Die Nacht war unruhig, Adrian hat sich 1x die Stunde gemeldet. Gefühlt waren das alle 10 Minuten, aber man hat ja nachts nicht so das Zeitgefühl.
Draußen ist es gar nicht so kalt geworden wie befürchtet, obwohl Flagstaff auf 2200m Höhe liegt. Mike und Sandy erwarten uns zum Frühstück. Es gibt aufgebackene Mandel-Croissants von Trader's Joe, sowie einen herrlichen Kaffee. Dazu noch ein bisschen nice talk über das Gesundheitswesen, Bezahlung in Gesundheitsberufen und Ausbildung. Sandy ist Logopädin.
Mike nimmt uns mit auf eine amerikanische Stadtbesichtigung: Es ist eine Stadtrundfahrt in seinem VW Tiguan. Ein ganz neues Gefühl, fahren in einem PKW! Aber schnell haben wir es wiedererkannt 
Leider ließ sich auch hier der Kindersitz nur sehr wackelig „befestigen“, sogar noch schlimmer als im Womo! Das scheint hier niemand so richtig ernst zu nehmen.
In Arizona, so erfahren wir weiter, muss man zum Motorradfahren auch keinen Helm tragen. Als wir einen solchen Fahrer bei der Stadtrundfahrt sehen, sagt Mike, dass man diese hier "donor drivers" nennt. Wie auch immer. Mike zeigt uns die Altstadt und den großen und schönen Campus der Uni. Es ist ein wirklich nettes Städtchen. Nach einer Stunde ist die Rundfahrt beendet, und wir kommen zurück.
Mike bricht gleich daraufhin wieder auf zum Tennisspielen, er ist verabredet. Wir verabschieden uns, und laden die beiden noch zu uns ein, falls sie auf einer ihrer vielen Europareisen mal in der unserer Gegend vorbeikommen. Wir fahren nun selbst in die Altstadt und parken unser Schiff bei der Brauerei. Da gibt es extra RV-Parkplätze. Wir gehen zu Fuß in die Altstadt und essen bei einem wirklich guten Thai zu mittag.
Anschließend schlendern wir noch durch ein paar Geschäfte. In einem Candy-Store holen wir uns frische Schokolade. In einer Galerie von Shane Knight finden wir wirklich super Fotos vor. Der Fotograf selbst ist da, wir kommen ins Gespräch. Er übertrifft Tom Till locker und ist unserer Meinung nach auch mit Peter Lik auf einer Höhe. Über dieses Kompliment freut er sich. Die Galerie ist wirklich einen Besuch wert! Wir fahren noch ins Lowell-Observatorium. Dort wurde Pluto entdeckt. Wir erfahren in einer Führung kurz die Geschichte des ehemaligen Planeten und können noch die Sonne über ein H-alpha-Filter anschauen. Man sieht am Sonnenrand die Protuberanzen! Fantastisch. Unser Tagesgestirn mal mit völlig anderen Augen gesehen! Gerne würden wir noch zur Nachtbeobachtung bleiben, aber wir sollten weiter fahren, da die Kälte droht.
So fahren wir also nach Sedona. Vom CG sind wir eher negativ überrascht: Sehr enge Sites, recht teuer und an der Rezeption bekommt man erstmal ein dreiseitiges Pamphlet ausgehändigt, was man hier auf dem CG alles nicht darf. Die wichtigsten Verbote werden nochmals im Rekordtempo vorgelesen und gelb angestrichen. Man ist hier offensichtlich eher potentieller Störenfried als Gast.
Abends ist es immerhin warm, und man könnte draußen essen, leider riecht es von der Nachbarsite her streng nach Abwasser. So essen wir drinnen und planen unsere Weiterreise mit dem langsamen WiFi. Morgen früh wollen wir gleich weiterfahren, immer weiter in den Süden.