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Tag 21 – Oregon Coast | Teil II: Oregon Dunes, Bandon und … Sonne!

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Annika86
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Tag 21 – Oregon Coast | Teil II: Oregon Dunes, Bandon und … Sonne!
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Guten Morgen, Oregon! Guten Morgen, … trockenes Wetter? Kein Getrommel auf dem Womolinen-Dach, kein graues Gewaber beim Blick aus dem Fenster – sollte es tatsächlich wahr sein? Gönnt uns die Oregon Coast ein paar Sonnenstrahlen und einige der fantastischen Ausblicke, die mich bewogen haben, diesen Reiseabschnitt mit ins Programm zu nehmen?

Frohen Mutes verdrücken wir unser Frühstück und machen uns auf, nach einigen eher bewegungslosen Tagen mal wieder die Wanderschuhe qualmen zu lassen. Der John Dellenback Dunes Trail soll es heute werden, der durch die berühmten Dünenlandschaften quer hindurch zum Pazifik führt.

 

Wir parken die Womoline auf dem zugehörigen Parkplatz am Trailhead, der direkt von der 101 erreichbar ist, aber erst durch intensive Google Maps Spionage aufploppte. Auf dem nahe gelegenen Eel Creek CG, den wir später zu Fuß queren, ist das Parken zum „Day Use“ nicht gestattet.
Schon bald geht der zunächst erdige Trail in Sand über und wir überwinden die ersten Dünenhöhenmeter, einige weitere sollten am heutigen Tag noch folgen J Große Holzpflöcke mit blauer Markierung weisen den Weg und so tauchen wir Schritt für Schritt ein in die schier unendliche Dünenwunderwelt.

 

Die in der Ferne präsenten Regenwolken (wehe …) sorgen für ein mystisches Licht und die noch leicht feuchte Oberfläche bietet guten Grip, sodass wir flott vorankommen. Immer wieder stoppen wir für Fotos und sind einfach nur glücklich, die Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren.

Es geht unzählige Male einige Meter hoch und runter, von Pflock zu Pflock, aber immer in grob westlicher Richtung, wo sich in der Ferne ein Waldstückchen in den Sand-Horizont schiebt. Dort angekommen, führt der Trail tatsächlich direkt mitten hinein ins Dickicht – echte Hänsel und Gretel Vibes, aber hoffentlich ohne eine Hexe mit Backofen am Ende des Weges, ein Stück vom Knusperhäuschen würde ich allerdings nehmen, der frische Wind hier macht Hunger J

    

Der Trail ist abwechslungsreich, top in Schuss und führt in Schlaufen durch das Grün. Schon bald kann man das Meer riechen und hören. Ein letztes Stück durch üppiges Dünengras und schon stehen wir an unserem heutigen Tagesziel, dem Pazifik.

Die Nistsaison der hier ansässigen Snowbirds ist seit dem 15. September vorbei, sodass wir nicht mehr ausschließlich auf den „feuchten“ Strandteilen laufen müssen. Wir lassen uns die salzigen Böen um die Nase wehen, stapfen ein Stück in Richtung Norden und scheuchen den ein oder anderen Raubvogel bei seinem Vormittagssnack auf.

Nachdem wir uns unsererseits auch einen Snack genehmigt haben – ihr erinnert euch Wind = Hunger, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Kurz darauf stoßen wir auf die einzigen anderen Menschen, die wir heute auf diesem Trail sehen werden, ein amerikanisches Pärchen mit ihren zwei Hunden, die überrascht sind, dass sie so früh am Tag jemanden hier treffen – jaja, diese Deutschen J

Zurück geht es durch den „Hexen-Dschungel“ und bei auffrischendem Wind durch den tieferen, weil nun getrockneten, Sand.

Zufrieden und mit roten Wangen stehen wir nach guten vier Stunden wieder an der Womoline – ein toller Hike, gut zu erreichen und abwechslungsreich, was will man mehr. Doch wer dachte, das wäre es mit den heutigen Oregon Highlights gewesen … Pustekuchen, da sind noch ein paar Pfeile im Köcher! Auf geht´s zu unserem nächsten Stopp dem kombinierten Sunset Bay und Cape Arago SP. Hier wäre auch eine der möglichen Übernachtungsmöglichkeiten für heute gewesen, doch es ist noch früh und so begnügen wir uns mit dem Anfahren der dortigen atemberaubenden Viewpoints.

  

Wer Seelöwen in freier Natur sehen möchte, der ist hier genau richtig. Auf den spitzen Riffen, die hier überall aus dem Ozean ragen, tummelt sich eine Vielzahl dieser Tiere, die sich teils völlig unbeeindruckt von dem heftigen Wellengang sonnen, von den Felsen gespült werden und flink durch die Wassermassen tauchen. Ich kann mich kaum losreißen.

Auch der Simpson Reef Overlook ist traumhaft schön und erstmalig taucht die im Zenit stehende Sonne den Pazifik in eine leicht türkise Farbe. So darf das gerne weitergehen, Oregon mit Sonne ist annehmbar … hihi J

Ein paar Meilen weiter entern wir das kleine, geputzte Städtchen Bandon. Einen Parkplatz finden wir ganz am Rande der Parkzone des Oregon Islands National Wildlife Refuge, indem wir uns leicht schräg an die Ausfahrt stellen – kein ausgeschilderter RV Parkplatz, aber solange wir niemanden stören, ist man hier amerikanisch entspannt unterwegs.
Zu den malerischen Felsen auf Sandstrand gesellt sich die immer goldener werdende Nachmittagssonne. Ich liebe es hier. Wir spazieren zum nahegelegenen Coquille Point, steigen hinab zum Strand und wandern über den feuchten Sand. Son klitzekleines Ferienhäuschen hier … das wäre doch was.

  

Die Sonne sinkt immer tiefer und so langsam wird es Zeit, über unsere heutigen Schlafoptionen nachzudenken. Von den zur Verlosung stehenden State Parks lacht mich der Cape Blanco besonders an, kurzerhand sichere ich uns online (hier in Oregon haben wir mit der amerikanischen SIM des Männe immer wieder sehr guten Empfang) eine der zwei noch verfügbaren Sites. Nach einem letzten Stopp am Face Rock State Scienic Viewpoint verlassen wir Bandon über die Beach Loop Road, die uns flott wieder zurück zur 101 bringt.

Nach rund 20 Meilen geht es rechts ab und nachdem wir uns über einige Schlammhinterlassenschaften auf der Straße aufgrund des hier rechts und links neben der Straße platzierten „Fire Camp“ mit zig Einsatzfahrzeugen und richtigen Zeltstädten gekämpft haben, taucht wieder einmal der Pazifik am Horizont auf. Der CG des State Park liegt fast am Zipfel der kleinen Landzunge in einem Wäldchen.

Die Sonne scheint traumhaft durch die Zweige und trotz fehlendem Meerblick aufgrund des vielen Grün sind wir mehr als zufrieden mit unserer Wahl, wenn es nur nicht so kalt wäre brrrrr.

Ich wandere eingemummelt (die vielen, wohlweislich eingepackten, dicken Klamotten dieses Jahr waren eine gute Idee) noch über den Pfad, der an den hinteren Teil unserer Site andockt und folge meinem Bauchgefühl nach links. Als ich einige Picknicktische erspähe, ahne ich, wo ich morgen meinen ersten Kaffee trinken werde J Der ansonsten komplett begrünte CG bietet hier einen unversperrten Blick auf den Pazifik, hui.

Ich halte durch, bis meine kalten Finger eindeutig nach der Wärme der Womoline verlangen. Der Genuss des ein oder anderen schmackhaften Getränks ist auch im Inneren nicht zu verachten und mit der Hoffnung, dass das heutige Wetter keine Eintagsfliege war, entschwinden wir schon bald ins Land der Träume.

Wanderbilanz (!) des Tages: Gute 5,5 Meilen und 212 (Dünen-)Höhenmeter

Lieben Gruß
Annika

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
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RE: Tag 21 – Oregon Coast

Hi Annika,

...wunderbare Küstenbilder, eifach herrlichsmiley!

Munter bleiben
Gruss
Kochi
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