Wieso geht im Urlaub die Zeit eigentlich so schnell vorbei? Heute war Tag 21 und damit unser letzter echter Wohnmobiltag. Das hieß auch, dass wir uns wieder auf den Weg Richtung Halifax machen mussten. Mara stürze sich vorher noch ein letztes Mal in die Fluten, wir machten noch ein Abschieds-Selfie am Morgensonne beschienenen Strand und verließen diesen tollen Ort dann schweren Herzens.
Damit der Tag nicht nur aus Packen und Aufräumen bestehen würde, hatten wir als Programmpunkt für heute Lunenburg vorgesehen. Die Begeisterung bei meinen beiden hielt sich zunächst etwas in Grenzen, wer will auch nach so viel schönen Naturerlebnissen jetzt in eine Stadt? Aber mit ein bisschen Überzeugungsarbeit ging es dann doch…
Geparkt haben wir am Information Center etwas oberhalb des Zentrums und sind dann die recht steilen Sträßchen Richtung Hafen gelaufen. Lunenburg ist ein richtig hübsches und nicht zu überlaufenes Städtchen, in dem man den Tourismus zwar merkt, aber gefühlt nicht auf Schritt und Tritt davon verfolgt wird. Nachdem wir erste in bisschen durch den Ort geschlendert sind, gönnten wir uns im Restaurant beim Museum ein leckeres Lunch und stoppten anschließend noch im Bluenose-Shop. Ich hatte ja gehofft, das Schiff irgendwann auf unserer Tour mal in einem Hafen anzutreffen, aber es passte auf ein oder zwei Tage nie hin. Schade, ich hätte sie gerne im Original gesehen.
Zum Abschluss gab es noch ein leckeres Eis, dass wir auf einer der vielen Canada-Stühle am Hafen genossen und dabei dem bunten Treiben zuschauten. Bilde ich mir das eigentlich ein oder schmilzt canadisches Eis schneller als europäisches?
Gegen 15 Uhr machten wir uns dann schließlich auf den Weg zum Woodhaven R.V. Park, der nur ein kurzes Stück von Fraserway entfernt liegt.
Der Stellplatz war wohl der schlimmste, den wir auf der ganzen Reise hatten: Unmittelbar am Anfahrtsring des Campground gelegen, durch den jedes Fahrzeug, das eincheckte durchfahren musste. Wir konnten wir quasi im Minutentakt die großen Trailer der Kanadier bestaunen. Auf der anderen Seite der Mauer, an der wir mit dem Heck standen, war offenbar ein Hundezwinger, der die Geräuschkulisse noch mit Dauergebelle untermalte. Echt traumhaft! Aber egal, es gab einen Pool, wohin sich Micha und Mara verzogen, während ich anfing, unsere Sachen der letzten drei Wochen zu sortieren und einiges davon, was nicht mehr weitergebbar war, in den großen Abfallcontainern zu entsorgen. Beim nächsten Wohnmobilurlaub weiß ich besser, wie ich planen und einkaufen muss und werde sicherlich mit deutlich weniger Sachen auskommen.
Bis die beiden zurück waren, war ich mit dem schlimmsten schon durch und mit vereinten Kräften waren schließlich die Reisetaschen gepackt und alles Überflüssige entsorgt. Während ich noch ein bisschen durchputze, lerne Micha unseren Nachbarn kennen, der hier das Wochenende verbrachte. Als Micha erwähnte, dass wir für unseren Grill keine Verwendung mehr hätten, einigten sich die beiden darauf, dass er ihn am nächsten Morgen von uns kostenfrei übernehmen würde. Es wäre ja schade gewesen, ihn wegwerfen zu müssen.
Das Abendessen fand heute ihm Wohnmobil statt, wir hatten keine Lust, auf dem Präsentierteller mit vorbeifahrenden Fahrzeugen zu essen. Zum Schluss noch alles abgespült und sauber in der Originalfassung geräumt (wir hatten die Schränke entsprechend unseres Bedarfs ein bisschen umgeräumt) und dann zum letzten Mal ab ins Wohnmobilbett.