Der nächste Tag begann mit einem Sonne-Wolken-Mix. Die Regenwolken von letzter Nacht schienen endgültig abgezogen zu sein, aber so ganz entscheiden mochte sich das Wetter noch nicht. Zum draußen frühstücken reichte es trotzdem.
Kurz danach brachen wir unsere Zelte ab und fuhren auf schmalen Sträßchen mit teilweise richtig heftigen Schlaglöchern Richtung Inverness, unserem ersten Ziel für heute. Dort wollten wir dem Strand einen Besuch abstatten. Bis kurz vor Inverness schien die Sonne die Oberhand zu gewinnen, doch dann zog es wieder zu. Egal. Im Notfall eben von oben und unter nass werden.
Es blieb dann bei „von unter nass“ und dem bereits bekannten Sonne-Wolken-Mix. Wir schlenderten eine Weile am schönen Strand entlang, suchten Muscheln und versuchten, uns im Sand zu verewigen. Leider war die Welle oft schneller als das Bild davon gemacht war, so dass wir diese Aktion mehrfach wiederholen mussten.
Schließlich liefen wir den Broadwalk oberhalb des Strandes zurück und nutzen auf dem Parkplatz erstmals unsere Außendusche, um den Sand von den Füßen zu waschen. Echt praktisch!
Weiter ging es ins Visitor Center nach Chéticamp. Da wir für morgen eine Whalewatching-Tour geplant hatten und der Wetterbericht für morgen wenig Gutes vorausgesagt hatte, wollten wir schauen, ob wir eine E-Mail mit einer Absage der Tour im Postfach hatten. Doch Pech gehabt, das Wifi war offenbar defekt. Also nur mit Infos und Kartenmaterial für den Cape Brenton NP eingedeckt und weiter zum Skyline Trail, den ich nach vielen lobenden Beschreibungen unbedingt laufen wollte. Entgegen meiner Befürchtung fanden wir mit Moby auf dem extra Womo-Parkplatz problemlos ein Plätzchen und wanderten los. Kurz nach dem Start die erste Ernüchterung: Der Rundkurs und damit mehrere Aussichtspunkte waren gesperrt, wir mussten denselben Weg wieder zurücknehmen. Nun gut. Zweite Ernüchterung zumindest aus Maras Sicht: Der Weg war nicht wirklich interessant. Nur Schotter oder über Holzplanken. Elche ließen sich natürlich auch nicht blicken. Da sind wir im Laufe der Reise noch wesentlich spannendere Wege gelaufen. Dafür war die Aussicht am Ende natürlich wirklich toll. Auch wenn wir die mit richtig vielen anderen Leuten teilen mussten. Es ist erstaunlich, wie heftig der Wind vorne an der Treppe bläst, man muss beim Absteigen durchaus schauen, wohin man die Füße setzt.
Nachdem wir eine Weile die Aussicht genossen hatten, traten wir den Rückweg an. Zuerst die vielen Treppen wieder hoch (schön, dass es oben ein Bänkchen zum Ausruhen gibt…), dann den stetig leicht ansteigenden Weg wieder zurück. Mein persönliches Fazit: Die Aussicht ist super, aber der Trail als solches war jetzt nicht unbedingt unser Ding.
Anschließend sind wir Richtung Campground aufgebrochen. An einem der Aussichtspunkte im Park hatte ein Mitarbeiter von Parcs Canada einen Infostand aufgebaut und erklärte einiges zum Thema Wale. Insbesondere das ausgelegte Seil mit den Hinweisen, wie lange welche Walart wird, machte Mara die Größe dieser Tiere sehr gut bewusst.
Kurze Zeit später checkten wir auf dem Campground in Chéticamp ein. Wir hatten Nr. 94, eine Parzelle auf einer großen Wiese. Nicht wirklich viel Privatsphäre, aber für eine Nacht in Ordnung.
Nachdem ich nicht wirklich viel Lust hatte, heute Abend zu kochen, entschlossen wir uns, nochmals loszuziehen und in Chéticamp zu tanken und Abend zu essen. Vielleicht würde es auch irgendwo noch Wifi geben. Wir landeten zum Abendessen schließlich bei „Chez Gabriel“. Dort habe es leckeres Seafood und außerdem sogar Wifi. Und unsere Whalewatching-Tour schien morgen auch stattzufinden. Ein rundum gelungener Abend!
Liebe Susanne,
wow! Diese Aussicht ist ja ein Traum.
Meine Kinder mögen auch keinen Boardwalk laufen. Aber für diese Aussicht hat sich das jawohl auf jeden Fall gelohnt. Wunderschön.
Schöne Grüße, Janina*
Hallo Susanne,
ich lese begeistert mit. Wir sind gerade in Port Hood ?
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Susanne,
konntet ihr denn die Runde komplett laufen? Bei uns war die Hälfte gesperrt und wir mussten den gleichen Weg retour laufen.
Ja, es stimmt, die Aussicht ist phantastisch. Als Trail hatte uns der Franey Trail viel besser gefallen.
Herzliche Grüße, Sylke
Hallo liebe Mitleser,
schön, von euch zu hören! :-)
@Janina: Mara mochte am liebsten Trails, die wir als "Bergziegenpfade" bezeichnet haben. Waldwege mit Wurzeln, Steinen, kleinen Klettereinlagen. Da wurde dann auch ohne Gemosere gelaufen. Aber ich kann es ja nachvollziehen. Schotter und Holz sind nicht wirklich interessant.
@Sonja: Ich bin so ein klitzekleines bisschen neidisch.... ;-) Verfärben sich die Blätter schon? Ich muss da irgendwann noch mal im Indian Summer hin!
@ Sylke: Nein, die Runde ist leider immer noch gesperrt. Wie schon geschrieben, die Aussicht war echt klasse, aber der Weg war nicht so ganz der Hit.
LG
Susanne