Am 11.08.2018 ging es endlich los. Da wir uns für den Flug um 08:00 Uhr von Frankfurt nach London entschieden hatten, hieß es für uns zunächst einmal früh aufstehen und mit dem Auto knapp zwei Stunden bis zum Flughafen nach Frankfurt fahren. Die Strecke klappte aber zur Abwechselung mal problemlos, das vorgebuchte P 2 direkt am Terminal hatte auch einen Parkplatz für uns und so konnten wir es uns um kurz nach sechs Uhr morgens in den immerhin sehr gemütlichen Sesseln nahe unserem Gate gemütlich machen. Gähn, das würde ein verflixt langer Tag werden.
Nachdem das Boarding tatsächlich pünktlich losging, waren wir auch kurz nach acht in der Luft. Die Flugzeit nach London beträgt ca. 1 ½ Stunden und kurz vor der Landung hatten wir tatsächlich das Glück, ein paar schöne Blicke auf die City erhaschen zu können.
Der Transit in London verlief erstaunlich problemlos – wahrscheinlich weil wir im selben Terminal geblieben sind. Nochmals zügig durch die Sicherheitskontrolle und schon konnten wir durch die Läden im Terminal 2 schlendern und die Auslage von Harrods bewundern. Auch hier ging es erstaunlich pünktlich weiter.
Im Flugzeug kam dann die Überraschung, dass die Bestuhlung entgegen unserer urspünglichen Sitzplatzreservierung so ganz anders war. Damals war die Aufteilung noch 2-3-2, jetzt war es 3-3. Aber kein Problem, Air Canada hatte unsere ursprüngliche Resevierung entsprechend angepasst und so fanden wir uns alle in einer dreier Reihe – leider ungüngstig über dem Flügel – wieder.
Positiv überrascht hat uns im Vorfeld, dass Air Canada für Familien die Sitzplatzreservierung kostenlos vornimmt, wenn man sich gleich nach der Buchung telefonisch meldet. Das kannten wir uns unseren bisherigen Flügen nicht. Mara checkte gleich mal das Bordinformationsprogramm und war begeistert – jede Menge cooler Spiele und Filme auf deutsch. Die Flugzeit würde nicht langweilig werden! Ich sah schon jede Chance, dass das Kind vielleicht unterwegs ein bisschen schläft, um dem frühen Aufstehen und der Zeitverschiebung gerecht zu werden, schwinden. So war es dann auch. Mit Angry Birds und diversen Filmen gingen die Flugzeit erstaunlich schnell herum und wir landeten am frühen Nachmittag in Halifax. Während es Landeanflugs über Cape Brenton konnten wir schon die unglaublich schöne Landschaft auch Meer, Seen, Flüssen und Wäldern von oben betrachten. Eine tolle Einstimmung!
Nachdem ich mit der App die Declaration schon vorher erledigt hatte und die Einreise am Kiosk wirklich schnell von statten geht, standen wir schon kurz darauf – zu unserem Bedauern ohne jeden Stempel im Pass – am Kofferband. Auch hier ging es wieder super fix, so dass wir deutlich zu früh am Taxistand waren, um dort auf unser vorbestelltes Taxi zu warten. Ich hatte extra ein Taxi vorbestellt, da wir eine Sitzerhöhung für Mara brauchten. Unsere Erhöhung für die Reise hatte ich bei Amazon Canada bestellt und ins Hotel liefern lassen, so dass wir eine Überbrückung bis dahin brauchten. Obwohl mit eigentlich gesagt worden war, der Taxiunternehmer würde die Flugankunftszeiten checken, dauerte es doch recht lange, bis unser Taxi dann da war. Natürlich ohne Kindersitz. Der Fahrer hatte die Fahrt von einem Kollegen übernommen und war natürlich nicht informiert worden. Okay, also Augen zu und durch. Mit Schuhen fehlt auch nicht mehr viel bis 145 cm. Unser Fahrer war sehr nett und erzählte und ein bisschen was über Halifax und Umgebung, während wir die ca. 40 min bis zu unserem Hotel, dem Cambridge Suites Hotel fuhren.
Dort checkten wir ein, bekamen unser Amazon-Paket mit dem Kindersitz ausgehändigt und schafften das Gepäck aufs Zimmer. Nach meinem Plan wollte ich der Mündigkeit eigentlich keine Chance geben und sofort in die Stadt. Doch keine Chance, Mara schlief schon fast im Stehen ein. Also eine Stunde Ausruhpause für alle und dann aber los. Nach der Stunde war Mara allerdings nicht wirklich fitter und daher grandios gelaunt. Egal. Kurze Hosen, Sonnencreme und ab an den Hafen.
Dort entdeckten wir als erstes das Information Center und daneben die „Welle“ und Maras Laune besserte sich schlagartig. Als wir ihr dann noch erlaubten, auf dem Ding herum zu klettern (das ungünstig platzierte und von allen ignorierte „do not climb“-Schild entdeckten wir erst später), war die Welt wieder in Ordnung. Wir setzten uns gemütlich in die Sonne und unsere Tochter experimentierte, wie man dieses Ding am besten erobert. Die Müdigkeit war wie weggeblasen.
Nach einigem Austoben schlenderten wir gemütlich die Waterfront entlang vorbei an Läden, Restaurants und Fressbuden. Wir beobachten die Motorboote auf dem Wasser, die vorbeirasenden Jetskifahrer und das ein oder andere Segelboot. Wirklich sehr schön gemacht mit vielen netten Sitzmöglichkeiten von Canadastühlen über Hängematten….
Gegen 18 Uhr überlegten wir, wie wir das Thema Abendessen lösen sollten. So großen Hunger auf etwas Richtiges hatte niemand von uns, so dass wir uns entschieden, uns an den Buden etwas zu holen und das Ganze mit unserem ersten COWS-Eis dieses Urlaubs zu krönen. Mara beschloss, Poutine (für nicht eingeweihte: Ein Gemisch aus Pommes, Bratensoße, Käse und ggf. weiteren Zutaten) zu probieren. Um es kurz zu machen: Es war das erste und einzige Mal in diesem Urlaub. Matschige Pommes sind nicht unser Ding.
Für uns hingegen begann der Urlaub gleich mit einem echten kulinarischen Highlight: Eine Lobster-Roll von Daves Lobster. Ich war erst etwas skeptisch, wollte dann aber doch probieren. Leute, eine echte Offenbarung. In Butter erwärmtes Lobsterfleisch mit ein paar Kräutern, Knoblauch und Zitrone in einem Brötchen. Wir waren hin und weg! Im Laufe dieses Urlaubs haben wir einige Lobster-Rolls getestet. An die von Dave kommt eindeutig keine heran. Ich kann euch einen Besuch hier nur empfehlen, wenn ihr in Halifax seid.
Nach einem sehr leckeren Eis bei COWS (gut, das der Inhalt der Sorten auf einem Schild beschrieben ist, die Namen helfen nämlich nur eingeschränkt weiter… ? ) sind wir dann wieder Richtung Hotel gelaufen. Warum fühlen sich Hügel beim runterlaufen eigentlich so viel angenehmer an als in die andere Richtung? Dafür sind wir wenigstens nahe an der Zitadelle, die unser erstes Ziel für morgen Vormittag ist.
Aber jetzt ist erst mal Schlafen angesagt. Mal schauen, wann wir morgen früh wach sind….