Nach dem Frühstück fuhren wir zum Moab Golf Club, wo wir für 10 Uhr eine Tee-Time reserviert hatten. Da gleichzeitig ein Kinder- und Jugend-Turnier stattfand, war es etwas chaotisch, aber dafür erhielten wir erhebliche Discounts auf das Greenfee, Carts waren ohnehin inklusive.
Der PAR-72-Kurs liegt südlich der Stadt mit schönem Blick auf die typisch roten Felsformationen. Gleich an der Driving Range sahen wir einen Hirsch, ansonsten beschränkten sich unsere Wildlife-Beobachtungen auf diverse Vögel, meist an den (spärlichen) Wasserhindernissen. Der Platz war gut gepflegt, aber noch ziemlich nass von der nächtlichen Sintflut. Ich schob es darauf, dass wir deutlich schlechter spielten als in Denver.
Gegen 14 Uhr waren wir wieder in Moab und gönnten uns ein leckeres Mittagessen bei Quesadilla Mobilla, einem knallgelben Trailer, der sehr interessante Quesadilla-Variationen anbot. Nur Marc fand nichts Passendes und musste zu einem China-Buffet ausweichen.
Frisch gestärkt fuhren wir zum Islands in the Sky District des Canyonlands National Parks, etwa 50 km nordöstlich von Moab. Der Canyonlands National Park liegt wie der Arches National Park inmitten des Colorado Plateau und umfasst eine Fläche von 1.366 km²: eine riesige Wildnis aus Fels und Stein. Wasser und die Gesetze der Schwerkraft waren die Hauptarchitekten dieser Landschaft, die aus flachen, sedimentären Felsschichten Hunderte von farbigen Schluchten, Tafelberge, Steinsäulen und -bögen sowie Steinhügel und Felstürmchen schufen.
Im Herzen dieser Landschaft befinden sich zwei große Schluchten, die durch den Green River und Colorado River geformt wurden. Diese Flüsse sind von weiten, sehr unterschiedlichen Landschaften umgeben - im Norden befindet sich Island in the Sky (Sandsteinklippen 300 m oberhalb der Canyonlandschaft), im Westen The Maze (ein nur mit Allradfahrzeugen zugänglicher Irrgarten) und im Osten der Needles District (spektakuläre Felsnadeln). Bei allen drei Gebieten handelt es sich größtenteils um natürliche, unberührte, wüstenhafte Landschaften, wobei jeder Distrikt seine eigene, besondere Schönheit aufweist.
Als der Canyonlands National Park im Jahre 1964 gegründet wurde, war die abgelegene Landschaft noch weitgehend unbekannt. Und auch noch heute sind weite Teile von Canyonlands unberührt. Die meisten Straßen sind nicht asphaltiert, bei den Wegen handelt es sich um einfache Pfade, und die Flüsse bahnen sich ihren natürlichen Weg.
Island in the Sky ist eine weitläufige Hochebene (Mesa) die von Colorado und Green River eingeschlossen wird. Es gibt viele spektakuläre Aussichten auf den White Rim, eine Sandsteinabbruchkante rund 360 Meter unterhalb des Plateaus, und auf die Flussläufe, weitere 300 Meter unterhalb des White Rims. Die Felshänge und Klippen sind die bevorzugte Heimat für Dickhornschafe. https://de.wikipedia.org/wiki/Canyonlands-Nationalpark
Gleich in der Nähe des Visitor Center konnten wir am Shafer Trail Overlook den ersten Blick auf die spektakuläre Canyon-Landschaft werfen. Sechs Meilen weiter hielten wir für den Trail zum Mesa Arch (800 m one-way). Der Blick durch den Felsbogen auf die Landschaft war umwerfend! Allerdings war es auch ziemlich voll hier.
Wir entschieden uns zunächst für den nördlichen Zweig der Parkstraße und fuhren zum Green River Overlook (allmählich gehen mir die Adjektive aus, um die beeindruckende Landschaft zu beschreiben).
Endpunkt dieses Teilstücks war der Upheaval Dome, eine Art Kraterlandschaft. Man ist sich nicht ganz sicher, ob sie durch einen Meteoriteneinschlag oder durch Hebung der unterirdischen Salzkruste und nachfolgende Erosion entstand. Wir begnügten uns hier mit dem kurzen Weg zum ersten Aussichtspunkt.
Schließlich fuhren wir auch noch die südliche Stichstraße zum Grand View Point Overlook. Hier begaben wir uns auf den Trail (1,6 km one-way), der immer wieder neue Perspektiven auf die Landschaft eröffnete. Allerdings stellte sich doch allmählich ein gewisser Canyon-Ermüdungseffekt ein – zumal der Himmel immer noch voller Wolken hing und die Landschaft nicht in voller Pracht erstrahlte.
Auf dem Rückweg klarte es dann doch etwas auf und wir legten einen letzten Stopp am Buck Canyon Overlook ein. Dieser wurde dann auch mit einem fantastischen Regenbogen belohnt.
Gegen 20 Uhr trafen wir wieder am Canyonlands RV Resort ein. Wir verspeisten ein paar Essensreste und gingen zum gemütlichen Teil des Abends über.