Tag 14 - Maligne Canyon und Maligne Lake, von blau bis grau

Hallo zusammen,

wir wünschen euch noch ein gesundes, neues Jahr mit der Erfüllung all eurer geplanten Reisewünsche!

Nachdem im letzten Jahr durch erweiterte berufliche Anforderungen einfach die Zeit fehlte, geht es nun endlich weiter .

Tag 14 - Mittwoch, 07. Juni 2017

Heute hatten wir tolle Ziele auf dem Plan und das Wetter spielte mit, denn nach kühler Nacht strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Beste Voraussetzungen also, um die Schönheiten des Nationalparks zu entdecken.

Doch vorher gab es ein ausgiebiges Frühstück im Freien, bevor wir uns gegen 09:00 Uhr auf den Weg machten.

Zuerst haben wir in Jasper noch den TC gefüttert und uns bei strahlendem Sonnenschein noch im Visitor Center sowie am Bahnhof umgesehen.

Dann steuerten wir unser erstes Ziel an, den Maligne Canyon. Ein gut besuchter Ausflugsort, der durch die Nähe zu Jasper auch einfach und schnell zu erreichen ist. Noch hielt sich der Besucherandrang in Grenzen, so dass man fast ungestört die interessanten Einblicke in die tiefen und engen Felsspalten mit dem unten rauschendem Wasser geniessen konnte.

Wieder auf dem Weg bergauf zum Parkplatz merkte man die sommerlichen Temperaturen. Vor allem bei den z. T. mehr als warm angezogenen Leuten sah man in verschwitzte Gesichter.

Knapp 2 Stunden haben wir hier verbracht, doch nun ging es weiter Richtung Maligne Lake. Bevor wir aber dort ankamen, erreichten wir den Medicin Lake. Auf der Zufahrt zum See sah man links und rechts der Straße die Reste von Waldbränden. Der kleine Parkplatz am Nordufer war rappelvoll, so dass wir nur kurz für ein Foto stoppten. Auch an den Flanken der Berge waren die Ausläufer der Waldbrände noch gut zu erkennen.

Im weiteren Verlauf unserer Reise sollten wir noch ein weiteres, viel größeres Areal zu sehen bekommen. Von direkten Waldbränden und deren unmittelbaren Auswirkungen blieben wir aber zum Glück verschont.

Als wir uns am Medici Lake wieder in Bewegung setzten, war schon kurz danach ein Stau vor uns. Bestimmt waren Tiersichtungen der Grund. Aber welche? Die kanadischen Gänse auf dem See doch wohl nicht?

Da nix vorwärts ging und ein paar Leute draussen rumturnten, stieg mein Schatz auch aus und kam wenig später aufgeregt zurück. „Da, da - ein junger Grizzly im Gebüsch unter dem Baum. Ich hab nur schnell ein Foto machen können, denn wer weiß, wo die Bärenmama ist“

Also für die Aufregung ist das Foto ja ganz gut geworden 

Scheinbar stellten sich die Anderen auch diese Frage, denn mit einem Mal fuhren alle weiter.

Nur kurz danach geriet das Fahren wieder ins Stocken. Diesmal waren die Bighornsheeps der Grund. Die spazierten erst auf der Strasse entlang, blieben dann aber schön links und rechts am Straßenrand, so dass man sie langsam passieren konnte.

Nach diesen schönen Begegnungen ging es ohne Zwischenfälle weiter bis zum Maligne Lake. Die Straße führte durch grüne Wälder, immer wieder mit Blick auf die Berge. Je näher wir unserem Ziel kamen, umso mehr trübte der Himmel sich ein. Als wir den berühmten See gegen 14:30 Uhr erreichten, war hier ganz schön Betrieb. Bei dem bisher herrlichem Wetter auch kein Wunder. Bis zur planmäßigen Abfahrt um 15:00Uhr hatten wir noch etwas Zeit. Daher tranken wir noch einen Kaffee und machten am See erstmal die obligatorischen Fotos.

Leider zog sich der Himmel immer mehr zu, so dass alles grau in grau war. Bis vor ca. einer Stunde war noch fast strahlend blauer Himmel, also beste Voraussetzung für eine Bootstour und tolle Fotos, und nun das . Na ja, wir können es ja nicht ändern, aber hätte der Wettergott nicht zwei Stunden warten können?

Als es dann los gehen sollte, war kein Boot da. Also es war schon eins da, aber mit dem machte man Übungen. Anlegen, ablegen, anlegen, ablegen…. Ein Staff informierte dann, dass wir mit dem nächsten zurückkommenden Boot losfahren, so in ca. einer halben Stunde. Um 15:45 Uhr ging es dann endlich los. Wir waren nun also mit dem Boot unterwegs, andere allein mit dem Kanu.

Auch wenn der graue Himmel keinen schönen Kontrast zuließ, so war die Landschaft trotzdem herrlich anzuschauen.

Nach einer guten halben Stunde erreichten wir dann das berühmte Postkartenmotiv, Spirit Island. Hier konnte man dann von Bord, um eigene Fotos von dieser kleinen Insel zu machen. Das taten wir natürlich aus unterschiedlichsten Blickwinkeln auch.

Eine Viertelstunde war gerade vorbei, als alle wieder an Bord mussten. Auch wenn die Zeit zum Fotografieren reichte, wären wir gerne noch eine Weile hier geblieben. Da alle still waren, war es hier, mal abgesehen vom Klicken der Kameras, sehr schön ruhig. Ein wirklich idyllischer Ort weitab in der Natur, der bei sonnigem Wetter wohl noch stärker zur Geltung kommt.

Doch dann mussten wir doch auf das Boot und es ging auf smaragdgrünem Wasser wieder zurück.

Und als wir zurück waren, wollte uns die Sonne wohl zeigen, dass es sie noch gibt. Zumindest lugte sie ab und zu wieder durch die Wolkendecke. Auf der Fahrt zurück nach Jasper wurde es dann immer heller, ja teilweise zeigte sich sogar wieder blauer Himmel. Doch zum Hadern über den trüben Himmel am Maligne Lake blieb keine Zeit. Gerade erreichten wir wieder den Medicine Lake, sahen wir am rechten Straßenrand einen jungen Schwarzbären. Wir hielten an und beobachteten ihn still und ganz allein. Der fraß ungestört die Blumen am Wegesrand und kraxelte dann die Böschung hoch.

Es ist immer wieder faszinierend, die Tiere ungestört in ihrer natürlichen Umgebeng beobachten zu können.

Als der Bär sich dann wieder ins Unterholz verzogen hat, sind wir weiter. Jetzt am späten Nachmittag war auch der Parkplatz am Medici Lake leer. Wir hielten und genossen in Ruhe die tolle Aussicht.

Zurück auf dem Campground wollten wir vor dem abendlichen Grillen noch etwas Karten spielen. Da wurde es ringsum auf einmal unruhig. Als wir schauten, was denn los war, sahen wir das eine Wapiti-Kuh durch den Loop spazierte. Unserem Campnachbar gegenüber wahr nicht ganz wohl, denn das große Tier hatte seinen Hund gewittert und schaute genauer hin. Da hat er sich dann vom Stuhl doch lieber ins WoMo begeben.

Die Wapiti-Dame blieb aber ganz gelassen und kam dann zu uns herüber. Nach einem kurzen Blick zog sie aber direkt an unserer Site vorbei. Nach einem kurzen Stop zum Zwecke der Erleichterung, setzte sie unbeeindruckt ihren Spaziergang fort.

Wapiti Campground from Snoopy on Vimeo.

Jetzt war bewiesen, dass dieser Campground seinen Namen zu Recht trägt.

Und mit diesem tollen Erlebnis sowie dem abendlichen Grillen und Campfire ging dann ein langer, schöner Tag zu Ende. Auch wenn am Nachmittag das Wetter nicht perfekt war, so waren wir mit diesen vielen Eindrücken rundum zufrieden.