Heute schreibt uns Mike, unsere Valley-of-Fire-Bekanntschaft, dass auch in Flagstaff Temperaturen in the low 20s zu erwarten sind, also -7 Grad Celsius oder so. Na gut, dann schlafen wir halt doch bei ihnen im Haus. Wir wollten das eigentlich nicht, einerseits wegen Adrian und andererseits wollten wir unseren neuen Freunden keine Umstände machen.
Damit ist leider auch klar, dass der Grand Canyon wegfällt. Es ist einfach zu kalt, um dort oben zu übernachen. Das ist sehr schade, aber wir waren ja vor zwei Jahren schonmal da.
Auch heute morgen ist es kalt in Page. Wir machen erstmal heißen Tee, dann gibt es Frühstück. Heute verlassen wir den CG, zuvor aber wollen wir noch dumpen und LPG tanken. Beides nicht so einfach, denn erstens soll man nicht das Dump-Loch an der Site benutzen. Warum? Weil das irgendwie nicht tut, sagt das Mädel im Office. Na gut, fahre ich also an den zentralen CG-Dump. Da kann man auch LPG tanken. Dummerweise ist der einzige im Laden, der die LPG-Tanke bedienen kann, gerade nicht da und keiner weiß, wann er wieder kommt. Also dumpen, dann geht’s zur Chevron gegenüber, die haben auch Propan. Zudem wollen die 3,25 pro gal., der CG wollte 3,50$. Auch gut so, und der Tankwart heißt Adrian! Na also, passt doch.
All set and done, und so fahren wir am Glen Canyon Dam vorbei in die Wahweap Marina hinein. Wir sind mit Abstand die einzigen dort. So parken wir quer auf dem Parkplatz. Erstmal Mittagessen kochen, anschließend gehen wir hinunter zum Strand. Auch da sind wir die einzigen. Das Wasser kommt mir gar nicht sooo kalt vor, vielleicht kann man doch baden? Mal sehen. Ich will nichts versprechen. Wir sind beide der Ansicht, dass vor zwei Jahren das Wasser deutlich höher stand als jetzt. Kann aber auch an der Jahreszeit liegen, oder aber an der Dürre.
Gegen 14 Uhr machen wir uns auf zum Waterholes Canyon. Wir fahren also am Horseshoe Bend vorbei und suchen den Parkplatz vor der Brücke bei MP 542. Man kann ihn nicht verfehlen, denn es stehen bereits fünf Autos dort. Wir stellen das WoMo ab und gehen los, Adrian auf dem Rücken von Barbara. Er ist pünktlich eingeschlafen.
Wir gehen hinab in den Canyon und sind begeistert. Immerzu der Engstelle entgegen... Wir sind fasziniert. Die Sonne versteckt sich hinter leichten Cirrus-Wolken, daher sind die Farben nicht so grell. Aber die Strukturen sind einfach genial.
Hinten raus ist eine Leiter, und da scheint erstmal Ende zu sein, denn mit Kind auf dem Rücken kommen wir da nicht hoch.
Also geht André erstmal vor, und schaut, wie es nach der Leiter weitergeht. Man kommt kurz danach aus dem Canyon raus und könnte oben herum an der Great Wall zurück. Aber die Leiter? Barbara nimmt Adrian in der Beco von hinten nach vorne. Damit ist es möglich, die abenteuerliche Leiter hochzuklettern und auch die anschließenden Kletterpartien sind möglich. Trotzdem ist es die gefährlichste Aktion, die wir je mit Kind gewagt haben.
Hier kommt man dann raus:
Oben am Canyon dann gehen wir in Richtung Great Wall. Das Licht ist immer noch von den Wolken gedimmt, daher kommen die Farben nicht so zur Geltung, und so sind es eher die Formen und Strukturen im Fels, die einen begeistern.
Als wir weiter gehen, finden wir auch noch den kleinen Arch. Eine tolle Wanderung! Wir sind alleine unterwegs, nur ein älteres Paar kommt uns im Canyon entgegen. Die Sonne ist bald weg und daher machen wir uns auf in Richtung Paria Canyon Guest Ranch, die wir in der Dunkelheit erreichen.