Minus 2,4 Grad nur, Glück gehabt, das war auch schon mal schlimmer. Frühstück, und dann geht’s gleich los zum Nautilus! Die Luft ist frisch und das Licht ist klar.
Wir fahren die Schotterstraße, auch bekannt als White House Trailhead-Zufahrt, bis zum ersten Wash. Dort parken wir das WoMo an der Seite, so dass andere Fahrzeuge noch sehr gut passieren können. Mit 27 Fuß könnte man auch durch den ersten Wash fahren ohne aufzusetzen, aber wir wollen noch ein Stück gehen.
Zum zweiten Wash soll es eine Meile sein, was sich als genau 1km entpuppt. Dann links hoch, und nach 400m steht man praktisch schon im Nautilus drin. Wir haben genau das richtige Licht erwischt, um die Felsformationen herrlich erfassen zu können.
Innen drin ist es sehr rutschig. So rutschig, dass André sich erstmal auf den Hintern setzt. Wir machen noch ein paar Fotos und gehen dann ein Stück weiter in Richtung White House CG, drehen jedoch vorher um. Wir schauen nochmal auf den Paria River und sind dann zurück am Womo.
Dort haben wir erstmal noch die Aufgabe, das Gefährt zu wenden, um nicht rückwärts die Straße zurück zu müssen. André entscheidet sich, das Womo rückwärts in den Wash zu fahren, um so in drei Zügen zu drehen. Es werden letztendlich fünf Züge, funktioniert aber hervorragend.
Wir fahren nach Big Water, und gehen dort ins BLM-Infocenter. Dort sind Saurierfunde aus der Gegend und aus der Gegend von Flagstaff ausgestellt. 170 Millionen Jahre alt! Das ist ein Zeitraum, den man kaum begreifen kann. Auf der Suche nach einem Supermarkt kommen wir an einem freien WLAN vorbei und schauen schnell Mails nach. Dann rufen wir unsere Eltern an und fahren weiter zum Lone Rock CG.
Mal wieder sind wir völlig allein. An der zentralen Restroom-Bude steht ein Pickup, aus dem gerade ein junger Mann aussteigt. André steigt ebenfalls aus und wird auch gleich angesprochen. Er stellt sich als John vor und fragt, ob wir Lust hätten zum Kajak fahren? Lone Rock Canyon und zurück, etwa vier Stunden. Klar, gerne, aber mit Kleinkind ist das schwierig, Adrian kann leider noch nicht so gut schwimmen. Noch nicht mal krabbeln. John grinst. Wir wollen hier campen, erkläre ich und er meint nur: cool, sucht euch irgendeinen Platz raus. Da vorne ist der Sand fester, da hinten lockerer, und er empfiehlt diese eine Zufahrt da. Prima, mehr wollte ich gar nicht wissen. Außer, wo ich die Campgebühr entrichten kann? Muss ich nicht, sagt John, denn es ist das Veteran's Day Weekend und da ist alles gratis. Na umso besser!
Wir stellen uns also auf einen relativ festes Stück Strand. Perfekt, man muss nichtmal leveln! So muss es sein. Slide raus, Campingstühle und -tisch raus, Adrians Kinderbettchen raus und dann die Sonne genießen.
Es ist wirklich sehr angenehm warm. Eigentlich das perfekte Wetter. Warm, strahlender Sonnenschein und stahlblauer Himmel. Wenn nur die kalten Nächte nicht wären... Nichtstun am Strand im T-Shirt – soviel Zeit muss sein! Wir sind praktisch die einzigen:
Weiter hinten knattert noch ein ATV. Die Sonne senkt sich langsam, und André wollte doch noch ins Wasser. Also Badehose an und ab runter zum Wasser. Der Sand im Schatten ist bereits eiskalt. John hat noch gefragt, ob wir von der Celsius-Fraktion seien und als ich bejahte, meinte er nach längerem überlegen, das Wasser hätte 19 Grad. Mal sehen ob das stimmt. Schwer zu sagen, so gefühlt ist es jedenfalls kälter. Vielleicht ist auch nur was bei der Umrechnung von Fahrenheit nach Celsius schiefgelaufen. André schwimmt eine Runde und stellt fest, dass das Wasser glasklar ist. Also wirklich superklar. Es ist aber so kalt, dass ihm recht bald die Haut auf den Beinen schmerzt und so kommt er auch schon wieder raus. Abtrocknen braucht man sich hier nicht, das erledigen Sonne und staubtrockene Luft.
Oben im Womo wird erstmal das Warmwasser geheizt, denn wir wollen alle noch duschen und unseren Sohnemann baden. Im WoMo ist es noch sehr warm vom Tag und diese Zeit muss man ausnutzen zum Duschen. Es gibt noch ein kleines Abendessen und Barbara backt Muffins für morgen. Während es noch dämmert, fährt hinter uns ein Van heran und eine Familie steigt aus. Sie schleppen Zelt und Schlafsäcke runter zum Strand und machen ein Feuer. Ich grüße kurz, aber sie sind nicht sehr gesprächig. Entfernt am Strand leuchtet noch ein Lichtchen, aber sonst ist niemand hier.
Es wird kalt draußen. Wir denken uns: noch eine kalte Nacht in Flagstaff, dann sollte es wärmer werden. Wir wollen nach Sedona. Wird das hier also die letzte frostige Nacht auf unserer Tour de Frost? Wir sind gespannt.
Hallo Barbara,
ganz tolle Fotos! Das Foto mit eurem Foto so ganz alleine am Lone Rock ja ja richtig Seltenheitswert. Ich glaube, das sieht man nicht so oft.
Wir sind auch schon 2 Naechte Ende September dort gestanden und fanden es super. Auch das Treiben der amerikanischen Familien mit all ihrem Gedoens mit zu erleben, gehoert auch dazu. Es war sehr interessant und amuesant, ausserdem hat man schnell Kontakt und mindestens 3 Einladungen zum BBQ. Am Abend war es aber muksmaeuschen still und alle haben dieses schoene Plaetzchen genossen.
Die Ecke um Page hat so viel Schoenes zu bieten, das alleine waere schon eine Reise wert. Wir wollen auf jeden Fall auch noch einmal in diese Gegend.
Eine schoene Reise macht ihr da!
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo RioBine,
wir waren auch erstaunt, dass da so überhaupt niemand unterwegs war, obwohl sogar Veteran's Day Wochenende war. Unser erster Gedanke war sogar: Geschlossen, wir sind illegal reingefahren . Dann haben wir aber doch Leute getroffen. Die klare Luft und dieser Sternenhimmel... und das jede Nacht! Wir denken noch heute gerne zurück...
LG
Barbara