heute bei der Tour nicht erklettern kann. Ich bin auch erleichtert, war schon ein großer Schreck gestern abend.

Wir machen uns wieder auf den langen Weg Richtung Cliff Dwellings. Oben angekommen erwartet uns schon Ranger Michael, der ebenso gut gelaunt wie Ranger Mike im Arches National Park von der Geschichte und Kultur der damals hier lebenden Indianer erzählt. Zuerst steigen wir eine Treppe zu einem Weg entlang des Canyons hinab, bis wir auf lange Leitern treffen, die hinauf zum Balcony House führen.

Es dauert eine Weile, bis alle Besucher hinauf geklettert sind, vor allem weil vor uns ein Junge auf der Hälfte der Leiter immer wieder umdreht und auch nach mehrfachen Anläufen und Zureden von Mutter, Vater und Ranger Michael nicht dazu zu bewegen ist, die Leiter bis oben zu klettern. Schade für ihn, ich kann es aber nachvollziehen, wenn einmal der Wurm drin ist, dann geht oft gar nichts mehr. Oben schauen wir uns die Überreste der Behausungen in Ruhe an und lauschen den Informationen von Ranger Michael. Wieder beeindruckt uns, mit wieviel Herzblut die Ranger hier bei der Sache sind und so ihre Liebe zur Kultur bzw. zur Natur an uns Touristen weitergeben.

Durch einen schmalen Tunnel und über verschiedene Leitern geht es dann wieder bis ganz nach oben zum Parkplatz. Die Tour war sehr lohnenswert und abwechselungsreich besonders für die Jungs. Wir schauen uns noch einige Aussichtspunkte und das Museum an, bevor wir uns auf den Weg zum Monument Valley machen, aber ganz so schnell ging es dann doch nicht, weil unsere Jungs wieder einen Denny`s entdeckten haben.

Unterwegs überlegen und diskutieren wir, ob sich der teure The View Campground lohnt. Vorgebucht ist nichts und wir wägen die Parkplatzatmosphäre mit dem grandiosen Blick auf die Butts ab. Als sich am Horizont schon die ersten Butts abzeichnen, mehren sich auch die Stände der Indianer am Straßenrand, die ihren Schmuck verkaufen. Wir halten immer wieder an und finden schließlich auch einige schöne Dinge.

Als wir das Monument Valley erreichen, entscheiden wir uns doch für The View und sind vom ersten Moment an beeindruckt von diesem Panoramablick. Okay, rechts und links muss man ja nicht schauen, aber auf jeden Fall gerade aus!

Wir checken ein und bekommen ohne Probleme noch einen Stellplatz. Neben uns parkt schon ein Wohnmobil und das nette Pärchen darin ist uns bei der Orientierung auf dem „Parkplatz“ behilflich.

Es ist beeindruckend, was sich hier alles verändert hat, seit wir das letzte Mal 1999 mit dem Zelt hier waren. Wir stöbern durch das Visitor Center und setzen uns dann aber schon schnell zum Sonnenuntergang draußen auf `s Mäuerchen. Vor den Butts entdecken wir ein Brautpaar mit Kleid, Anzug und allem Zip und Zapp, das sich fotografieren lässt. Das werden bestimmt beeindruckende Hochzeitsfotos werden. Als wir genauer hingucken, erkennen wir in dem Brautpaar unsere Nachbarn vom Campground. Da müssen wir dann aber noch zum Gratulieren hin. Auf dem Rückweg zum Wohnmobil überlegen wir uns dann, dass wir eigentlich nur noch zwei gekühlte Dosen Bier als Hochzeitsgeschenk anbieten können. Gesagt, getan, einen kleinen Gruß geschrieben und die Dosen auf die Campingstühle unserer Nachbarn gelegt.

Diese kamen dann später noch bei uns vorbei und erzählten, dass sie aus Rotterdam stammen und vor wenigen Wochen geheiratet hätten. Jetzt seien sie in den Flitterwochen und hätten extra einen extra Koffer beim Flug bezahlt, um Brautkleid und Anzug mitnehmen zu können. Vor jedem Highlight würde jetzt ein Hochzeitsfoto gemacht werden. Sie hätten schon Fotos vom Joshua Tree, Grand Canyon und jetzt dem Monument Valley. Schöne Idee.

Trotz Parkplatzatmosphäre waren wir froh, diesen Campground gewählt zu haben. Die Aussicht auf die Butts am Abend war toll. Leider machten sehr viele Gäste Gebrauch von den Generatorstunden, was irgendwie diese tolle Stimmung  etwas kaputt gemacht hat. Vielleicht bin ich da aber auch nur etwas zu empfindlich. Wir haben uns dann enschieden, uns den Lärm einfach „wegzudenken“.