Los geht’s! Nachdem wir vorsichtig vom Strand gefahren sind, konnten wir weiter oben sogar noch dumpen. Damit sind wir jetzt wieder gerüstet für fünf Tage off-hook, falls es sein müsste. Jetzt geht’s erst mal nach Flagstaff zu Mike und Sandy, die wir im Valley of Fire kennengelernt haben. Eigentlich wollten wir noch zum Grand Canyon, aber dort oben waren jetzt -7°C vorhergesagt, wie auch der jüngste Wetterbericht bestätigte, und damit fällt der Grand Canyon leider aus.
Die Fahrt nach Flagstaff dauert lange, aber es fährt sich leicht. Die SR89 ist ja gesperrt wegen Landslide, daher wurde die Navajo-20 kurzerhand gepimpt, also frisch geteert, und in die SR 89-T (=temporary) umbenannt. Etwas kürzer ist die Strecke dadurch jetzt sogar auch noch. Der frische Asphalt glänzt noch richtig und darin spiegelt sich die Sonne, fährt sich aber super. So sind wir schon bald vor den Toren von Flagstaff.
An der Zufahrt zum Wupatki Natl. Monument fahren wir kurz raus und machen etwas zum Mittagessen. Gegen 14 Uhr fahren wir bei Mike und Sandy in die Einfahrt. Wir klingeln, und Sandy macht auf. Es ist ein herzliches Wiedersehen. Mike ist noch im Jacuzi-Pool. Wir bekommen eine Hausführung und eine Gartenführung.
Wir reden ein wenig und überreichen unsere Gastgeschenke. Wir haben zwei Bilder entwickeln lassen, einmal die Fire Wave aus dem VoF und dann noch den Mesa Arch im Canyonlands, unser Star-Foto. Dazu hat Barbara noch Muffins gebacken. Die zwei sind begeistert.
Abends kommen noch zwei Bekannte von Mike und Sandy zu Besuch und es gibt ein informelles Dinner. Wir reden über die ganzen Themen, die bei Small-Talk eigentlich Tabu sind: Politik, Religion und Deutschlands Vergangenheit. Unsere Gesprächspartner sind extrem gebildet und sehr liberal-demokratisch eingestellt. Mike hatte noch zwei eher konservative Freunde eingeladen, die hatten aber leider abgesagt. Es wäre sonst sicher eine noch interessantere Unterhaltung geworden! Das Dinner ist perfekt, es wird sizilianischer Wein serviert. Überhaupt geben sich alle möglichst europäisch und hauptsächlich Frankreich-erfahren, denn das gilt in den USA als Zeichen von Kulturgebildetheit. Es ist ein sehr schöner Abend, leider ist Adrian sehr aufgedreht und nicht ins fremde Bett zu bringen. Das Gästebett ist angenehm, zum ersten Mal seit Wochen können wir ohne Wollpulli, Wollsocken und Schal schlafen. Wie erwartet schläft unser Junior kaum, er wacht alle Stunde auf, da er merkt, dass irgendwas anders ist. Naja, aber immer noch besser als bei -7 Grad draußen im Womo zu frieren