80. Tag: 15. Juli 2015, Sylvan Lake - Scottsbluff

Das Wetter macht uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die nächsten zwei Tage wollten wir am schönen Sylvan Lake verbringen, ein Pedalo mieten, am Sandstrand sein, baden,... In der Nacht erwachen wir, weil es lange und sehr heftig gewittert und nebst Regentropfen auch grosse Tannzapfen von den Bäumen auf unser Dach trommeln. Der Blick am nächsten Morgen aus dem Fenster ist ernüchternd. Dicke Wolken bedecken den Himmel und ein kurzer Blick auf den Wetterbericht zeigt, dass es leider nicht besser ausschaut für die nächsten Tage. Wir fahren also weiter und halten zuerst mal in Hot Springs im „world famous Evans Plunge“, einem Bad, das direkt von den warmen Quellen versorgt sein soll. Haha. Da wir grad nichts Gescheiteres zu tun haben und den Kindern baden versprochen haben, bezahlen wir den happigen Eintrittspreis von ca. USD 11.00/Person (Eric zahlt nicht). Und dann die 2. Ernüchterung. Das Bad ist bestimmt seit 50 Jahren nicht mehr renoviert worden und alt ist noch eine nette Bezeichnung. Das Wasser ist nicht das, was wir Thermal nennen würden, sondern hat normale Hallenbadtemperatur und auch die Duschen sind keineswegs wärmer. Naja. Die Kinder freuen sich und so soll es auch sein. Es gibt eine Rutschbahn, auf der man mit Matten runter rutscht und die Jungs sind begeistert. Das Bad hat noch einen Kleinkinderbereich und Tarzanringe vom einen Beckenrand zum anderen. Dominic schafft es fast bis ganz hinüber – es ist nicht so einfach, wie es aussieht. Irgendwann haben wir dann doch genug und fahren zum KOA (der uns aber nicht gefällt). Also tuckern wir weiter Richtung Scottsbluff und wollen irgendwo unterwegs spontan übernachten. Das Problem: Es gibt nichts. Schon gar nicht zum Übernachten. Und so kommen wir irgendwann am späten Nachmittag in Scottsbluff an, wo wir auf dem gepflegten Riverside Campground für USD 20.00 (full hook-up) einen Schlafplatz finden. Die Jungs werden von den Nachbarn zum Ice Scones essen eingeladen (crushed Ice mit einer Menge Sirup darüber). Es kommt gut an. Dann toben sie sich zusammen aus. Die älteren Kinder quetschen mich über Europa und die Schweiz aus und als ich sage, dass wir weder Thanksgiving noch Halloween feiern, schauen sie mich ganz entgeistert an und ein Junge fragt mich, ob wir denn überhaupt TV und Telefon haben... Ich kugele mich vor Lachen. Also nicht öffentlich. Später. Heimlich sozusagen.