Heute steht eine Überführungsetappe in Richtung Death Valley an. Da relativ viele Meilen vor uns liegen, haben wir uns entschlossen, recht früh aufzubrechen.
Der natürliche Wecker schmeißt uns wieder einmal früh aus dem Bett. Nach dem Frühstück packen wir die Sachen zusammen und machen uns gegen 8:30 Uhr auf dem Weg zum nahen Devil’s Postpile, einem geologischen Naturschauspiel. Nach 5 Minuten Fahrt haben wir den Parkplatz erreicht. Hier eröffnet uns ein Ranger, dass die Strasse wieder zurück bald geschlossen würde, wir aber den kurzen Fußweg zum Devil’s Postpile noch machen dürften. Erste Auswirkungen des „Governmental Shutdowns“, der uns im Laufe des Tages und der nächsten Wochen leider wohl noch erheblich betreffen wird und unsere bisherigen Planungen alle über den Haufen schmeißt. Alle Nationalparks, nationalen Monumente, etc. sind ab heute wegen des Haushaltsstreits in den USA auf unbestimmte Zeit geschlossen, alle Mitarbeiter in den unbezahlten Zwangsurlaub gesendet. Unglaublich! Egal nicht, wir versuchen aber das beste aus dem heutigen Tage zu machen.
Der Himmel strahlt wieder blau, einige Schleierwolken zeigen sich. Wir sind um diese frühe Uhrzeit natürlich fast die einzigen hier oben auf fast 2.800m Höhe und genießen den kurzen Fussweg zum Postpile durch Wald- und Wiesengebiet. Wir sind beeindruckt von diesem erkalteten Lavastrom, der sich vor uns auftürmt. In regelmäßigen, 7-eckigen Formen, türmen sich die Geisteinsmassen 30m hoch vor uns auf. Wahnsinn, wie genau die Natur hier gearbeitet hat.
Gegen 9:30 Uhr sind wir wieder am Auto zurück und machen uns auf den kurvigen Rückweg, zunächst nach Mammoth Lakes, wo wir noch einmal unsere Emails checken und den letzten Stand zum „Govermental Shutdown“ im Internet erkunden. Die schlimmsten Befürchtungen von gestern haben sich leider bewahrheitet. Weiter geht es gegen 10:30 Uhr auf dem Highway 395 in rasanter Fahrt immer parallel zu den aufragenden Gipfeln der Sierra Nevada nach Bishop. Unterwegs eröffnen sich einmalige Blicke auf weite Trockengraslandschaften und herrliche Bergpanoramen. In Bishop füllen wir für die nächsten Tage unsere Vorräte auf. Gegen 13 Uhr fahren wir weiter in Richtung Lone Pine. Nach einer weiteren guten Stunde Fahrt erreichen wir das kleine Örtchen kurz vor der Abzweigung der Strasse in Richtung des Death Valley. Inzwischen haben wir erste Alternativrouten erörtet und mit zuhause gesprochen, auch hier bekommen wir tatkräftige Planungsunterstützung. Wir wissen auch, dass entgegen erster Befürchtungen eine Durchfahrt des Death Valley über die Route 190 möglich ist und uns so ein riesen Umweg erspart bleibt. Wie genau diese Durchfahrt dann bzgl. Stopps, etc. aussehen wird, mal sehen.
In Lone Pine besichtigen wir einen Geheimtip: die Alabama Recreation Hills. Nach einer kurzen Fahrt über die Sandpiste, bereits hier passieren wir tolle Gesteinsformationen erreichen wir an der Movie Road einen kleinen Parkplatz. Der Name ist Programm, denn in diesem Gebiet wurden bereits viele Filme gedreht, kein Wunder bei der Kulisse. Vom Parkplatz aus erkunden wir über einen kurzen Rundweg bei herrlichem Wetter und knapp 30°C die Gegend. Wir sind beeindruckt, insbesondere von den Felsbögen. Ein wahrer Geheimtip, der sich lohnt!!!
Wieder am Auto zurück legen wir die wenigen Meilen bis zum Boulder Creek RV Resort zurück, wo wir übernachten. Wir genießen bei herrlichem Wetter den Pool sowie den Whirl Pool und zum Abendessen wieder einmal einen leckeren Burger. Der kleine Mann möchte anstelle von Brei lieber Brot mit Frischkäse und mag gar nicht mehr aufhören. Über uns kreisen ab und zu Kampfjets, die die nahen Übungsgebiete der US-Airforce nutzen. Nun wissen wir, wo die USA ihre Budgetprioritäten setzen! Für uns die Ironie des Schicksals!
Den Abend verbringen wir mit Waschen sowie intensivem Umplanen der Route. Das hatten wir uns doch ein wenig anders vorgestellt!