Der nationale Wetterdienst hatte Recht behalten. Die Kaltfront kam mitten in der Nacht mit Regen und Sturm über uns. Das Womo wackelte, der Wind pfiff, die Blitze erhellten die Nacht, der Donner hielt uns wach, die Temperatur sank.
Der Vormittag versprach Wetterbesserung.
Daher entschlossen wir uns kurzfristig, zum North Rim des Grand Canyons zu fahren. Für die 125 km Strecke, die uns von 1.250 Metern auf 2.500 Meter Höhe brachten, brauchten wir mit Mittagspause in Jacob Lake 3 Stunden. Dort standen wir bei 3 Grad Außentemperatur vor dem wegen Winterbetrieb bereits geschlossenen Visitor Center in weiß gepuderter Umgebung.
Bis auf einen waren auch alle Aussichtspunkte geschlossen. Der Bright Angel Point ist das allerletzte Ende der Wegstrecke. Von hier hat man einen 270° Rundumblick. In dichten Wolken hatte der Wettergott ein kurzes Einsehen und gestattete Einblicke in alle Richtungen.
Durch diesen Einschnitt geht es für den Wanderer herunter bis zum Colorado River. Aber bei diesem Wetter?
Ein Glücksmoment mit freier Sicht
Bevor es wieder schlechter wurde
Dann fing es an zu schneien und wir eilten zurück.
Im Nachhinein war der heutige Tag ein Niederschlagstag mit kurzen trockenen Phasen. Dafür ist das Womo jetzt von außen sauber. Und wir haben einen Schneetag nach vielem heißen Wetter erlebt.
Übrigens sind die Wege hier lang. Bei der Ausfahrt aus dem North Rim des Grand Canyon wies das Hinweisschild zum South Rim 206 Meilen, also 330 km aus. Wer also mal eben beide Seiten des Grand Canyon sehen möchte, muss früh aufstehen …
Mit Einbruch der Dunkelheit standen wir wieder auf unserem gestrigen Übernachtungsplatz.
Anmerkung: Vielleicht wundert sich die eine oder der andere, dass wir nicht mehr "Wow-Ausrufe" zum Grand Canyon gemacht haben. Den South Rim haben wir bereits 2 Mal besucht, daher sind wir den Anblick schon "gewohnt" . Zudem bietet der North Rim nicht so imposante Einblicke wie der South Rim. Trotzdem beeindruckend!