Gegen 9.30 Uhr fuhren wir in Richtung Jackson, Wyoming (ca. 430 km). Wir folgten der I-15 bis Brigham und bogen dann auf die US-89 ab. Zunächst kamen wir durch das hübsche Städtchen Logan, danach folgte der malerische Logan Canyon.
Dann führte die Straße bergab zum Bear Lake. Der über 300 km² große See an der Grenze zwischen Utah und Idaho beeindruckt durch seine türkisblaue Wasserfärbung. So richtig sahen wir den See allerdings nur von einem der Aussichtspunkte an der Straße, das Ufer war entweder zugebaut oder in Privatbesitz. In Garden City gönnten wir uns einen „famous Raspberry Shake“: ziemlich lecker, aber eher Softeis als Shake.
Anschließend fuhren wir etwa 45 Meilen durch Idaho und durchquerten dabei u.a. Paris und Montpellier. Letzteres hatte tatsächlich ein paar Sehenswürdigkeiten zu bieten: das Oregon Trail Museum, das Butch Cassidy Museum (an der Stelle, wo dieser mit seiner Bande eine Bank ausgeraubt hatte) und auch einen Golfplatz.
Wir ließen all das unbeachtet und kamen so bald nach Wyoming. Die dortigen Ortschaften waren auch nicht besonders beeindruckend, aber dann führte die US-89 durch den 25 Meilen langen Snake River Canyon.
Gegen 15 Uhr erreichten wir Jackson, das Touristenzentrum der Region Jackson Hole.
Jackson Hole ist ein Tal in den Rocky Mountains und wird begrenzt durch die Teton Range im Westen und die Gros Ventre Range im Süden und Osten. Im Norden geht die Gros Ventre Range in die Absaroka Range über. Durch das Tal zieht sich der Oberlauf des Snake River.
Die Ureinwohner nutzten das Tal zum Jagen und für zeremonielle Zwecke, ab etwa 1870 wurde es durch Weiße besiedelt und ganzjährig bewohnt. Benannt ist das Tal nach David E. Jackson, einem Trapper und Pelzhändler, der in der Region für die Rocky Mountains Fur Company Biber und andere Pelztiere jagte und in den 1820er Jahren mehrfach hier überwinterte. Den Namen Hole gaben ihm Trapper, die das Tal vor allem aus dem Norden und Westen kommend betraten und so einen relativ steilen Abhang heruntersteigen mussten.
Das Tal liegt zum Großteil im Grand Teton National Park, im Süden liegt das National Elk Refuge, in das tausende Wapiti-Hirsche zum Überwintern ziehen.
Im Südosten liegt die Stadt Jackson - Durchgangsstation für viele Touristen, die die nahegelegenen Nationalparks besuchen. Nahe Jackson gibt es attraktive Skigebiete. Die Stadt gilt als Paradies für Millionäre, da hier keine Einkommenssteuer existiert. Dementsprechend ist ein Eigenheim kaum unter 1 Million Dollar zu erwerben – und auch Hotels und Campingplätze sind extrem überteuert. Das Pro-Kopf-Einkommen von Jackson ist das höchste der USA. Derzeit leben etwa 9.600 ständige Einwohner im Ort und es gibt ca. 60 Hotels u.ä. sowie mehr als 50 Restaurants. Seit 1982 treffen sich alljährlich auf Einladung der Federal Reserve Bank Vertreter aller großen Zentralbanken in Jackson Hole zum Economic Policy Symposium. (https://de.wikipedia.org/wiki/Jackson_Hole, Reiseführer "USA: Der ganze Westen...", "Yellowstone & Grand Teton National Parks")
Wir kauften zunächst ein paar Lebensmittel ein und bummelten dann durch den Ort. Das Zentrum bildet der Town Square – ein kleiner Park, der an allen vier Ecken durch Tore aus übereinandergestapelten Geweihen begrenzt wird. Hier findet allabendlich um 18 Uhr das Jackson Hole Shootout statt. Eine andere wichtige Sehenswürdigkeit ist die Million Dollar Cowboy Bar, wo man seine Drinks auf Barkockern aus Pferdesätteln einnehmen kann. Wir aber nicht, da nur Erwachsene die Bar betreten dürfen.
Ansonsten besteht der Ort im Wesentlichen aus Touristenkram: Restaurants, Souvenirläden, Galerien, Outdoor-Shops usw. - natürlich alles im Western-Look, obwohl der Ort eigentlich gar keine echte Wild-West-Geschichte hatte. Wir gönnten uns gegen 17 Uhr ein paar leckere Burger bei MacPhail's Burgers. Der meinige bestand aus 100% Bison, schmeckte aber auch nicht anders als Tilo's Rindfleisch-Burger.
Auf dem Rückweg zum Auto begann dann mal wieder ein Gewitter. Deshalb verpassten wir den Shoot Out freiwillig. Wir fuhren weiter in Richtung Wilson auf der westlichen Seite des Snake River und erreichten gegen 18.30 Uhr das Fireside Resort-Jackson Hole – den teuersten, aber schlechtesten Campingplatz unserer gesamten Tour. Die Lage an der Moose Wilson Road war gar nicht schlecht, angeblich sollen sogar häufiger Elche hier vorbei kommen. Wir sahen allerdings keinen Elch, dafür reichlich Dreck in den Sanitäranlagen. Das WiFi arbeitete sehr langsam und auch sonst bot der Platz nichts Besonderes. Immerhin gab es eine Gelegenheit zum Wäsche waschen.