Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 30 – San Francisco | Teil II: Land´s End und Fleet Week

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Annika86
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Beigetreten: 31.12.2018 - 13:30
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Tag 30 – San Francisco | Teil II: Land´s End und Fleet Week
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Donnerstag, 5. Oktober 2023
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Oktober? San Francisco? Ja.

Gäääähn … die erste Nacht mit Decke (die letzten vier Wochen gab es ja nur Schlafsack) und viel Platz liegt hinter uns. Schon nett, wenn man nicht mehr zwangsläufig wach wird, wenn sich die Person neben einem nachts aus dem Kokon herausschält, um das stille Örtchen zu besuchen. Ich rede mir das Ende des Womo-Urlaubs jetzt einfach schön … so.

Um die gute Stimmung zu untermauern, geht es heute lecker auswärts frühstücken, und zwar mit Ausblick! Am Pier 39 fällt uns direkt auf der linken Seite oben der Laden „Eagle Cafe“ ins Auge. Wir stürmen hinauf, werden zunächst innen an einen Tisch platziert, doch als ich frage, ob wir auch nach draußen auf die Veranda dürfen, wird dies freundlich bejaht und für uns eingedeckt.  

  

​​​​​​Mit Blick auf die Bay verdrücke ich dann oberfantastische „Banana pecan french toast smothered in syrup“ … allein beim Schreiben läuft mir hier das Wasser im Mund zusammen. Wenn das kein guter Start in einen Sightseeing Tag ist, weiß ich auch nicht.

Im Jahr 2017 haben wir die „üblichen“ Attraktionen in San Francisco bereits abgehakt, waren auf Alcatraz (fantastisch), mit geliehenen Rädern über die Golden Gate nach Sausalito (ebenso fantastisch) unterwegs, haben Downtown erkundet, sind Cable Car gefahren, die Lombard Street hochgewandert und haben den Coit Tower (naja ok den Hügel) bestiegen. 
Für dieses Jahr war jedoch noch genug Programm übrig, San Francisco bietet so viel, eine echte Weltstadt.
Die Idee, Angel Island zu besuchen, haben wir gestern Abend ad acta gelegt, zu tagesfüllend. Am Vormittag soll es erst einmal Land´s End mit kleinen Wanderwegen und einem ikonischen Blick auf die rote Brücke werden, am Nachmittag erkunden wir dann entweder den Golden Gate Park oder schonen uns, um dann in der Dunkelheit zu einer Night Tour nach Alcatraz aufzubrechen, spontane Restkarten wären da, sagt das Internet. 

Ein sehr gesprächiger Uber-Fahrer bringt uns nach Land´s End. Wir fahren durch sein altes Wohnviertel und er ist kaum zu bremsen, empfiehlt uns mehrere Restaurants und macht eine Mini-Stadtführung mit spaßigen Anekdoten, klasse! Auf dem Weg stolpern wir auch über eines der fahrerlosen Fahrzeuge, die hier in San Francisco testweise herumfahren … irgendwie gruselig.
An Land´s End angekommen nehmen wir sämtliche Ausgangspunkte und Spazierwege in Angriff, hier ist alles und jeder unterwegs. Ein Brautpaar für Fotos, Jogger, Gassi-Geher, Geschäftsleute und natürlich Touris, so wie wir 😊 

Das Wetter ist bombastisch, azurblauer Himmel, leichter Wind und sommerliche Temperaturen. Läuft bei uns. Der Weg führt immer wieder direkt an die Pazifikküste heran und immer häufiger lugt die Golden Gate durch das Dickicht hindurch. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welcher Viewpoint bzw. Abschnitt der Beste ist. Wer hier spaziert, sollte unbedingt den gesamten Coastal Trail (ca. 2 mls) unter die Füße nehmen. 

  

​​​​​​Eine Abzweigung wollte ich auf keinen Fall verpassen, den Zugang zum Mile Rock Beach. Von dort ergibt sich eine neue Perspektive, Kalifornien möchte wohl zum Abschied noch ein wenig angeben – mir soll es recht sein.

In einem andockenden Villenviertel lassen wir uns von einem anderen Uber-Fahrer wieder abholen und zurück nach Fisherman´s Wharf kutschieren, das war ein gelungener Ausflug! Die Uber-Fahrten waren kein günstiger Spaß (Hin- und Zurück waren zusammen um die $50-60) und wir hätten auch mit Bussen fahren können, doch die Zeitersparnis und Sicherheit, die Uber bietet, hat sich für uns rentiert.

Zurück am Pier beschließen wir endlich einmal in einem Bubba Gump Restaurant essen zu gehen. Wir futtern uns durch das frittierte Angebot (himmlisch) und ich traue mich an eine Coronarita heran – eine Margarita mit einem Mini-Corona als U-Boot (U-Boot = Corona wird in der Margarita versenkt und dann getrunken). Wir sind schließlich im Urlaub, da kann man sich mittags schonmal was gönnen 😊 

Als wir gesättigt zurück in die Sonne treten und zu einem Zwischenstopp ins Hotel spazieren, trifft uns kurz drauf fast der Schlag. Ein Donnerknall hallt durch die Straßenzüge, es scheppert in unseren Ohren… was zur Hölle war das denn? 
Des Rätsels Lösung folgt auf dem Fuße als wir unseren Blick nach oben richten und wir erneut vom Getöse eingehüllt werden: Ein blaugelber Kampfjet schießt knapp über der Stadt über uns hinweg. Ok … die Amerikaner sind ein bisschen anders, das wissen und mögen wir ja, aber äh … ist das extra?
Aufklärung: Ja 😊, ab morgen ist Fleet Week! Und heute üben die berühmten Blue Angels schonmal ein Ründchen über der Bay (Spoiler Alert: Am Ende sind es sechs Jets). Wir wussten im Vorfeld von nichts und sind völlig fasziniert. Der Lärm und die Wucht lassen einem die Haare zu Berge stehen, irre. Kurzerhand werfen wir sämtliche Pläne für heute Nachmittag über Bord, spazieren zurück zum Pier und beobachten

Erst fliegen die Jets nach und nach über die Stadt, aber dann finden Sie sich für die wildesten Manöver wieder zusammen. Vor der Kulisse von San Francisco, der Golden Gate Bridge im Hintergrund, dem dunkelblauen Wasser und dem traumhaften Wetter … poah, ziemlich amerikanisch und ziemlich beeindruckend.   

Nachdem die Blue Angels für den Tag abgezogen sind, nehmen die Pelikane wieder den Himmel ein. Wir verdrücken uns für unsere letzte Nacht ins Hotel, packen Koffer (jeweils 23,00 kg (!)) und kuscheln uns letztmalig in die amerikanischen Kissen.


Am nächsten Morgen geht´s noch einmal ins Eagle Cafe (omnomnom) und dann am späten Vormittag mit Uber zum SFO. Der Flieger in Richtung Heimat ist pünktlich und nach einem unspektakulären Langstreckenflug setzen wir am Samstagvormittag in Frankfurt auf. Wagemutig hatten wir uns dazu entschieden, erst am Ankunftstag zu schauen, wie wir zurück nach Hause in den Ruhrpott kommen, ob Mietwagen oder ICE. In den letzten Jahren sind unsere Züge nämlich allesamt ausgefallen und haben die Rückreise beschwerlich werden lassen.
Der Mietwagengott mag uns aber wohl nicht. Sicher gelandet mit allem Gepäck bucht der Männe über eine Plattform im Internet einen Mietwagen von der Station im Frankfurter Flughafen. Das Auto soll – laut Anbieter – direkt verfügbar sein. Wir stapfen also mit Sack und Pack dorthin und werden von einem unfreundlichen Mitarbeiter erstmal aufs Abstell“gleis“ (haha) gestellt. Sowas würde nicht sofort gehen, wir müssten halt warten, bis das bei ihm aufploppt und wann das wäre, wüsste er eh nicht, kann dauern. Ääääh ok.
Nach Beratschlagung beim guten McDonalds Kaffee stornieren wir den Mietwagen wieder und lassen uns doch auf das Abenteuer Deutsche Bahn ein. Ob das jetzt die bessere Entscheidung war, sei dahingestellt 😊 nach 4 Stunden Zugfahrt kommen wir endlich an, öffnen nach einer letzten Taxifahrt unsere Wohnungstür und lassen uns aufs Sofa sinken. Back in good old Germany … und im Gepäck mal wieder unbezahlbare Erinnerungen an eines der für uns schönsten Reiseländer der Welt. 

Lieben Gruß
Annika