Womo-Abenteuer

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Tag 08 – Yosemite NP | Teil IV: Entspannung im Valley-Shuttle

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Annika86
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Beigetreten: 31.12.2018 - 13:30
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Tag 08 – Yosemite NP | Teil IV: Entspannung im Valley-Shuttle
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 13. September 2023
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
Wir mögen Omi-Tage!

Nach unserer Königsetappe gestern steht für heute ein Tag ganz im Zeichen der Erholung auf dem Plan. Nach einem ausgiebigen Frühstück wollen wir das Visitor Center und den Village Store besuchen, nach 2017 ein Wiedersehen mit den Lower Yosemite Falls feiern und gemächlich mit dem Shuttle den Rest des Valley erkunden. Hier und da aussteigen, Fotos machen, spazieren und dann wieder in das Shuttle hineinhüpfen und uns durch die Gegend kutschieren lassen.

Die Sonne strahlt schon wieder vom Himmel und so dackeln wir irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr gemütlich los. Uns kommen einige Radfahrer entgegen – eigentlich auch eine gute Idee – aber wir können uns heute nicht zu einer Planänderung und mehr Aktivität aufraffen. So stöbern wir erst einmal im recht kleinen VC (heißt hier Welcome Center) und spazieren dann in Richtung der Falls.
Heute erleben wir den Yosemite NP aus einem ganz anderen Blickwinkel als an den Tagen zuvor. Da wir nur leicht erreichbare Ziele und Aussichtspunkte ansteuern, müssen wir uns bereits am Vormittag diese tolle Natur mit vielen anderen Menschen teilen.

    

Schön ist es natürlich trotzdem und wir reproduzieren unser Bild aus dem Jahr 2017 auf dem Baumstamm vor den Falls, als wir noch jung und USA unerfahren waren J
Nachdem wir dem Treiben eine Weile zugesehen haben, geht es zurück ins Village zum Store und wir hauen einige Dollar auf den Kopf. Endlich gibt es die langersehnten Kaffeebecher in ansprechender Größe, T-Shirts, ein Cap für den Männe und einen Aufnäher, die ich seit 2019 in allen besuchten NPs erstehe. Gekrönt wird dieser erste Teil des von uns getauften „Omi-Tages“ J mit einem leckeren Kaffee, den wir direkt nebenan erstehen.

Nach der ausgiebigen Nutzung des dortigen WLAN entscheiden wir … es ist Shuttle-Zeit! Wir besteigen die Green Route und schon können wir bestes Sightseeing aus dem Gefährt heraus genießen. Am Stop „El Capitan Meadow“ verlassen wir das Gefährt und gesellen uns zu den Kletter-Fans, die durch große Teleskope das Treiben in den Granitwänden beobachten und riskieren auch selbst einen Blick – beeindruckend.  

  

Wir spazieren ein Stück in die Meadows hinein und landen einige Zeit später dann am Cathedral Beach, mit tollem Blick auf El Capitan. Hier lässt es sich aushalten und wir campieren direkt auf dem warmen Kiesboden.

  

Langsam melden sich dann unsere Mägen zu Wort. Wir springen am Stop „Cathedral Beach“ wieder in das Shuttle und fahren vorbei an unserem gestrigen Betätigungsort dem Four Mile Trailhead bis zum Curry Village, wo der Bär tobt.
Wir drehen eine Runde und können uns zu keiner der Essensoptionen durchringen. Eigentlich ist die Stimmung hier cool, die Leute sitzen überall draußen, essen, trinken und quatschen, doch irgendwie ist es uns mal wieder für einen National Park zu voll und wir sind mehr damit beschäftigt Menschen auszuweichen, als die Stimmung in uns aufzunehmen.

Auf geht es also zurück zu unserer Womoline, vorbei am liebgewonnen Bild des Half Domes am Horizont. Unsere Site – Nummer 60 war es übrigens – ist auch an Tag 3 noch unwirklich schön. Einen kleinen „Fehler“ hat sie jedoch, die duftenden Pinien sind so hochgewachsen und in Site-Nähe so zahlreich, dass unser Solarpanel auf dem Dach ständig beschattet wurde … gar nicht so gut für das Laden unserer Batterie.

  

Die schlimmen Befürchtungen von der Übernahme, als wir unsere Womoline ohne Gaskühlschrank erhielten und Sorge hatten, dass die Versorgung ohne Fahren oder Generator keine 24 Stunden sichergestellt sein könnte, haben sich zwar nicht bestätigt, doch so langsam machte die Batterieanzeige uns doch Sorgen. Mit „Low“ könnte es sein, dass wir keine weitere Nacht ohne unfreiwilliges Abtauen überstehen würden … und morgen wollten wir uns in der Frühe wieder die Wanderschuhe unterschnallen und den Tag nicht in der Nähe der Womoline verbringen.
Also bissen wir in den sauren Apfel und warfen die Krachmaschine a.k.a. den Generator für rund 30 Minuten direkt zur erlaubten Zeitspanne ab 5 pm an, um unsere Nachbarn zumindest zur Abendessenzeit zu verschonen. Die Aktion erzielte den gewünschten Effekt und brachte unsere Hausbatterien wieder in einen komfortablen Zustand, der bis morgen Abend reichen sollte. Die Ladung aus Fahren am Ankunftstag und praktisch keiner Sonneneinstrahlung reichte bei uns demnach für gute 2 Tage. Mit einigen Stunden direkter Sonne hätten wir problemlos länger stehen können.

Wir lassen den Abend bei dem ein oder anderen Kaltgetränk auf der Site ausklingen, setzen uns mit den Campingstühlen in den Merced River – zum Schwimmen ist es uns deutlich zu kalt – und beratschlagen, wo es morgen hingehen soll. Zur Debatte steht, die steilen Felswände des Valley erneut empor zu kraxeln und den Yosemite Falls Trail zu bezwingen, oder aber die bisher nur aus der Ferne bewunderten Vernal Falls zu besuchen und dann eine entspannte Runde um den Mirror Lake inkl. Footbridge anzuhängen. Am Vortag hatten wir auf dem Weg den John Muir Trail hinunter nämlich mit halbem Auge wahrgenommen, dass der Weg hin zu den Vernal Falls wohl doch offen war, zumindest schoben sich Teile der Menschenmassen in diese Richtung.

Wo es hingeht, erfahrt ihr morgen … ;)

Spazierbilanz des Tages: Rund 5 Meilen (huch), aber flach.

Lieben Gruß
Annika