Die Wettervorhersage hatte recht, die Nacht war sehr kalt. Mehrmals ging die Heizung als Frostschutz an. Trotzdem hatten wir morgens eine Innentemperatur von nur 6° C - brrr!
Auch wenn's kalt war, das Joggen um und in den Lavafeldern machte Spaß.
Nach dieser kalten Nacht und der Vorhersage, dass die nächsten Nächte weiterhin sehr kalt würden (dann wird’s kritisch mit gefrierendem Wasser / Abwasser im Womo) entschieden wir uns, weiter in den Süden zu fahren.
Okay, Roswell ist nun noch nicht südlicher, aber für heute war die Temperatur-Vorhersage hier gut. Kennt jemand Roswell nicht, also da, wo es nicht oder doch irgendwo die Area 51 gibt – und angeblich Aliens? Keine Angst, das interessierte uns nicht die Bohne. Aber östlich hinter Roswell liegt das „Bitter Lake National Wildlife Refuge“. Unsere letzten Vogelbeobachtungen hatten wir am Montag gemacht, hier wollten wir weitere Vögel sehen.
Auf dem Weg dorthin machten wir in Roswell 1. eine Mittagspause mit gutem Essen
auch bei Tripadvisor gibt es gut Empfehlungen
vor allem dann, wenn viele Einheimische hier essen gehen
und 2. mehrere Stopps, um eine Werkstatt zu finden, die einen Motorölwechsel beim Womo vornehmen konnte. Wieder kein Erfolg, entweder hatten sie keine Zeit oder sie hatten keine Hebebühne für Rvs. So geht es uns nun schon seit einer Woche … Hintergrund ist, dass CruiseCanada nach 10.000 km von Mietern verlangt, einen Ölwechsel durchführen zu lassen (der steht so in der Bedienungsanleitung von Ford, die wir nicht haben). Mal sehen, ob wir es irgendwann noch einmal schaffen.
Nachmittags waren wir dann endlich im Bitter Lake National Wildlife Refuge. Es liegt etwa 10 km östlich von Roswell und hat ein eigenes sehr informatives Visitor Center.
Das Schutzgebiet wurde bereits 1937 angelegt und ist nicht nur für überwinternde Vögel bekannt, sondern auch für Dragonflies (Libellen) und Damselflies (Kleinlibellen bzw. Wasserjungfern). Im Juli / August soll es von denen hier nur so wimmeln. Mit ihnen haben wir daher nicht mehr gerechnet und waren um so überraschter, noch eine Menge Libellen zu sehen.
Kanada-Kraniche waren noch nicht eingetroffen, aber die ersten „Snookies“. Ihr wisst nicht was Snookies sind? Wir waren auch etwas überfordert, bis uns klar wurde, dass der Akzent uns einen Streich spielte. Unsere fragenden Gesichter führten zu einer langsameren Aussprache und siehe da: Snow Geese
Aber es gab noch mehr zu sehen. Mit dem Auto ist eine Runde um den See auf guter Gravel Road möglich (9 km). Dabei können mehrere Aussichtspunkte angefahren oder begangen werden, die mit Einsatz der fest verbauten Teleskope oder dem eigenen Teleobjektiv viel Gefieder (hier gibt es bis zu 350 Arten) entdecken lässt
Hört sich brutal an: Killdeer, ist aber nur ein Keilschwanz-Regenpfeifer (DANKE an Wikipedia)
einen weißen Pelikan haben wir noch selbst erkannt, den gibt es in Florida in bräunlich
aber dies ist ein Seidenreiher, von dem wir noch nie etwas gehört haben
und den haben wir auf keiner Schautafel gefunden. Wer weiß was das ist ? Ein Bussard, ein Habicht ?
Leider ist eine Übernachtung im Refuge nicht erlaubt. Da der Park mit Sonnenuntergang schließt, ist eine Vogelbeobachtung bei Dämmerung wie am White Water Draw nicht möglich.
Etwas außerhalb von Roswell fanden wir einen Boondocking-Platz und „feierten“ Halloween …
Der will nicht nur spielen, oder ?