Donnerstag - Samstag, 21.-23.08.2014
Heute braucht es bereits den Wecker, um mich um 5.30 Uhr aus den Federn zu holen. Ich will mit dem ersten Bus ins Valley, um auf den Observation Point zu wandern. Mit dem Rest der Familie treffe ich mich um 11.30 Uhr um die Narrows zu erkunden.
Bei der Haltestelle „Wheeping Rock“ steige ich als einzige aus. Es ist gerade genügend hell, um ohne Lampe loslaufen zu können. Nach ein paar Kehren treffe ich einen Volunteer. Bei einem Schwätzchen erfahre ich, dass sie zum Team gehört, das den Weg instand setzt, weshalb der Trail auch von Montag bis Donnerstag gesperrt ist. Nach der Baustelle gibt es einige sandige Passagen. Es hat keine Spuren im Sand, also bin ich als erste unterwegs – oder doch nicht ganz? Ich durchquere den Echo Canyon:
Nach dem Echo Canyon gibt es plötzlich doch eine Spur im Sand:
Wenig später sehe ich, wer schon so früh unterwegs ist:
Ich geniesse es, in den Tag hineinzuwandern und zu beobachten, wie die Sonne immer tiefer ins Valley klettert.
Mit einigen kleinen Foto-/Verpflegungspausen komme ich gut voran und kurz nach 8.00 Uhr stehe ich am Observation Point. Keine Menschenseele, herrliche Morgensonne und einen Haufen freche Squirrels, die meinen Rucksack belagern. Ich mache eine lange Pause und erst beim Abstieg treffe ich auf die ersten Wanderer.
Auf einen detaillierten Wanderbeschrieb verzichte ich. Den gibt’s hier im Forum ja bereits ausführlich (z.B. in Wolfsspurs Reisebericht).
Da ich noch etwas Zeit habe, beschliesse ich, auch noch den Hidden Canyon Trail anzuhängen. Dieser Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Der Weg ist stellenweise etwas ausgesetzt, aber stets genügend breit:
Hier endet der offizielle Weg:
Danach kann man gut noch etwas weiter wandern/kraxeln (es lohnt sich!):
Wieder zurück beim Grotto steige ich in den Bus und treffe meine Männer an der letzten Bushaltestelle. Von dort spazieren wir zu den Narrows. Leider schaffen wir es mit den Jungs nicht ewig weit hinein. Der Wasserstand ist so hoch, dass die Jungs teilweise bis zum Bauch oder noch höher im Wasser stehen würden und viele Passagen gar nicht alleine bewältigen können. So müssen wir die beiden doch recht viel durch das Wasser tragen. Spass macht's trotzdem!
Am nächsten Tag wandert mein Mann morgens zum Observation Point. Nach einem gemütlichen Morgen auf dem Campground treffen wir uns bei der Haltestelle „The Grotto“ und wandern via Kayenta Trail zu den Emerald Pools. Es hat wenig Wasser und wir sind nicht so begeistert. Schon bald sind wir bei der Zion Lodge. Dort gibt’s ein Belohnungs-Glace für die Jungs. Mein Mann schlägt vor, dass ich noch auf Angels Landing hoch gehen könnte. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Er geht unterdessen mit den Jungs Shuttlebus fahren.
Also steige ich zu Angels Landing hoch. Ich bin gespannt, was mich hier erwartet. Noch heute weiss ich nicht, was ich davon halten soll… Einerseits ist es eine coole Wanderung. Der Weg ist wohl ausgesetzt, aber immer recht breit und gut gesichert. Die Aussicht ist toll. Eigentlich eine schöne Wanderung. Aber was sich an diesem Tag dort oben abspielt, ist für mich zuviel: Da erneuert eine Frau ihr Make-up um im Bikini für Fotos zu posieren. Ein Mann guidet in Flip-Flops eine biertrinkende Gruppe, im Gegenzug eine Frau mit hochgebirgstauglichen Bergschuhen, die auf allen Vieren vorwärts kriecht… Mein Mann hatte zwei Tage vorher keine solchen Szenen erlebt. Vermutlich liegt’s am Weekend.
Drei Nächte im Zion haben sich auf jeden Fall gelohnt. Mir hat auch gefallen, dass man das Womo hier nicht bewegen muss. Das Shuttlebus-System ist einfach toll.
Liebe Yvonne
Da bist du ja wacker rumgewandert im Zion....so schön!
Bis gli
Esther
Hi Yvonne,
als erstes meinen Respekt vor soviel "Wanderslust" !!!
Was du da vom Angels Landing berichtest, ist ja langsam schlimm: aufgrund seiner Bekanntheit verkommt dieser außergewöhnliche Platz.
Wieviel Tote gab´s in diesem Jahr schon ? Kein Wunder bei diesen Erlebnissen. Leider
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Yvonne,
das Bild in den Narrows ist ja lustig!
Beeindruckend, was Ihr im Zion alles gesehen habt. Die Beschreibung von Angels Landing macht mich aber auch sehr nachdenklich. Wenn ich bedenke, dass ich eigentlich unbedingt bald mal wieder dort hinauf will komme ich echt ins Zweifeln, ob ich mir all die schönen Erinnerungen damit zerstöre. Ich glaube, ich war schon 5 mal oben, weil dies für mich (neben mittlerweile unzähligen anderen) eines der schönsten Erlebnisse im Südwesten ist, aber mehr als eine Hand voll Menschen waren noch nie mit mir zur gleichen Zeit da oben....
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Mike,
ich nehme mal an, dass du als Frühaufsteher vielleicht doch Glück haben solltest -- da sind diese Art Touristen noch nicht unterwegs.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Mike und Bernhard
Ich denke auch, dass es früh morgens und nicht am Wochenende viel besser ist. Mein Mann hat es bsp. zwei Tage früher überhaupt nicht so erlebt. Als ich mit dem ersten Shuttle ins Valley gefahren bin, sind vielleicht etwa 10 Personen beim Trailhead ausgestiegen. Da ist es definitiv noch ruhiger.
Gruss Yvonne
Reiseberichte 2014/2016, 2018 (Planung)
Hallo Yvonne,
bemerkenswert - wie Ihr das geschafft habt, Euch so aufzuteilen, dass Ihr die ganzen Highlightwanderungen machen konntet!
Und ja - jetzt bin ich mir sicher, wir haben Dich (alleine) an einer der Bushaltestellen getroffen und geplaudert ... das macht so einen RB doch gleich noch interessanter als er ohnehin ist!
VG, Martin
Hallo Martin
So trifft man sich wieder Ja, ich bin an der zweitletzten Haltestelle ausgestiegen, weil ich nocht etwas zu früh dran war, um mich mit meinen Männern zu treffen. Ihr habt dort an einem Ranger-Programm teilgenommen und eure Kids haben eifrig Junior-Ranger-Booklets bearbeitet... Gem. meinen Tagebuch-Eintrag seid ihr an diesem Tag noch zu den Coral Pink Sanddunes weitergefahren?
Gruss Yvonne
Reiseberichte 2014/2016, 2018 (Planung)
Liebe Yvonne,
wir waren im August 2013 auf dem Trail. Beim Abstieg gerieten wir allerdings in eine Diskussion von Eltern in Converse mit ihrer Tochter in Ballerinas - sie wollte nicht mehr weiter weil sie Angst hatte und war den Tränen nahe. Aufgrund der Unwetter in den vorausgegangenen Tagen waren die Felsen mit Sand bedeckt und auch mit unseren Wanderschuhen kamen wir ab und an ins rutschen - die Unvernunft mancher Touristen kann in so einem "Fall" wirklich fatale Folgen haben.
Herzliche Grüße
Kathi H.
"Life begins at the end of your comfort zone"
-Neale Donald Walsch-
Liebe Kathi
Ja, das Schuhwerk einiger Leute im Zion war schon bedenklich! Nebst dem Risiko frage ich mich auch, ob es wirklich ein Vergnügen ist, in solchen Schuhen längere Zeit zu marschieren. So werden vermutlich noch viele Kinder zu "Anti-Hiker".
Gruss Yvonne
Reiseberichte 2014/2016, 2018 (Planung)
Hallo Yvonne,
Du und Dein Mann seit aber gut zu Fuß und habt in den drei Tagen ein ganz schönes Programm geschafft und dabei sind die Kids nie zu kurz gekommen. Eine wirklich schöne Zeit im Zion NP.
Deine Erlebnisse bei Angels Landing ist ja schon sehr skurill und ich hätte mir da wohl auch die Augen gerieben. Beim Thema Schuhwerk haben wir in den USA aber auch schon die tollsten Sachen erlebt z.B. auch Flip Flops für die Wanderung in den Grand Canyon.
So und jetzt freue ich mich auf morgen Abend die nächste Etappe zu lesen.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Liebe Yvonne,
auch wenn wir bei weitem nicht so hoch hinaus gekommen sind wir ihr, haben wir ja im Zion auch einiges an ausgefallenem Schuhwerk gesehen. Da fehlen einem echt die Worte.
Mich beeindruckt auch, wie ihr euren Urlaub gestaltet, das erinnert mich an unsere Skiurlaube vor einigen Jahren, bei denen wir uns auch mit dem Schlitten- und Skifahren abwechselt haben, da wir die Kinder in den Ferien einerseits nicht in die Betreuung geben wollten, andererseits aber auch ein klein wenig Zeit für uns selbst schaffen wollten. Aber man braucht schon Disziplin (5.30 Uhr, Hut ab!).
Liebe Grüße
Bärbel
Liebe Grüße
Bärbel
Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017