Heute haben wir einen ganzen Tag ohne festes Programm vor uns. Jeder soll machen können, was er möchte. Jan möchte noch einmal gerne zum Shoppen und ich auch. Die anderen drei entscheiden sich für den Pool.Nach einem Frühstück in unserem Appartment geht es los. Mit dem Leihwagen sind wir ruck zuck am Outlet South. Las Vegas fühlt sich dabei gar nicht wie eine Großstadt an. Man kann sich gut orientieren. Ich finde es schön, mit unserem Großen mal so ganz in Ruhe durch die Läden zu bummeln und auch das Mittagessen im kleinen Kreis genießen wir zwei.
Die anderen drei sind derweil mit ihrem Pooltag ganz zufrieden. Markus ist nur etwas irritiert, als er mit den Jungs gemeinsam drei Cola an der Poolbar bestellen möchte. Er wird freundlich darauf hingewiesen, dass der Barkeeper nichts ausschenken dürfe, solange sich Kinder im Barbereich aufhalten, auch keine Cola. Also mussten unsere Jungs den Barbereich verlassen und sich hinter die rote Kordel aufstellen, dann gab es für meinen Mann auch die Cola. Manchmal sind sie etwas seltsam, die Amerikaner, vor allem wenn man bedenkt, wie oft wir Leute mit Waffen am Gürtel in Supermärkten gesehen haben. Andere Länder, andere Sitten.
Abends geht es ein letztes Mal zum Strip. Ob wir es zu Fuß bis zum Venetian schaffen? Klaro, auch wenn es ein ganze Stück zu gehen ist, ist man doch so abgelenkt, dass man die Entfernung gar nicht bemerkt.
Das Venetian hat uns wirklich beeindruckt. Man steigt aus dem Fahrstuhl und steht plötzlich vor den Kanälen und Gondolieren.
Auch in der Eingangshalle mit ihren Wänden und Deckengemälden fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Illusionen werden hier in Las Vegas schon mit großer Konsequenz umgesetzt.
Der Rückweg zum Appartment zieht sich dann aber doch. Uns begegnen viele skurile Gestalten, von Obdachlosen bis Kleinkünstlern bis Darth Vader und Co. Leo will sich mit Darth Vader unbedingt fotografieren lassen und zückt dafür noch einige Dollar von seinem Taschengeld. Nun ja, wenn es ihn dann glücklich macht.
Obwohl es schon dunkel ist, bemerken wir wie sich der Himmel bedrohlich zuzieht. Das scheint sich ja wie ein roter Faden durch unsere Reise zu ziehen. Wir schaffen es noch so gerade, einigermaßen trocken am Apartment anzukommen, bevor ein riesiges Gewitter losbricht. In Las Vegas! Vom Balkon aus beobachten wir, wie die Blitze den Himmel in kurzen Abständen erhellen, es donnert und stürmt. Auch die startenden Flugzeuge vom nahe gelegenen Flughafen können wir sehen, wie sie in unregelmäßigen Abständen immer wieder in veränderter Richtung starten. Ich kann nur hoffen, dass das Wetter morgen wieder besser sein wird. Der Gedanke, bei so einem Gewitter im Flugzeug zu sitzen, beruhigt meine Nerven nicht gerade.