Sonntag, 04. Juni 2017
Die Nacht war zum Glück ruhig, jedenfalls hatten wir wohl keine Mücken im TC, die uns störten.
Der Tag startete wieder mit lockeren Wolken und Sonnenschein und lud direkt zum Frühstück im Freien ein. Doch daraus wurde nichts, denn kaum war man draußen fielen die Moskitos wieder über einen her. Zwar noch nicht in Schwärmen, aber es machte einfach keinen Spaß, wenn die Viecher ständig um einen rumschwirren
Wir frühstückten also drinnen und entschieden, dass wir den Park heute verlassen. Eigentlich wollten wir die mehrstündige Bootstour machen. Doch die Plagegeister hatten uns dafür den Spaß verdorben und wir hatten auch keine Lust, heute Abend wegen denen wieder flüchtend im TC zu sitzen.
Somit haben wir ausgecheckt und sind wieder Richtung Clearwater gefahren. Da wir heute viel Zeit hatten, haben wir unterwegs dann die einzelnen Viewpoints angefahren. Unser erster Stop war nach rund 11 km der Parkplatz für die Wanderung zur Ray Farm. Ein zwar einfacher, zum Anfang noch schattiger Weg, der dann aber durch feuchtes Wiesengebiet führt.
Hier lebte Anfang des letzten Jahrhunderts John Roy mit seiner Familie mehrere Jahre abgeschieden in der Wildnis. Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Menschen damals so leben und überleben konnten.
Unser nächstes Ziel war der Helmcken Falls. Der Parkplatz war noch fast leer und der Weg bis zur Aussicht auf den Wasserfall kurz. Nachdem wir ja vor ein paar Tagen den Shannon Fall nur hörten und kaum was davon gesehen haben, bot sich hier heute eine tolle Ansicht. Bei perfektem Wetter donnerte das Wasser des 137m hohen Wasserfalls in die Schlucht. Oben bildete sich eine Gischtwolke und unten lagen noch Schneereste.
Am Viewpoint standen wir noch eine Weile und genossen die Aussicht in der schön wärmenden Sonne.
Weiter ging es dann bis zum Parkplatz des Dawson Falls. Kurz zuvor ging es wieder über die schmale Brücke, die den hier wilden Murtle River überspannt.
Vom Parkplatz aus ging es dann auf einem schönen Wanderweg entlang des Rivers zu den Aussichtspunkten des Dawson Falls. Dort angekommen, bot sich wieder ein spektakuläres Schauspiel. Zwar ist der Wasserfall mit 15m nicht sehr hoch, aber dafür donnern die Wassermassen in der gesamten Breite von ca. 90m über die Felskante.
Fast am Ende der Clearwater Valley Road bogen wir nochmal rechts ab, um uns mit dem Spahak Creek Fall einen dritten Wasserfall anzuschauen. Auch hier ist es vom Parkplatz nur ein kurzer Fußweg bis zur Kante der rotbraunen Felsen. Von hier bietet sich ein toller Blick in die Schlucht und man sieht schon das aus dem Fels sprudelnde Wasser.
Rechts entlang kommt man zum Aussichtspunkt, der einen direkten Blick auf den Wasserfall bietet. Der ist zwar nur ca. halb so hoch wie der Helmcken Falls, aber trotzdem beeindruckend.
Alle drei Wasserfälle haben uns wirklich gut gefallen, auch weil sie richtig viel Wasser führten. Jeder war auf seine Art beeindruckend - Helmcken Falls durch die Höhe und die Gischtbildung, Dawson Falls durch seine Breite und die Wassermassen und Spahak Creek Falls durch die Umgebung der Schlucht und dem Austritt aus dem Fels.
Hier alle drei mal im Vergleich:
Helmcken Falls Dawson Falls Spahak Creek Falls
Am frühen Nachmittag waren wir dann wieder in Clearwater, wo wir bei Tim Horten etwas zu Mittag gegessen haben. Nebenbei haben wir nochmal geguckt, wie das Wetter die nächsten Tage werden soll. Sah für die nächsten drei Tage ganz gut aus. Erst ab Wochenmitte sollte es unbeständiger werden. Ausgerechnet dann, wenn wir den Icefield Parkway fahren werden. Na mal sehen, ob es wirklich so kommt.
Jetzt aber scheint die Sonne und wir überlegten, wo wir übernachten sollen. Wir hatten ja einen Tag gewonnen und jetzt noch bis zum Mt. Robson durchzufahren schien uns aber zu weit. Also fuhren wir weiter bis zum Blue River Campground. Dort gab es noch viele freie Sites. Wir checkten dort ein und erhielten Site 22 mit Wasser und Strom sowie Blick auf die Berge.
Auch wenn es sich jetzt etwas zuzog, war es noch angenehm warm und es blieb trocken. Hier waren zum Glück kaum Mücken unterwegs, so dass wir wieder draussen sitzen konnten. Das haben wir natürlich genutzt und zum Abend wieder den Grill angeheizt. Beim dann abendlichen Campfire haben wir die letzten zwei Tage nochmal Revue passieren lassen.
Obwohl wir wegen den Mücken den Aufenthalt im Wells Gray abgebrochen haben, hat uns dieser Park trotzdem sehr gut gefallen. Die Wanderung am See war toll, die wirklich überall intakte Natur und die Wasserfälle haben uns begeistert. Hier kann man sicher einige Tage verbringen. Und wenn wir nochmal hierherkommen, dann in einer von Moskitos freien Zeit
Moin Lothar
Die nervenden Mücken haben euch aber einen erlebnisreichen Tag beschert. Die drei Wasserfälle sehen toll aus und die Jahreszeit war ja optimal für die Wassermenge.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hi Matthias,
für die Wasserfälle waren wir genau richtig dort. Bisher haben wir die meistens im Spätsommer bzw. sogar Herbst gesehen. Und da waren das dagegen eher Rinnsale. Trotzdem finden wir Wasserfälle seit unserer Norwegenreise immer wieder faszinierend.
Viele Grüße
Lothar
Hallo Lothar,
wenn ich das so lese bin ich aber froh, dass wir erst im September / Oktober unterwegs waren. Die Mücken waren da schon im Winterschlaf. Sie können einem den Urlaub ganz schön vermiesen, wir hätten auch drinnen gefrühstückt.
Uns hat der Wells Gray ebenfalls sehr gut gefallen, wir haben sogar noch einen weiteren Wasserfall dort besucht, die Moul Falls. Tolle Fotos von den anderen 3 Wasserfällen, da hatten wir leider keine Sonne und unsere Fotos sind nicht so schön wie deine.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
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