Tag 10 - 12: Schöne Wanderungen im Capitol Reef NP

Mittwoch – Freitag, 27. 29.08.2014 (mittags)

Wir verlassen den wunderschönen Kodachrome Basin SP in Richtung UT-12. Eigentlich haben wir für heute vor, zum Escalante Arch zu wandern oder Devils Garden zu besuchen. Wir ahnen schon jetzt, dass daraus nichts wird. Im Visitor Center in Escalante wird unsere Vermutung bestätigt - auch hier hat es stark geregnet. Also fahren wir gemütlich die traumhafte Strecke, machen Kaffeepause beim Kiva Koffeehouse und plaudern dort längere Zeit mit einer deutschen Familie.

Hier entscheiden wir uns, da die kindertauglichen Wanderungen heute nicht machbar sind, bis zum Capitol Reef durchzufahren. Ja, und hier heisst es unter uns erstmals „das können wir auch nächstes Mal machen“. Es scheint, dass der hier im Forum oft zitierte Virus bereits auf uns übergegriffen hat...

Nach Boulder stoppen wir auf dem Summit auf rund 3‘100 m. Von dort aus können wir in sicherer Entfernung ein Gewitter mit vielen Blitzen beobachten. Spannend, aber hier ist es auch richtig kalt!

Am späten Nachmittag erreichen wir den Fruita CG. Ich bin erstaunt, dass wir problemlos eine Site finden. Auch abends ist der CG noch nicht full. Ich fahre mit dem Bike noch rasch ins Visitor Center. Dort erfahre ich, dass die Scenic Road momentan wegen des Gewitters noch gesperrt ist und auch von einigen Hikes rät die Rangerin ab. Egal, es hat noch genügend zur Auswahl.

Auf dem CG beobachten wir die Deers, spielen Fussball auf der riesigen Fläche zwischen den Sites und geniessen das Nichtstun. Wir sind zufrieden  mit unserem abgeänderten Tag.

Am Morgen wandern wir in den Cohab Canyon. Die Wanderung startet direkt am CG. Zuerst geht es in einigen Kehren etwas bergauf. Die Jungs laufen wacker – oben ist aber bereits eine Bananen- und Gummibärli-Pause notwendig.

Dabei treffen wir eine pensionierte Amerikanerin, die oft hier unterwegs ist. Ihre Schwester hat vor ein paar Tagen den Pilatus bestiegen. Einer meiner geliebten Wanderberge aus meiner Kinderzeit. Sie gibt uns den Tipp im Canyon nach einigen kleinen Slotcanyons Ausschau zu halten.

Der Cohab Canyon ist landschaftlich super abwechslungsreich mit zerklüfteten Felsen und kargen, aber trotzdem grünen Bäumen und vielen Emmentaler-Käse-Löchern.

Die Slotcanyons sind das Tüpfchen auf dem i. Sie sind zwar alle sehr kurz, aber sie machen die Wanderung einfach noch etwas spannender.

Vorallem dann, wenn die Jungs voraus rennen und Mamis Po kaum noch durch kommt...

Da wir den ganzen Canyon wandern wollen, lösen wir die oneway-Problematik so, dass mein Mann den steilen Abstieg auf der anderen Seite mit den Jungs alleine runter wandert. Ich jogge noch zu den Viewpoints hoch und anschliessend zurück zum CG. Dort mache ich das Womo startklar und hole auf der anderen Seite des Canyons am Trailhead meine Männer ab. Meine erste Fahrt mit dem Womo ohne „Co-Driver“ habe ich problemlos überstanden.

Auf dem kurzen Rückweg stoppen wir bei einer Pfirsich-Orchard und pflücken köstlich süsse Pfirsiche.

Den Rest des Tages verbringen wir beim Junior-Ranger-Programm lösen, Glace schlecken, Fussball spielen und Deers beobachten. Mein Mann fährt noch die Scenic-Road mit dem Bike, da diese heute wieder geöffnet ist.

Am nächsten morgen müssen wir fürs Junior Ranger Programm noch ein Interview mit einem Ranger führen. Jacob, der Ranger, nimmt seine Aufgabe sehr ernst und beantwortet die Fragen genial kindergerecht. Mein Mann macht den Dolmetscher. Der Kleine kennt nun das Lieblingstier des Rangers und der Grosse weiss jetzt, wie man Ranger wird und wie ein Slot Canyon entsteht.

Danach wandern wir zur Hickman Bridge. Wie so oft, wenn man nichts so Gewaltiges erwartet, wird man positiv überrascht. Ein abwechslungsreicher Weg führ vorbei an einer Mini-Bridge.

Danach erreichen wir schon bald die riesig grosse Hickman-Bridge:

Dort gibt’s eine ausgiebige Pause und der Rückweg bergab geht in Windeseile. Die letzten Kehren über Steinstufen hüpfen die Jungs nur so runter – meine Knie hätten schon lange protestiert!

Im Capitol Reef NP könnte man noch viele Tage verbringen. Schade nur, dass bei vielen Wanderungen die one-way-Problematik zu lösen ist. Uns hat es hier extrem gut gefallen. Aber nun geht es weiter in Richtung Goblin Valley...