Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 06: Sonntag, 22.03.215 Ankunft im Sommer

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Siggi2
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Beigetreten: 23.08.2012 - 20:47
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Tag 06: Sonntag, 22.03.215 Ankunft im Sommer
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
177 Meilen
Besuchte Highlights: 

Der Regen trommelte noch die ganze Nacht aufs Dach und ließ erst gegen Morgen nach. Wir konnten nach dem Frühstück also noch eine kleine Runde ums Womo drehen und ahnen wie hübsch dieser Platz gewesen wäre. Aber wenigstens wissen wir nun, dass unser rollendes Heim absolut wasserdicht ist!

Das Navi wollte uns unbedingt auf die Interstate schicken. Mit großer Ignoranz fuhren wir die danebenliegende 51 entlang und lernten damit wunderhübsche Orte und kleine Städtchen kennen. Die Anwesen waren ausgesprochen schmuck und gepflegt und hatten den typischen Südstaaten-Charakter mit Säulen und Terrasse vor dem Haus, wo manchmal sogar die obligatorischen Schaukelstühle standen. Irgendwo hatten wir uns wegen der Navi-Ignoranz dann „verfranzt“. Gefühlte 20 Meter vor einer Bahndurchfahrt realisierten wir glücklicherweise, dass die lichte Höhe nur 10 Fuß betrug und wir brauchen doch mindestens 12 Fuß! Hier wäre unsere Reise fast zu Ende gewesen!

In Osyka verließen wir Mississippi und erreichten Louisiana. Kurz nach Hammond endete unsere Landstraße in der I-55, die dann weiter als I-10 bis nach New Orleans führte. Beeindruckend für uns war, das man diese Autobahn mit 2 getrennten 3 spurigen Fahrbahnen und riesigen Autobahnkreuzen auch noch dazwischen über 40 Meilen lang einfach auf Stelzen durch die Sümpfe von Louisiana gestellt hat. Die alte Bahntrasse daneben steht auf dicken Eichenstämmen im Sumpf und ist noch in Betrieb.

 

Dank Navi fanden wir unseren Campground im Bayou Segnette SP auf der anderen Seite des Mississippi schnell und checkten nur ein ohne uns erst zu verkabeln. Wir wollten doch gleich weiter in die Down Town. Micha hat die Fähre am Algiers Point empfohlen, der Tipp ist wirklich gut. Allerdings fährt die Fähre nicht mehr bis Mitternacht sondern nur noch bis 9.45 p.m. in der Woche, samstags bis 8 und sonntags nur bis 6 p.m. New Orleans ist der Hammer! Im Ticket-Pavillon tauschten wir unsere Reservierung für das Jazz-Dinner auf dem Steamboat Natchez in echte Karten um. Da heute mein Geburtstag war kam ich zum ersten Mal in den Genuss des Seniorenrabattes. Dann stürzten wir uns sofort ins Gewimmel des Sonntagnachmittags. Die Häuser mit ihrem besonderen Baustil, die Menschen in teils verrückten Klamotten und die Temperatur von 32°C - man kann es nicht beschreiben. Zielsicher fanden wir die Bourbonstreet, wo die angesagtesten Kneipen mit Livemusik sind. Pferdekutschen dazwischen mit Touris und irgendwelche verrückten Typen, die sich gegen einen Obolus zur Schau stellten!

Kurz vor 18.00 Uhr war bereits eine lange Schlange am Anleger des Mississippi-Dampfers Natchez. Laute Musik erklang vom Dampfer, gespielt auf der Dampfpfeifenorgel. Dort bekamen wir vom Stewart eine Karte für den 2. Durchgang des Jazz-Dinners. Also nahmen wir erst einmal auf dem obersten Deck Platz und genossen den Blick auf die Stadt, den Mississippi und die imposante Brücke und vor allem auch auf die anderen Gäste in der herrlichen Abendsonne bei einem Bier.

Das Dinner lief anders als wir es kannten. Auf dem Zweiertisch lag eine Karte mit der Info, dass wir vom Kellner zum Buffet eskortiert würden. Auf dem hübsch eingedeckten Tisch stand schon ein kleiner Salat als Vorspeise, Baguettes wurden dazu verteilt. Der Kellner forderte uns zum Buffet auf. Da die Tische einzeln gingen, war auch kein Gedränge. Aber auch das Angebot war überschaubar: frittierter Fisch in dicker Panade und Mayonnaise, Kassler mit Meerrettichsoße und Schweinebraten mit Dipp, danach Bohnensuppe. Warmer Rührkuchen mit Vanillesoße war das Dessert.  

Vom Jazz war im Speisesaal nicht viel zu hören, da das Geschnatter zu laut war, aber nichtsdestotrotz ein tolles Erlebnis. Danach ging es auf Taxisuche. Die Fähre verkehrte sonntags nur bis 18.00 Uhr und wir mussten wieder auf die andere Seite des Mississippi zum Algiers Point, den wir für 25$ inklusive Tip erreichten. Ein wenig Bammel hatten wir auch ums Womo, schien es doch eine ziemlich wilde Gegend zu sein, wo wir es abgestellt hatten. Aber alles war gut. Im Dunklen zurück, sogar der Code für das Schloss zum über Nacht abgeschlossenen Tor zum Campingplatz funktionierte.