Tag 20 - Dienstag, 13. Juni 2017
Als wir uns heute nach dem Frühstück auf den Weg machten bemerkten wir, dass der Abschnitt unseres Permit-Umschlages noch am Pfosten klemmte. Eigentlich werden die meist abends oder am Morgen durch den Host oder Ranger eingesammelt. War hier dann wohl anders oder noch nicht passiert. Somit hätten wir auch umsonst stehen können , doch für den sehr sauberen CG haben wir gerne bezahlt.
Das Wetter war heute wieder schön und die Temperaturen angenehm. Wir wollten bis zum Christina Lake und überlegten noch, ob wir über den Hwy 3A entlang des Kootenay Lake fahren und mit der Fähre übersetzen oder ab Creston auf dem Hwy 3 Richtung Westen fahren. Entschieden haben wir uns dann für die zweite Variante, auch weil wir den Zeitaufwand incl. Wartezeit und Überfahrt nicht abschätzen konnten.
Diese Entscheidung haben wir dann auch nicht bereut. Es ging sehr abwechslungsreich entlang des Moyie River auf dem Hwy 95 bis Yahk. Auch dieser kleine Ort hatte sein kleines Hotel mit originell gestalteter Fassade. Sollte man hier übernachten wollen, findet man gegenüber bestimmt auch was zum Essen.
Gleich hinter Yahk kommt der Abzweig auf den Hwy 3. Von hier ist es nur ein kurzes Stück bis zur US-Grenze. Die USA waren dieses Jahr aber nicht unser Ziel, weshalb wir auf dem Hwy 3, dem Crownest Hwy, weiter Richtung Creston fuhren.
Hinter Creston überquerten wir nochmals den Kootenay River und erreichten kurz danach den Abzweig zur Creston Wildlife Management Area.
Wir lagen gut in der Zeit, also fuhren wir hin und versuchten unser Glück, auf den Rundwegen ein paar Vögel zu sichten. Die Wege sind gut angelegt und es gibt auch einen Bird Tower. Von diesem hat man einen schönen Überblick und kann einige Vögel entdecken. Allerdings sind die auch ganz schön flink, so dass es nicht einfach war, diese mit der Kamera zu erwischen.
Interessant war der Song Bird Trail, auch wenn wir die Vögel mehr gehört als gesehen haben. Dafür wurde von denen aber ganz schön laut und sogar melodisch gezwitschert.
Wir waren hier gut 1 1/2 Stunden unterwegs, aber wer Zeit hat, kann hier gern länger bleiben. Auch für Kinder ist es sehr interessant und gut zu erlaufen.
Mit einigen lustigen Tönen im Ohr ging es dann weiter auf dem Hwy 3 Richtung Westen. Es ging wieder abwechslungsreich in die Berge und wir kletterten so langsam immer höher bis auf rd. 1800 Meter.
Wir erreichten den Stagleap Provincial Park mit einem Blick auf den noch mit Eis bedeckten Bridal Lake. Hier war es wieder richtig frisch und die Temperaturen nur einstellig.
Nachdem wir den Kootenay Pass hinter uns gelassen haben, ging es wieder abwärts. Ein Stück fuhren wir am Columbia River entlang und mit jedem Kilometer wurde es wieder etwas wärmer. Obwohl uns zum Teil richtig dunkle Wolken begleiteten und es oft nach Regen aussah, blieb es aber trocken. Durch diese dunklen Wolken war es gerade beim Fahren durch die Wälder ziemlich finster.
Dann war es auf einmal wie zu Hause - erst Stau und dann langsam Stop and Go. Grund war eine Baustelle. Hier bleibt nur warten, denn Umfahrungsmöglichkeiten gibt es hier eh nicht.
Zum Glück ging es relativ zügig, so dass wir nach ca. 15 Minuten das Nadelöhr passiert hatten.
Inzwischen war es aber schon später Nachmittag und die Frage nach einem Campground stellte sich wieder. Für den Plan B hatte ich mir den Texas Crew CG am Christina Lake im Gladstone PP notiert. Den erreichten wir dann eine gute halbe Stunde später und hatten Glück. Es waren noch viele Sites frei und wir entschieden uns für Site 9 mit Blick auf den See.
Direkt neben der Site verlief der Weg hinunter zum See, der auch einen Strandabschnitt haben soll. Unten angekommen, war davon nichts zu sehen. Also hatten wir den Camphost doch richtig verstanden, dass der Wasserstand gut einen Meter über Normal liegt und dadurch der Strand aktuell nicht vorhanden ist. Somit brauchten wir auch nicht auf die Suche gehen.
Egal, der See liegt trotzdem schön und an warmen Sommertagen lädt er bestimmt zum Baden ein. Heute aber erzeugte er mit den umliegenden Bergen und der untergehenden Sonne eine tolle Stimmung.
Und an manchen Stämmen, bzw. was davon übrig blieb, konnte man sehen, dass das Wasser auch schon höher stand.
Wir haben noch eine ganze Weile, auf einem Stamm sitzend, die tollen Lichtspiele der durch die Wolken brechenden Sonnenstrahlen genossen. Trotz des nur wenige Meter oberhalb liegenden Campground war es ganz still, so richtig einsam in Kanada.
Dann wurde es uns doch zu frisch und wir sind wieder hoch zur Site. Nach leckeren Würstchen und Gemüse vom Grill ließen wird den Tag am Campfire mit Blick auf den See dann langsam ausklingen.
Lieber Lothar,
so ein Campground mit Seeblick ist schon was Feines - der krönende Abschluss eines tollen Tages. Inzwischen meint es das Wetter ja auch überwiegend gut mit euch, ich hoffe es geht so weiter.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
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