Wir lassen den Tag richtig ruhig angehen. Bewusst haben wir gestern den Fahrtag eingelegt, um heute ein wenig ausruhen und die Beine baumeln lassen zu können, sowie dem kleinen Mann genügend Freiraum zum Spielen. Zudem war die Nacht unruhig. Gegen Mitternacht weckte uns ein stetiges, lautes Piepen. Zunächst den Feuermelder im Verdacht demontierten wir diesen und nahmen die Batterien raus. Doch es piepte weiter. Erst nach einigem Suchen entdeckten wir den Gasdetektor in der Nähe des Fussbodens, der nach Konsultation der Betriebsanleitung eine Fehlfunktion anzeigte. Nach einem Reset hatten wir wieder Ruhe und konnten weiterschlafen.
Gegen 8:00 Uhr stehen wir auf. Zunächst einmal nutzen wir den Internetzugang, um mit Deutschland zu skypen. Vorher haben wir noch die Waschmaschine am Campground angeschmissen. Anschließend frühstücken wir in Ruhe und räumen die Wäsche nach dem Trocknungsvorgang wieder ein.
Erst gegen 11:00 Uhr brechen wir auf. Wir gehen das kurze Stück zur Lodge des Ruby’s Inn. Von hier fährt uns ein Shuttle-Bus das kurze Stück zur Abbruchkante des Bryce-Canyons. Diese liegt hier noch nicht im Nationalpark, sondern noch auf privatem Grund, so dass sie frei zugänglich ist. Es ist noch sehr frisch, auch wenn die Sonne vom teilweise leicht wolkenverhangenen Himmel scheint. Wenigstens sind die Temperaturen nicht mehr mit denen von heute Nacht zu vergleichen, laut Internet lagen sie deutlich unter 0°C, dies haben wir auch an der Heizung im Camper gemerkt.
An der Abbruchkante (Rim) angekommen, bereits hier eröffnet sich ein fantastischer Blick über die Ausläufer des Bryce Canyon National Parks, erhalten wir von anderen Deutschen den Tipp, entlang der Rim-Kante weiter zu wandern. Man könne hier an einem Zaun vorbei, in den Nationalpark kommen und wunderbar weit in den Park hinein am Rim entlang laufen. Obwohl dies aufgrund des Shutdowns illegal ist und angeblich auch mit hohen Strafen verfolgt wird, sind wir nicht die Einzigen. Man fühlt sich wie auf einem Schmugglerweg, wenn weitere Wanderer einem entgegen kommen. Eine knappe Stunde wandern wir entlang des Canyons, immer mit Blick auf die tollen bunten, zumeist rötlichen Steinformationen, alles in Jahrtausenden durch den Regen ausgewaschen. Je weiter wir kommen, desto weniger Menschen treffen wir. Am Fairyland-Parkplatz, mitten im Nationalpark, wandern wir ein kurzes Stück hinab in den Canyon, um einen besseren Blick zu haben. Der Himmel reißt sogar leicht auf und ermöglicht noch bessere Bilder. Der Kleine Mann schläft bereits die ganze Zeit auf Stefans Rücken.
Wir machen uns auf den Rückweg, es geht die gleiche Strecke wieder zurück. Gegen 13:00 Uhr erreichen wir wieder die Grenze des Nationalparks ohne von einem Ranger erwischt worden zu sein. Aber, wir haben wohl Glück, denn just in diesem Moment kommt ein Rangerauto mitten durch den Wald gefahren und positioniert sich am Zaundurchgang. Alle uns nachfolgenden Wanderer werden anscheinend ermahnt. Puh, aber das Risiko war es aufgrund der spektakulären Ausblicke wert.
Zurück am Parkplatz haben wir Glück, denn der Shuttlebus fährt genau in diesem Moment ab und wir erwischen ihn noch.
Gegen 13:30 Uhr sind wir am Camper zurück. Anschließend faulenzen wir am Seeufer,lesen, schreiben Bericht, planen, spielen und genießen die immer wieder aus den nun doch zahlreicheren Wolken auftauchende Sonne, die uns den Rücken wärmt. Zudem erholen wir uns jeder im Whirlpool.
Den weiteren Abend verbringen wir mit der detaillierten Tourplanung (Da die Durchgangsstraße durch den Grand Canyon gesperrt ist, ändern wir die Planung erneut komplett.), dem Vorreservieren der Campingplätze sowie der Buchung des Grand-Canyon-Rundflugs J. Die Vorfreude ist jetzt schon da!