Gegen 9.30 Uhr fuhren wir zum Badlands National Park (ca. 250-300 km hin und zurück). Wir folgten zunächst wieder der I-90 nach Osten durch eine langweilige Prärielandschaft. Etwa 10 Meilen östlich von Rapid City befindet sich die Ellsworth Airforce Base mit dem South Dakota Air & Space Museum – eine Ausstellung ausgemusteter Militärflugzeuge und Raketen. Ellsworth ist auch heute noch Kommandozentrale einer weltweit einsatzfähigen Flotte von Interkontinentalraketen und Lagstreckenbombern, einige davon rund um die Uhr atomar bestückt. (Reiseführer "USA: Der ganze Westen...")
Wir fuhren aber daran vorbei und folgten der I-90 bis zum Exit 131, um dann über die Loop Road nach Süden abzubiegen. Kurz vor dem Eingang des Nationalparks befindet sich der Ranch Store - eigentlich ein langweiliger Souvenir- und Lebensmittelladen, aber mit einer besonderen Attraktion: für 1 $ konnte man eine Tüte Erdnüsse erwerben, um die nebenan wohnenden Prairiehunde zu füttern. Natürlich taten wir das mit Begeisterung!
Im Badlands National Park findet man zunächst den Big Badlands Overlook, der einen ersten Eindruck auf die interessanten Felsformationen des Parks bietet.
Der Nationalpark liegt im südwestlichen Teil des Bundessstaates South Dakota. Die Gesamtgröße des Parks beläuft sich auf ca. 985 km². Er besteht aus einem als Badlands bezeichneten Typ von Verwitterungslandschaft, die für Landwirtschaft denkbar ungeeignet schien. Neben dieser Verwitterungslandschaft gehört auch die größte geschützte Gras-Prärie zum Nationalpark. Zwei Einheiten des Nationalparks, die Stronghold Unit sowie die Palmer Creek Unit liegen innerhalb der Pine Ridge Reservation. 2012 wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass die beiden südlichen Gebiete künftig als National Tribal Park in Kooperation zwischen dem National Park Service und den Oglala-Lakota verwaltet werden. Dazu werden bevorzugt Sioux-Indianer als Ranger und Park-Wissenschaftler ausgebildet und eingestellt. Unser Besuch beschränkte sich allerdings auf die North Unit des Parks an der Loop Road.
In diesem Gebiet befindet sich der Ort der Geistertanz-Bewegung von 1890. Im Park gibt es auch reiche Fundstätten an Fossilien, wie etwa von prähistorischen Pferden, Schafen, Nashörnern oder Schweinen sowie 11.000 Jahre alte Funde menschlicher Zivilisation. Das Gebiet wurde 1939 zum National Monument erklärt und 1978 zum Nationalpark aufgewertet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Badlands-Nationalpark, Reiseführer "USA: Der ganze Westen...")
Die raue, wilde Schönheit dieser Landschaft zieht Besucher aus der ganzen Welt in Ihren Bann. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist „The Wall“ – eine 160 km lange Ausdehnung von abgestuften Klippen, welche sich durch die trockene Graslandschaft zieht. Diese riesige, natürliche Barriere wurde durch Wasser zu bizarren Skulpturen, scharfkantigen Felsgebilden und Hohlräumen geformt. Selbst heute kann man die natürliche Erosion durch Wind und Wasser noch beobachten. An manchen Stellen werden bis zu 3 cm im Jahr erodiert. Der Film "Der mit dem Wolf tanzt" wurde 1990 zu großen Teilen im Nationalpark und dessen Umgebung gedreht.
Im Nationalpark leben 39 Säugetier- und 206 Vogelarten. Mit Bisons, Dickhornschafen, Maultierhirschen, Weißwedelhirschen und Gabelböcken leben fünf große Huftierarten im Park. Die Raubtiere sind u.a. durch Silberdachs, Rotluchs, Kojote und insbesondere den seltenen Schwarzfußiltis repräsentiert. Unter den Nagern sind vor allem die Präriehunde des Parks zu nennen. Wie man sieht, sind diese deutlich schlanker als ihre Verwandten am Ranch Store.
In der Cedar Pass Area gönnten wir uns eine längere Pause. Hier befindet sich die oben beschriebene Wall mit einem kleinen, aber interessanten Netz von Wanderwegen. Wir erkundeten den Door, Windows und Notch Trail. Letzterer war der längste (2,4 km) und interessanteste: man läuft zunächst durch einen felsigen Canyon, klettert dann über eine Holz-Leiter nach oben und läuft über Felsen noch etwas weiter zu einem Aussichtspunkt über das White River Valley. Insgesamt ist dieses Gebiet das interessanteste Areal des Parks.
Das Visitor Center ließen wir unbeachtet und hielten erst wieder am Big Foot Pass Overlook. War aber nicht so spannend. Etwas weiter entlang der Loop Road sahen wir zunächst eine ganze Siedlung von Präriehunden und später ein paar Dickhornschafe direkt an der Straße. Das war's dann aber auch mit unserer Wildlife-Erfahrung im Park.
Da die meisten Overlooks doch recht ähnliche Aussichten boten, beschränkten wir uns auf zwei weitere: den Yellow Mounds Overlook mit Blick auf gelbe Hügel, die durch Ablagerungen eines uralten Meeres entstanden waren, und den Pinnacles Overlook kurz vor dem Parkausgang. Hier gab's zum Abschluss noch ein paar imposante Felsformationen zu bestaunen.
Auf dem Rückweg zur I-90 besuchten wir noch The Wall. Will man den über ca. 100 Meilen an der Interstate verteilten Werbetafeln vertrauen, handelt es sich dabei um eine bedeutendere Sehenswürdigkeit als den Nationalpark. Es begann 1931, als die Gründer des Wall Drug Store die Idee hatten, Autofahrer mit Kaffee für 5 Cent und Free Ice Cubes in ihren Laden zu locken. Beides wird auch heute noch angeboten, allerdings ist Wall heute ein ganzes Dorf mit 818 Einwohnern (lt. Ortsschild), das sich ausschließlich dem Tourismus widmet. Es gibt diverse Motels, Restaurants, unzählige Souvenirshops und ein paar (kitschige) Museen. Auch der ursprüngliche Drugstore ist inzwischen stark gewachsen. Es war interessant einmal durchzulaufen, traf aber nicht so ganz unseren Geschmack. Dennoch gönnten wir uns ein genießbares Mittagessen im Cactus Café und erstanden ein Mitbringsel für unsere Tochter.
Gegen 16.45 Uhr trafen wir wieder auf dem Rapid City KOA ein und gönnten uns eine kurze Ruhepause. Bald darauf fuhren wir zum Executive Golf Course, wo wir für 18 Uhr eine Tee-Time gebucht hatten. Es war mit 8 $ p.P. Der billigste Platz der gesamten Tour!
Der 9-Loch-Golfplatz (PAR 29) liegt in einem kleinen Park in Zentrumsnähe von Rapid City. Er verfügt über Putting und Chipping Green, aber keine Driving Range. Die Bahnen sind mit teilweise weniger als 60 m zwar kurz, erfordern aber gerade deshalb ein präzises Spiel, was uns teilweise ziemlich überfordert hat. Insbesondere die Greens sind recht anspruchsvoll.
Gegen 20 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz und nutzten die vorerst letzte Chance im Internet.