Tag 22: 18.10.2013 – Zion NP

Heute haben wir den Tag so begonnen wie den gestrigen: lange schlafen, bis um 9 die Sonne ihre ersten Strahlen ins Tal wirft. Gegen 10 erst steht unser WoMo in der Sonne. Nächstes Mal nehmen wir einen Platz, der nicht so stark von Bäumen verschattet ist. Das mag ja im Sommer wirklich wichtig sein, aber im Herbst wird es im WoMo so tagsüber kaum warm. Heute morgen messe ich 4°C draußen, die Heizung lief in der Nacht einige Male an.

Wir nehmen den Schüttel-Bus zu Wheeping Rock. Adrian bespaßt den ganzen Bus... Jeder schaut hin, jeder lacht. Adrian schaut allen tief in die Augen, und jeder lobt seine himmelblauen Augen. So macht Reisen Spaß! Da heute Wochenende ist, ist auch sehr viel los im NP. Wir sehen vor allem amerikanische (Groß-)Familien, meistens mit 3 oder mehr Kindern. Und die Eltern sehen oft sehr jung aus.

Wir machen uns auf den Weg zum East Rim Trail, der dann recht bald rechts abbiegt zum Hidden Canyon Trail. Dieser jedoch wird uns bald zu heikel, denn der Trail wird wirklich schmal und windig. So drehen wir um und gehen ins Tal, wo der Fluß sich durchschlängelt. Wir machen ein paar Bilder und entdecken einen Kletterer gaaaanz oben an einer Klippe. Der ist selbst für's Teleobjektiv zu weit weg.

Anschließend fahren wir zur Zion Lodge, wo wir zu Mittag essen. Dieses Mal gibt es Pizza, einen Hot Dog und Fritten dazu.

Weiter geht’s, zu den Lower Emerald Pools. Da sind wir auch schon vor zwei Jahren gewandert und daher wussten wir, dass es ein wirklich einfacher Weg ist. Die Pools sind immer noch schön! Und sie werden es auch beim nächsten Besuch noch sein  Kurz vor den Pools sehen wir eine Gruppe Leute, die in die Sandsteinwände starren. Das kann nur bedeutet: Kletterer! Und tatsächlich, man sieht vier Kletterer wie sie in einer Felsspalte ihren Weg nach oben suchen. Atemberaubend!

Während des Rückweges bekommt Adrian noch einmal Hunger und wir machen ihm ein Fläschchen im Schatten eines Strauches. Während er genüsslich trinkt, wandert die Sonne so schnell, dass man wirklich zuschauen kann, wie das Flusstal im Schatten versinkt. Wirklich ein schöner Anblick.

Auch auf der Rückfahrt im Shuttle-Bus bezirzt Adrian wieder alle Leute. Er lacht vor sich hin und bald lachen alle mit. Wieder zurück am RV machen wir uns noch schnell ein Abendessen. Wieder werfen wir das Warmwasser an und in unserer Dekadenz duschen wir beide kurz. Dann steht wieder ein Familienausflug zur Dump-Station an. Wir wollen morgen früh los um recht bald durch den Mt. Carmel-Tunnel fahren zu können. Der Freshwater-Tank ist endgültig leer, und so dauert es eine ganze Weile, bis wieder Wasser hineingelaufen ist. Es ist leider eine ziemlich chlorige Brühe, wie so oft, aber es gibt nichts anderes.

So ganz verstehe ich einige Dinge im WoMo noch nicht. Warum ist der CO-Melder oben an der Decke, wenn CO doch schwerer ist als Luft? Wenn das CO bis oben zum Rand steht, ist es eh schon zu spät.

Heute Nacht ist Vollmond, und eine Mondfinsternis steht an. Leider ist sie nur in den östlichen USA zu sehen. Mit Sternen ist hier irgendwie nicht viel. Es ist zwar immer wolkenloser Himmel, der ist aber sehr staubig. Und so ist der Himmel praktisch immer erhellt, egal wie weit die nächste Stadt weg ist. Selbst im Valley of Fire hat man noch am Horizont Las Vegas glimmen sehen. Na gut, wir meckern hier auf hohem Niveau