Morgens wickeln wir schnell unseren Schatz, um anschließend einen Familienausflug zur Dumpstation zu machen. Wir füllen jegliches verfügbare Gefäß, denn das Wasser schmeckt hier richtig gut und ist fast chlorfrei. Wir winken nochmal dem Camp-Host zu, auch er hat seine Sachen bereits gepackt und fährt bald los – nach Indiana, wo er herkommt.
Wir fahren weiter zur Picknick-Area, wo wir ein letztes Frühstück unter den supergelben Pappeln zu uns nehmen. Es ist einfach herrlich hier. Es riecht nach trockenem Laub und der Fremont-River rauscht vor sich hin.
Wir fahren die SR 24 weiter nach Osten. Am Farmer's Mesa Market am Milemarker 102 halten wir an und kaufen herrlich frisches Brot (ungesüßt, wie in Europa! erklärt uns der Inhaber) sowie frisches Obst und Gemüse direkt aus Eigenanbau. Schmankerl: Es gibt Ziegenmilchprodukte wie Käse und Joghurt. Auch hierbei greifen wir beherzt zu.
Wir kommen vermutlich durch Cainesville (hab ich als Fahrer nicht bemerkt). Erst Hanksville fällt auf, weil es zwei Tankstellen gibt sowie eine Kreuzung. An der muss man links abbiegen. Dann nochmals 30km schnurgeradeaus. Dann links und nach 10km nochmals links... Niemand hinter uns, vor uns, und nur eine handvoll Autos kommt uns entgegen. Reisen um diese Jahreszeit hat durchaus seine Vorzüge: Es ist einfach nicht so voll. Man kann getrost jeden Campground ansteuern ohne Vorreservierung und man wird einen Platz finden. Außer vielleicht am Wochenende.
An einem solchen Wochenende steuern wir jetzt also das Goblin Valley an. Die CGs sind bereits seit Monaten ausgebucht, und es gibt nur eine fcfs-Site. Es ist schon halb zwei nachmittags, als wir das Visitorcenter erreichen. Eigentlich hatten wir uns bereits mit dem Boondocken abgefunden bzw. darauf gefreut. Wir wollten heute gar nicht in den SP rein sondern gleich den Little Wild Horse Canyon begehen und nur schnell nach der Flash-Flood-Gefahr fragen. Die Rangerin fragt noch, ob das unser RV sei, und ich denke schon ich hätte falsch geparkt oder sowas. Aber nein, sie bietet uns den fcfs-Platz an, der ist tatsächlich noch frei! So ein Glück! Dann können wir sogar duschen dort. Ohne Zögern schlagen wir zu. Wir erfahren noch, dass heute der Goblin-Valley-Marathon stattfindet und sie rät uns daher, bis zum Nachmittag nicht zum Overlook Point zu fahren.
Wir fahren ohnehin nicht in den SP rein, denn der Slot Canyon erwartet uns. Etwa 6 Meilen vor dem Visitor Center gibt es einen Haufen Parkplätze und es ist tatsächlich was los dort. Wir stellen unser WoMo ab und es gibt erstmal einen Mittagssnack. Adrian wird nochmal gefüttert, bevor wir ihn in die Beco packen er durch den Canyon getragen wird. Wir gehen etwa eine Stunde hinein, zunächst an einer knallgelben Pappel vorbei:
Es ist atemberaubend! Richtig hohe Wände links und rechts, und es wird auch richtig slottig eng. So manches Mal klickt der Auslöser der Kamera. Ein paar Leute kommen entgegen und ein paar Leute sind hinter uns aber im großen und Ganzen sind wir mal wieder alleine.
Es ist totenstill im Canyon. Es ist wunderbar. Es ist einzigartig. Es ist das, was wir beide immer mal machen wollten: Einen Slot Canyon entlang gehen, ganz allein und ohne Guide.
Der Canyon verabschiedet sich mit einem Grinse-Gesicht:
Wir treffen zwei Läufer im Marathon-T-Shirt. Oh, frage ich, seid ihr den Marathon gelaufen? Nein, nur den Halb-Marathon, schließlich wollten wir hier noch wandern gehen. Respekt! Auf dem Rückweg will ich schnell die Kamera in den Rucksack packen, dabei fällt sie runter in den Sand. Sehr ungeschickt, aber wohl nix passiert. Abends zum Sonnenuntergang meldet die Kamera noch ein paar merkwürdige Fehler, aber mal sehen... sie sollte schon durchhalten. Wir kochen schnell Essen auf dem CG und fahren zum Sonnenuntergang hoch zum Overlook Point. Wir genießen unser Abendessen dort auf einer Bank und genießen den Ausblick über die Goblins, die wir morgen noch genauer unter die Lupe nehmen wollen.
Der Park ist klein beieinander. Ruckzuck sind wir auch wieder zurück im CG. Es ist ein sehr klarer Tag gewesen und auch ein sehr klarer Abend. Auch heute nacht sieht man den Andromeda-Nebel. Obwohl der Himmel etwas staubig ist, sieht man sieht die Milchstraße von Horizont zu Horizont, ein fantastischer Ausblick!
Hallo Barbara,
Euer schöner Bericht mit den tollen Fotos des phantastischen Herbstlichtes und tollen Laubfärbung animieren mich von Tag zu Tag mehr dazu ebenfall den Südwesten mal im September/Oktober zu besuchen. Auch weil wir soweit wie möglich ohne CG-Reservierungen unterwegs sein wollen und auch dafür bietet sich wie Euer Bericht zeigt diese Jahreszeit an. Einfach schön und ich danke Euch dafür ganz herzlich.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
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