24.09.12 - Grand Teton NP - Jackson - Rock Springs
Heute wollen wir eigentlich wieder ganz gemuetlich auf Piste gehen. Ueber Jackson Hole suedwaerts. Alles was wir fuer den Yellowstone rauf gefahren sind, muessen wir nun wieder runter.
Es sollte aber anders kommen....
Heute Nacht hat es etwas geregnet und schon sieht der Himmel heute morgen nicht mehr so rauchig aus. Der Wind hat gedreht und wir sehen die Tetonrange vor uns, zwar etwas dunkel aber klar. Die Segelleinen von den paar Booten draussen auf dem Wasser haben die ganze Nacht geklappert. Wir fruehstuecken in aller Ruhe und machen uns und das Womo startklar.
Komisch, die Lampen ueber der Essecke sehen heute so dunkel aus... Auch die 5! Lampen ueber dem Spiegel beim Waschbecken sind nur noch kleine Funzeln. Im Kuehlschrank war es auch merkwuerdig finster. Nanu, was ist denn los? Hum, die Wasserpumpe will auch nicht.... Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigt, beide Batterien stehen auf halb. Das kann nicht sein, wir sind doch gestern noch gefahren und da stand alles auf volle Leistung. Die Heizung ist heute Nacht gar nicht gelaufen, also, irgendwas stimmt da nicht. Was soll es sein? Die Anzeigen spinnen halt, so wie jedes Jah, sagen wir uns.
Wir geben noch! nicht viel drum , fahren los rueber zur Tankstelle vor der Lodge. Am besten mal kurz bei Apollo anrufen. Daraus wird erst mal nichts, denn in San Francisco schlafen sie noch, wir sind eine Stunde zurueck und nur das Band laeuft. Da darf ich gerne eine Nachricht und eine Handynummer hinterlassen. Ein Handy haben wir nicht und wenn die eh noch nicht arbeiten, dann kann ich die Stunde auch noch warten und nochmal anrufen. Inzwischen testen wir noch mal alle Schalter und Anzeigen im Womo und schiere Panik ergreift uns: es geht nun gar nichts mehr. Kein Licht, keine Anzeige, keine Pumpe, die Batterie-Anzeige bleibt auch black, nur der Motor springt noch an. Wenigstens das. Verzweiflung macht sich gerade breit, das geht eine gute halbe Stunde so, bis ich wieder bei Apollo anrufen darf. Erst eine 1/4 Std. nach Dienstbeginn erreiche ich jemand. Natuerlich werde ich erstmal belehrt, was man nicht alles falsch machen kann. Wir haben aber nichts falsch gemacht, haben nichts angelassen und auch nicht gleichzeitig alle verfuegbaren Geraete im Womo angemacht und Womo-Neulinge sind wir auch nicht!!! Wir gehen alles moeglich durch, testen hier und da, aber nada, niente, nix tut sich. Man raet uns, erst einmal bis Jackson zu fahren. Dadurch muestte die Batterie wieder aufgeladen werden. In Jackson angekommen sollen wir noch mal melden.
Etwas beruhigt, aber nicht entspannt, fahren wir los. Na, ja, wird schon wieder, denken wir beide. 2 sehr schoene Tage haben wir hier im Grand Teton verbracht, gerne waeren wir noch eine Nacht geblieben obwohl eine Regenfront aufzieht.
Waehrend der Fahrt mache ich kurz einen Kontrollgang zur Anzeigetafel. Auf einmal knarrt es unter dem Wackeldackel-Sessel, als wenn etwas ueber ein Zahnrad schleift. Nach ca. 10 Sek. ist das laute Rattern vorbei, ich gucke auf die Anzeige und siehe da: alles leuchtet wieder auf, Batterie auf 100%. Yuhu! Nun fahren wir wirklich wieder entspannt bis nach Jackson. Wie versprochen wollen wir uns aber kurz bei Apollo melden. Wir fahren bis zum Visotor Center, da gibt es immer Telefon, Toilette und Parkplatz. Vorher schaue ich aber nochmal auf die Anzeigen. Das gibt es nicht, wieder alles tot! Batterie empty. Ich fasse es nicht, da stimmt doch irgendetwas nicht.
Bei Apollo dauert es erst einmal, bis ich die richtige Person an den Aparat bekomme. Inzwischen habe ich unser Problem aber schon 2 anderen Mitarbeitern geschildert. Ok, das sieht also nach einem Werkstattbesuch aus. Wir sollen in 1 Std. nochmal anrufen, in der Zwischenzeit wuerden sie eine Werkstatt ausfindig machen, die uns weiterhelfen kann. Wir sitzen unsere Stunde im Womo ab, bei Expresso und Cookies. Fuer einen Rundgang in Jackson haben wir natuerlich keinen Kopf. Vor uns auf der gegenueberliegenden Strassenseite sehen wir wenigsten einen der Torboegen mit den vielen Geweihen. Nach einer Stunde hat Apollo leider noch keine Werkstatt fuer uns gefunden, wir sollen nachher nochmal anrufen. Dieter wird langsam sauer. In der Zwischenzeit erkundige ich mich im VC nach einer RV-Werkstatt, 5 Min. spaeter habe ich die Adresse und weiss wo es lang geht. Ich rufe Apollo noch einmal an, teile ihnen mit welche RV Werkstatt in der Naehe ist und bekomme das ok, dort hinfahren zu duerfen. Die Werkstatt liegt an direkt an der Ausfahrtsstrasse, wir werden bereits erwartet. Apollo hat sie informiert. Kann ja auf einmal doch schnell gehen.
Wir erklaeren genau was passiert ist, der Mechaniker, ein heisser Typ uebrigens, schaut etwas verwirrt aus der Waesche. Dieter sagt, frag den doch mal ob er ueberhaupt was davon versteht. Das verkneife ich mir natuerlich. Ich bin eh schon genervt, weil ich mich um den ganzen Driss kuemmern muss und das alles auf Englisch. Da Dieter inzwischen besser Portugiesich als Englisch spricht, haelt er sich im Hintegrund und liest in seinem Kindle. Na toll.
Nach ueber 2 Stunden tuefteln an der Batterie, wird ein angeblich defektes Teil ausgetauscht. Zumindest geht die Batterie wieder und alle Anzeigen sehen normal aus. Wir unterschreiben die Rechung von fast US $200,-- die auf Apollo geht und düsen gluecklich los. Es ist bereits frueher Nachmittag und wir wollen noch bis Rock Springs. Ein reiner Uebernachtungsstopp auf dem dortigen KOA. Wir kommen durch mehrere Regenschauern und stellenweise ist die Strecke dann wieder sehr schoen.
Der Green River KOA CG in Rock Springs ist ein freier Schotterplatz, Anmeldung, Pool, Duschen, Waescherei und kl. shop. Wir brauchen aber mal wieder alle Anschluesse und vor allem Wifi.
Nach einem schnellen Imbiss schmeisse ich noch schnell fuer $ 1,75 eine Maschine Wäsche an. So billig gibt es das nicht überall. Und wie das in den Laundrys so ist, kommt man schnell mit Gleichgesinnten ins Gespraech. Wenn diese dann hören woher wir kommen, dann kann der Schwatz schon mal einen Waschgang lang gehen.
Heute ist das Licht frueh aus. Irgendwie ein bloeder Tag, obwoh ja noch alles gut gegangen ist.... Zu den Zeitpunkt wissen wir ja noch nicht, dass das erst der Anfang war unserer Probleme war ......
Morgen wollen wir frueh weiter zum Dinosaur NP.
Top des Tages: faellt mir nichts ein...
Flop des Tages: der erste von vielen Werkstattbesuchen...
Hi Bine!
Oje, oje, was da wohl noch auf Euch zukommt
?
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo Biene
Ich ahne Schlimmes! Ich bin gespannt wie Apollo (den ich nicht kenne) das händelt.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Kochi, hallo Fredy,
ja, da kommt noch ein bisschen was.
Heute bin ich enfach nur froh, dass wir trotz allem unsere Runde bis zum Ende geschafft haben, auch wenn mit einigen Abstrichen. Es war trotzdem eine schoene Reise. Ich kenne Leute, die waeren ausgestiegen, haetten die Reise unterbrochen und haetten richtig tra-ra gemacht. Wir wollten das aber nicht und haben das Beste draus gemacht.
Wir haben viel gelernt (micht nur ueber Batterien und Kabelplaene eines Womos) , viele nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt und so manch witzige Situation durchlebt (wenn man z.B. zum telefonieren im Arches NP auf rote hohe Felsen steigen muss... oder am Canyonrand ueberlegt, wen schubse ich als erstes runter, Womo oder Ehemann?).
Aber das erzaehle ich noch alles, heute abend geht es dann mal ein Stueck weiter.
LG,
Bine
PS: Aber eigentlich ist ja alles halb so schlimm: wir hatten wenigsten die ganze Reise durch eine funktionierenden Kuehlschrank, das ist doch schon mal was!
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo Bine
Das ist für mich die richtige Einstellung. Selbstverständlich ist jeder Defekt, jede Panne ärgerlich. Aber wie Janina mal geschrieben hat, "man hat es einfach nicht im Sack". Weder Apollo, Moturis, Road Bear oder Cruise America machen das bewusst. Im Gegenteil, alle Vermieter möchten gerne zufriedene Kunden welche sich zu "Repeatern" entwickeln.
Darum empfehle ich das Risiko zu minimieren, was ich aus den bisherigen Erfahrungsberichten bei Apollo auch gedacht habe und hoffe, dass im Fall der Fälle die Sache schnell und kulant behandelt wird. Glücklicherweise kommen solche Sachen (bei allen Vermietern) mehr oder weniger selten vor.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Bine,
oh je...., der Horror! Bei uns wäre die Rollenverteilung ähnlich - mein Mann würde zwar versuchen, selbst zu reparieren, so weit es geht, aber in so einem Fall müsste ich mit meinem Englisch alles managen....
Anscheinend habt ihr die Situation aber gut gemeistert, immerhin habt ihr trotzdem einen schönen gemeinsamen Urlaub verlebt. Bin mal gespannt wie es weiter geht....Und wie heisst es so schön: Man muss aus jeder Situation das Beste machen, und das habt ihr ja wohl geschafft!
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Bine,
warum sieht es bei den Batterien eigentlich immer so schmutzig aus ? das gleiche habe ich 2005 sogar bei einem fast noch neuen Fahrzeug von Moturis erlebt. Nach 7000 Meilen waren beide Batterien defekt und wurden in Page innerhalb von 2 Stunden ausgetauscht (Kosten blieben bei Moturis) .
Jetzt bin ich mal auf die Fortsetzung gespannt. Richtig, dass ihr euch dadurch nicht die Laune habt verderben lassen. Alles ist für etwas gut , auch wenn es nur die zwischenmenschlichen Beziehungen sind
Grüße aus Velho Friburgo
-- heiß haben wir es heute hier (36 grad) !
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Jetzt habe ich 2 Std. lang versucht einen neuen Tag mit Bildern hochzuladen ... Unser Internet ist heute so lahm, dass nichts in den Himmel geht und es werden gerade neue Kabel verlegt.
Ich hoffe ich habe morgen abend mehr Glueck.
Morgen frueh muesesen erst mal nach Rio runter, den neuen int. Fuehrerschein fuer Namibia abholen.
LG, Bine
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hy Bernhard,
hast Recht, da unten siehts aus wie bei Hempels. Ausserdem haben wir auch erfahren, dass wir uralte Batterien in dem neuen Womo hatten. Da haben sie also vorher schon mal dran rumgefummelt.....
Jetzt ein schoenen kuehlen Riesling aus dem Laendle und dann ab mit dem Fahrad an ein die Dreisam! Das wuerde ich jetzt bei 36 Grad in Freiburg machen.
Tse, tse ... das Wetter in Deutschland spinnt ja wirklich dieses Jahr...
LG,
Bine
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter