Tag 09 - 20.09.12 - Grand Canyon of the Yellowstone

Recht frisch war es heute Nacht, buahhhh, und ich will heute ganz frueh raus aus den Federn. Die Bisons am Flussufer warten!

Nach dem einem oder anderen Glaeschen Wein gesten abend habe ich doch tatsaechlich meine bessere Haelfte ueberzeugen koennen, heute frueh mit mir aufzustehen und den Sonnenaufgang am Fluss zu erleben. Da werden bestimmt ganze Herden von Bisons grasen - das war wohl das ueberzeugende Argument. Wir ziehen uns warm an, Fernglas, Digi und Iso-Kissen dabei. Dann mommt die totale Ernuechterung: weit und breit kein Viech zu sehen, doch, da hinten sind 3 verlorene Exemplare. Der Sonnenaufgang war auch schon mal schoener, irgendwie ist es wieder recht diesig heute morgen.  Na ja, wir laufen ein Stueck, sagen den 3 Bisons Guten Morgen und kehren zum Womo zurueck. Auf dem Weg zurueck sehen wir ein 19er Womo wegfahren, ob das Angelika und Uli waren?

Wir fruehstuecken in aller Gemuetlichkeit, mit Ei & Croissants, schnueren schon mal unsere Wanderschuhe und machen uns startkalr. Heute wollen wir zum Grand Canyon of the Yellowstone. Unterwegs gibts es natuerlich mehrere kleine Stopps. Immer wieder Bisons, aber auch so manche Tierspotter mit ihren Mammut-Objektiven ziehen so manche Aufmerksamkeit auf sich. 

Kurz vor der Junction bei Canyon Village, da rollt das Womo grad so schoen den Huegel runter, auf einmal Sirenengeheule und Blaulicht hinter uns. Haben wir nix mit zu tun, den wir ganz unschuldig und fahren weiter bis zur Kreuzung. Da ist grad eine Absprerrung (wie wir spaeter erfahren ist ein Teil der Strecke Richtung Dunraven Pass wegen starken Rauch gesperrt) die uns etwas irritiert. Wir uebersehen prompt die eigentliche Abbiegerspur und biegen trotzdem rechts ab. Komisch, das Blaulicht ist immer noch hinter uns, die Sirene heult wieder auf und dann kapieren wir es endlich: das galt uns! Wir werden rausgewunken und halten brav an. Ich sag noch zu Dieter, beide Haende aufs Steuer und lass mich reden. (Er ist heute im Portugiesischem besser als in Englisch...). 

Oh je, jetzt gab es eine ordentliche Ruege wegen zu schnellem Fahren. 15 mph mehr als erlaubt, das wuerde im Normalfall schon einges  kosten. Fuehrerschein, Papiere, Paesse werden im Polizeiauto gecheckt, der 2. Polizei zieht indess 2 Runden um das Womo und schaut sich alles genaustens an. Ich sag, wir sind erst ein paar Tage unterwegs, alles noch so neu und ueberhaupt... OK, die junge Polizistin (die war echt nicht aelter als 30 und ein Pups) hat Gnade mit uns, zeigt Dieter noch zig mal den erhobenen Zeigefinger und wuenscht uns weiterhin gute Fahrt. So, da gibt es nix weiter zu sagen., oder ....? Doch, doch: ein Glueck ist Frau nicht gefahren!! Den weiteren Weg bis zum Artist Point auf dem South Rim Drive fahren wir wie Schnecke.

Erst mal einen Expresso nach dem Schreck. Leider ist die Sicht heute alles andere als klar, trotzdem ist es ein grandioser Ausblick runter in den Canyon, sowie auf die Upper und Lower Falls. Wir wollen etwas mehr laufen und fahren zurueck zum North Rim. Dort parken wir beim "Brink of the lower Falls" und laufen eine ganze Weile lang bis zum Inspiration Point.  Wie ueblich, 200 m nach dem letzten Parkplatz sind wir schon alleine unterwegs. Ein sehr schoener Weg, mit mehreren Aussichtspunkten. Es ist schoen warm, der Weg geht teilweise aber auch durch Wald. Wenn man so ganz alleine unterwegs ist und man hoert es auf einmal in den Bueschen knacken, da zuckt man schon mal zusammen. Laut den Infotafeln ist hier Baerengebiet. Wir bekommen aber keinen zu Gesicht. 

Den Abstecher ins Hayden-Valley muessen wir leider streichen. Die Strecke ist wegen zu dichtem Rauch zeitweise gesperrt. Wir entscheiden uns also wieder Richtund Madison zu fahren (ich fahre jetzt, Dieter hat mir freiwillig das Steuer ueberlassen...).  Auf dem Weg besichtigen wir noch die Artist Paint Pots (war nicht so doll, zu wenig Wasser, kein unbedingtes Muss) und die Gibbon Falls. 

Zurueck auf dem CG machen wir uns gemuetlich. Ein schoenen Apero, Tagebuch schreiben, Fotos uebertragenund sicherm, Schwatz mit den Nachbarn. Spater ziehen wir nochmal los mit Fernglas und Iso-Kissen runter an den Fluss. Diese Stimmung und die Farben am  Nachmittag sind traumhaft schoen. Heute wollen wir etwas frueher und im Hellen den Grill anwerfen, weil wir abends noch zum Ranger-Pogramm wollen. Waehrend Dieter die Kohlen anheizt, gehe ich nochmal zu den Bisons. Auf der linken Seite stehen 2 Prachtkerle auf der anderen Flussseite. Also nah ranpierschen, der Fluss ist ja noch zwischen uns. Auf einmal kommt der Kerl ins Wasser getrottet und mir entgegen. Dieter meinte: bist aber schnell wieder da!

Das Ranger-Programm war recht nett, die Geschichte der Yellowstone-Besiedelung. Nach 1 Stunde auf den kalten Baenken sind wir aber so durchfroren, trozt des grossen Lagerfeuers, dass es uns ganz schnell ins warme Womo zieht.  

Morgen geht die Fahrt Richtung Sueden.

Top des Tages: der Grant Canyon of the Yellowstone

Flop des Tages:  wir werden von der Polizei angehalten!