Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 18: Ankunft am Grand Canyon

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Mia72
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Beigetreten: 14.08.2015 - 20:45
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Tag 18: Ankunft am Grand Canyon
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
51 Meilen
Fazit: 
North und South Rim-beide schön

So langsam fängt es an mich zu gruseln. Sind wirklich schon 18 Tage unserer Reise um? Ich könnte ewig so weiter machen. Ach, einfach nicht darüber nachdenken. Heute fahren wir erst einmal zum Grand Canyon. Reicht, wenn man auf dem Rückflug Herzschmerz bekommt.

 

Wir frühstücken ausführlich, ist ja auch nicht mehr weit zum Grand Canyon. Die Kinder tun auf einmal so geheimnisvoll, bis sie mir dann ein kleines Geschenk geben, dass sie mir für die ganze Reiseplanung schenken wollten. Oh, ich bin gerührt und muss mir ein Tränchen verkneifen. Im Geschenk ist ein silberner Anhänger aus dem Indianerladen, weil ich doch Indianerschmuck so sehr liebe. Hach, ich bin hin und weg vom Anhänger und von meinen Kindern. Danke schön!

 

Nach so viel Rührung geht es aber endlich los. Ruck zuck erreichen wir den Ost-Eingang, vor dem sich schon in zwei Schlangen die Autos reihen. Es geht aber zügig weiter und so dauert es nicht lange, bis wir den ersten Stopp Desert View anfahren können. Die Jungs bemerken die Busse, die hier parken und sind davon im ersten Moment nicht besonders angetan. Na, wir werden schon unsere Nische finden. Zugegeben, es sind hier viel mehr Menschen unterwegs als am North Rim, andererseits hat man aber einen weiteren Blick in den Canyon, was ebenfalls beeindruckend ist. Wir suchen uns ein gutes Plätzchen zum Gucken und Staunen und versuchen, etwas von dieser unglaublichen Weite zu begreifen.

Auch der Gedanke, dass dort gegenüber irgendwo der North Rim ist, an dem wir vor einigen Tagen erst gestanden haben, ist schwer vorstellbar. Wir erklimmen noch den Desert View Watch Tower und fahren dann weiter. Die Idee, auch an den weiteren Viewpoints zu halten, verwerfen wir dann irgendwann, weil es immer schwieriger wird, mit dem Wohnmobil einen Parkplatz zu finden.

 

Es geht also weiter zum Mather Campground, nicht zuletzt weil sich bei den Jungs schon wieder der Bauch meldet. Je näher wir zum Grand Canyon Village kommen, um so voller wird es. Der Plan, kurz am Supermarkt zu halten und eine Kleinigkeit zum Essen zu kaufen, verwerfen wir schnell, weil es überhaupt keinen Parkplatz mehr gibt. Also erst zum Campground, dann einkaufen.

Der Campground liegt wunderschön im Wald und trotz seiner Größe, bemerkt man diese nicht. Wir checken schnell ein (vorreserviert) und machen uns dann zu Fuß auf das kurze Stück zum Supermarkt. Wir kaufen schnell nur einige Sandwiches, um uns dann zum Visitor Center zu begeben. Heute wollen wir uns einen ersten Überblick verschaffen und mit dem Shuttle Bus die verschiedenen Viewpoints abfahren. Das war ein großer Fehler, weil wir völlig unterschätzt haben, wie lange wir zu Beginn an der Haltestelle warten müssen, um überhaupt in den Shuttle Bus mit herein zu kommen. Dummerweise ist auch noch Samstag, wir nehmen also alles mit an Touristen was geht. Uns fällt wieder der nette Herr vom North Rim ein, der doch irgendwas von Oktoberfest Stimmung erzählte. Ja, so war es auch wohl irgendwie. Trotzdem beeindruckt diese riesige Schlucht wohl jeden, der sie besucht. Wir fahren also mit Zwischenstops bis Hermits Rest und dann wieder zurück. Im nachhinein hätten wir besser den Rim Trail laufen sollen, aber zum damaligen Zeitpunkt haben wir da dummerweise gar nicht mehr drüber nachgedacht. Hinterher ist man immer schlauer. Wir sind auf jeden Fall schon heute froh, dass wir auch den Grand Canyon North Rim besucht haben. Damals bei der Planung haben wir ewig überlegt, ob es Sinn macht, beide Seiten anzufahren. Wir Erwachsenen wollten unbedingt zum North Rim, weil wir den South Rim schon mehrfach gesehen hatten. Den Kindern wollten wir aber auch diesen weiten Einblick in den Canyon zeigen, also haben wir uns für einen Besuch an beiden Seiten entschieden. Wir haben es nicht bereut. Die Atmosphäre am North Rim empfanden wir als viel schöner, als hier am South Rim. Die Kinder interessanterweise auch.

 

Abends am Campground wird wieder der Grill angeworfen, Informationsmaterial gelesen und gepuzzelt. Immer wieder kommen Maultierhirsche vorbei, was dem Naturgefühl hier im Wald einen zusätzlichen Reiz verschafft.