Um 6:15 Uhr weckt der kleine Mann uns, zum Einschlafen ist er nicht mehr zu bewegen. Noch im Bett liegend prüfen wir den letzten Stand bzgl. der Öffnung der Nationalparks nach der gestrigen Einigung im Haushaltsstreit. Explizit ist der Joshua Tree Nationalpark zwar im Gegensatz zum Yosemite, der bereits in der Nacht seine Tore wieder öffnete, nicht erwähnt, da aber alle Bundesangestellten aufgefordert sind, normal am Donnerstag zur Arbeit zu erscheinen, entscheiden wir uns, früh den schönen State Park zu verlassen und in Richtung Joshua Tree Nationalpark aufzubrechen. Wir duschen, frühstücken in Ruhe, trotz bereits milder Temperaturen und Windstille aufgrund der noch sich hinter Bäumen versteckenden Sonne im Camper, und machen uns dann um kurz vor 9:00 Uhr auf die 2,5h lange Fahrt.
Nach einer Tankpause in Parker überqueren wir den Colorado-River und passieren damit wieder die Grenze zu California. Nun wird die Fahrt eintönig. Bis kurz vor den Nationalpark geht es quer durch die Mojave-Wüste. Die Straße führt kilometerlang geradeaus, wir treffen kaum weitere Autos und abseits der Straße sind nur trockene Sträucher zu sehen. Ab und zu wird diese Einöde von Kakteen oder Palmen sowie ein paar wilden Eseln unterbrochen. Zivilisation gibt es über 150 Kilometer hinweg keine.
Gegen 11:30 Uhr erreichen wir das Visitorcenter des Nationalparks. Unsere große Hoffnung bewahrheitet sich, der Park hat seit heute Morgen wieder geöffnet, auch die Campgrounds sind nutzbar. Wir freuen uns riesig. Wir passieren die Parkgrenze und sind sofort von der Natur begeistert. Obwohl noch immer zur Mojave-Wüste gehörend wirkt die Landschaft durch die einmaligen, beeindruckenden Joshua-Trees ganz anders und abwechslungsreicher. Es ist schon erstaunlich, hunderte Kilometer haben wir keinen dieser Bäume gesehen, nun ganz plötzlich tauchen sie zu tausenden wie aus dem Nichts auf, das spezielle Mikroklima lässt grüßen. Wir passieren das „Wonderland of Rocks“, tolle Steinformationen, und erreichen unseren Campingplatz inmitten dieser beeindruckenden Steinberge. Schnell haben wir einen tollen Stellplatz gefunden, denn der Campingplatz ist fast noch komplett frei. Viele haben sich nach dem Shutdown wohl noch nicht auf den Weg hierhin gemacht, dies wird sich bis zum Abend auch nicht ändern.
Den Mittagsschlaf nutzen wir zu einem Spaziergang am Barker Dam. Es geht mitten durch und über die Felsen, Joshua Trees überall wie auch andere seltene Kakteenarten, wie den Teddybear-Cholla.
Anschließend fahren wir zum Keys View. Von hier haben wir einen tollen Ausblick über die Region rund um Palm Springs und die umliegenden Bergketten. Gut zu sehen ist auch die St. Andreas Spalte, an der zwei Erdplatten aufeinander treffen.
Gegen 15:00 Uhr sind wir zurück am Campingplatz und machen uns einen ruhigen Nachmittag.Der kleine Mann spielt draußen auf der Decke, während wir die umliegenden Felsen erklettern und den Ausblick von oben genießen. Als die Sonnenintensität gegen 16:30 Uhr etwas nachlässt, erkunden wir gemeinsam die schöne Umgebung des Campingplatzes und beobachten einige an den Felsen kletternde Freikletterer aus der Nähe.
Wir genießen das toll brennende Lagerfeuer bei hellem Mondschein und Blick auf die umliegenden Felsen,