Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

11.10 Page - Flagstaff

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tinerle
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Beigetreten: 21.01.2013 - 20:24
Beiträge: 178
11.10 Page - Flagstaff
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
120 Meilen

Gegen 07:00 stehen wir auf. Wir frühstücken wir ganz in Ruhe und packen unsere Sachen. Entgegen der ursprünglichen Planung haben, die 2 Nächte in Page vorsah, haben wir uns entschlossen, heute bereits in Richtung Flagstaff zu fahren, da in Page rund um den Lake Powell aufgrund des Government Shutdowns sehr viel geschlossen ist. Vor der Abfahrt stöbern wir noch etwas im Internet und Martina findet heraus, dass Utah auf eigene Kosten den shutdown ab sofort für 10 Tage (rund um das bevorstehende Feiertagswochenende) umgeht und seine National Parks (Zion, Bryce, etc.) ab sofort öffnet. Auch weitere Staaten wollen dem Vorbild folgen, insbesondere Arizona mit dem Grand Canyon. Wir ärgern uns, dass eine solche Entscheidung nicht früher getroffen wurde, den Zion Canyon hätten wir gerne gesehen. Auf der anderen Seite hoffen wir sehr auf eine positive Entscheidung hinsichtlich Grand Canyon und vielleicht auch Joshua Tree, wobei es hier aufgrund der schlechten finanziellen Situation in Kalifornien schlecht aussieht. Wir warten ab und wollen heute Abend weitersehen.

Um kurz nach 9:00 Uhr brechen wir in Richtung der Lower Antelope Canyon auf, einem sogenannten Slot-Canyon, der atemberaubend sein soll. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Ziel. Der Parkplatz ist gut gefüllt, das Wetter ist heute wieder toll, und alle 15 Minuten brechen geführten Gruppen in den Canyon auf.  56$ für zwei Personen, ein beachtlicher Preis, aber jeden Cent wert, wie sich später zeigen wird. Wir erhalten Tickets für die Führung um 10:40 Uhr, schließen uns frecherweise, um nicht zu lange zu warten, aber bereits der Tour um 10:10 Uhr an. Nach kurzer Erläuterung geht es über einen engen Einstieg, von der Erdoberfläche kaum zu erkennen, in den Canon.

Schnell zieht sich die Gruppe um Canyon in die Länge, so dass in dem an manchen Stellen kaum mehr als Körperbreite breiten Canyon sich die Gruppe schnell verläuft. Tolle Fotos sind möglich. Und die lohnen sich wirklich. Eine wahnsinnige Atmosphäre herrscht unten im Canyon, die Sonnenstrahlen dringen von oben ein und lassen die Wände in verschiedenen rötlichen Tönen leuchten.

Sogar einzelne, seltene, sogenannte Beams, d.h. durch rieselnden Sand sichtbar gemachte Sonnenstrahlen sind zu sehen. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Toll, wir sind total begeistert. Auch der kleine Mann  meistert die rund 1 Meile lange Tour im tiefen Inneren des Canyons in der Manduca mit Bravour, teilweise in waghalsiger Haltung. Nach einer guten Stunde erreichen wir den Ausgang, erst hier erkennen wir, an den vielen Treppenstufen, die es wieder hoch geht, wie tief unten wir waren. Dank dem kleine Mann erhalten wir eine kostenlose Rückfahrt zum Ausgangspunkt mit einem 4x4 Fahrzeug. 

Gegen 11:45 Uhr sind wir zurück und fahren zum Tanken. Der riesige Tank des Wohnmobils muss mal wieder aufgefüllt werden, 50 Gallonen ~ 190 Liter für 190 $ verschwinden im Tank. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Flagstaff. . Über die gerade erst fertiggestellte 89T geht es zügig voran, wir haben Glück, denn bis vor wenigen Wochen war aufgrund eines Felssturzes ein sehr langer Umweg notwendig, der erst durch diese neue Straße obsolet wurde. Dank Tempomat geht das ganze bei 50 Meilen pro Stunde stressfrei vonstatten; die Route verläuft durch endlose Prärie, vorbei an beeindruckenden Felsformationen, wieder hinauf ins Gebirge, bis wir gegen 15 Uhr Flagstaff erreichen, erneut sind wir über 2.000 Meter hoch! Einen kurzzeitig angedachten Abstecher in Richtung Little Colorado Canyon haben wir gestrichen. Schnell checken wir beim KOA-Campground ein und schmeißen eine Waschmaschine an.

Dann brechen wir noch einmal auf, um der an der alten Route 66 gelegenen Innenstadt von Flagstaff einen Besuch abzustatten. Eine gute Stunde laufen wir kreuz und quer durchs kleine Städtchen, das ein ganz wenig altes Westernflair mit einigen Gebäuden noch versprüht, auch besuchen wir das Visitorcenter, um Informationen über das Red Rock County, das wir morgen besuchen wollen, zu erhalten. Auch ein Burgerrestaurant weckt aufgrund des großen Andrangs unser Interesse und hat uns bereits überzeugt, unsere Abendessenspläne zu ändern. Im Inneren geht es allerdings sehr eng zu (Problem mit Buggy) und da es draußen bereits zu kühl ist, entschließen wir uns doch, zum Campingplatz zurückzufahren.

Wir planen noch ein wenig den morgigen Tag und sich hoch erfreut, als wir lesen, dass der Grand Canyon tatsächlich geöffnet werden soll.