In der Nacht hatte es doch noch etwas geregnet, besser die Wolken hingen in den kahlen Ästen der Bäume und die Tropfen fielen herab, wenn sich genügend Feuchtigkeit angesammelt hatte. Hier gab es noch einmal an den Outlooks links und rechts richtig Berge zu sehen, obwohl es immer noch sehr dunstig war. Am Parkplatz zum Dark Hollow Falls Trial wandern wir den vorgeschlagenen Trail bis zu den Wasserfällen hinunter. Es ist fast wie Sächsische Schweiz: Steinig, steil und romantisch mit dem kleinen Bach an der Seite. Runter geht es gut, aber der Aufstieg fast eine Meile steil nach oben bringt uns ein wenig außer Puste.
Im Visitorcenter gibt es zur Belohnung einen Kaffee. Nun ging es Richtung Washington. Problemlos fanden wir die Adresse unserer Freunde in einem Vorort und wurden schon winkend erwartet. Das Womo konnte die steile Zufahrt auch gut herunter gebracht werden und versperrt nun die Garageneinfahrt.
Die Nachbarn von oben mit dem Vater aus München nahmen großen Anteil an unserem Einzug. Es ist wie auf dem Dorf. Den Nachbarn von nebenan wurden wir auch gleich vorgestellt, die uns sofort ihr Haus zeigten. Jack war fünf Jahre bis 1989 als Hubschrauberpilot in Heidelberg stationiert. Seine Frau war in ziviler Arbeit da und sie haben sogar dort geheiratet. Für uns ist es nett, dass sie ein wenig deutsch spricht. Jack stellte uns auch gleich sein Hobby, das Spiel auf drei verschiedenen Harfen vor und dann lebt er ein wenig zum Ärger seiner Frau nur noch im virtuellen Raum des Netzes. Zum Dinner führten uns die Freunde in das Restaurant Mount Vernon. Das war der Landsitz von George Washington, der abends nun leider nicht mehr zu besichtigen ist. Unsere Freunde empfahlen als regionaltypisch eine Peanuts-Suppe, sehr lecker diese Erdnusssuppe mit echten Erdnüssen drin. Wir entschieden uns für Ente und für Shrimps auf Nudelsalat mit Brokkoli, Bohnen und Mohrrüben. Es war alles ganz ausgezeichnet. Nach dem Essen fuhren wir gemeinsam durch das nächtliche Washington. Es war ein wunderschöner erster Eindruck, den wir von der Hauptstadt der Staaten erhielten.
Ach Siggi,
in den vergangenen geschilderten Tagen sieht man an den fehlenden Farben der Bilder und an Deinen Schilderungen schon, das die Blue Ridge Mountain nicht unbedingt ein Frühlingsreiseziel sind. Es fehlt noch ein wenig das Grün an den Bäumen. Auch wir kennen die Fahrten vorbei an den Viewpoints, welche keine sind, weil Wolken alles verdecken. Nun ja, Ihr nähert Euch ja langsam New York ...
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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