Heute stand die letzte lange Fahrt an: gegen 10.15 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Rocky Mountain National Park (ca. 570 km).
Wir fuhren zunächst zurück nach Custer und bogen dort auf den Highway 89 nach Süden ab. Ab Pringle ging es dann auf der US-18 nach Westen und bald darauf überquerten wir die Grenze nach Wyoming.
In Lusk erregte Tilo die Aufmerksamkeit eines Polizisten, weil er mit 47 mph statt erlaubter 30 mph in die Stadt fuhr. Zum Glück machten unsere Herkunft und das „Dr.“ vorm Namen Eindruck und es blieb bei einer Verwarnung.
Bei Orin Junction bogen wir auf die I-25 nach Süden ab. Nach über 100 Meilen durchquerten wir Wyomings Hauptstadt Cheyenne und erreichten bald darauf die Grenze zu Colorado.
Gegen 15 Uhr verließen wir die Interstate und bogen direkt zu den Outlets at Loveland ab. Es gab ein paar Läden, die mich interessiert hätten, aber ich mag keine Einkaufszentren, in denen man die einzelnen Geschäfte nur mit Fahrzeug erreichen kann. Außerdem hatten wir Hunger, also gönnten wir uns nur ein verspätetes Mittagessen bei Kobe Sushi und einen Rundgang durch einen Sport-Laden, der allerdings eher auf Outdoor-Aktivitäten spezialisiert war. Es gab eine riesige Auswahl an Angel- und Jagd-Utensilien einschließlich Kajaks und Waffen – aber keine Sportbekleidung.
Über die US-34 fuhren wir durch den Big Thompson Canyon nach Estes Park, ein hübschen Touri-Ort vor dem Eingang des Nationalparks. Dort erledigten wir noch letzte Lebensmitteleinkäufe.
Anschließend bogen wir wieder auf die US-34 ab – was ein Fehler war. Wir erreichten den Rocky Mountain National Park durch den Fall River Entrance, sodass wir einen Umweg von etwa 10 Meilen über die Trail Ridge Road fahren mussten, ehe wir über die US-36 zur Bear Lake Road und schließlich gegen 19 Uhr endlich zum Moraine Park Campground kamen. Immerhin sahen wir unterwegs zwei Truthähne.
Der Moraine Park Campground im Osten des Parks ist zwar riesig, aber dennoch idyllisch. Leider gibt es weder Hook-ups noch Duschen. Unsere Site C239 bot einen schönen Blick auf die Berge, leider etwas durch Bäume verdeckt. Den Rest des Abend verbrachten wir am Lagerfeuer.
Der Rocky Mountain National Park umfasst eine Gesamtgröße von über 1.000 km². Der höchste Gipfel ist der Longs Peak mit 4345 m. Er wurde 1915 von Präsident Woodrow Wilson gegründet. Der ganzjährig stark frequentierte Rocky Mountain National Park ist bekannt für seine Ausblicke auf die Rocky Mountains sowie die Tier- und Pflanzenwelt.
Der Park umfasst über 110 Gipfel mit mehr als 3000 m Höhe und so außergewöhnlichen Namen wie Cirrus, Chiefs Head, Isolation, Little Matterhorn, Mummy und Strom. Einige der Gipfel sind noch immer unbenannt.
Mehr als 250 km² des Parks zählen zur alpinen Tundra, eine Landschaft oberhalb der Baumgrenze – die in Nordamerika weitaus höher (bei etwa 3.400 m) liegt als in Europa. Außerdem läuft die kontinentale Wasserscheide direkt durch den Park, wodurch das Schmelz- und Regenwasser auf der Westseite in den Pazifischen Ozean mündet, während das Wasser auf der Ostseite des Parks in den Golf von Mexiko und den Atlantischen Ozean fließt. Auch die vielen malerischen Seen (manche davon unerreichbar und fast das ganze Jahr gefroren) verleihen dem Park eine einzigartige Stimmung. Innerhalb des Parks gibt es zahlreiche Wasserfälle. Die bekanntesten Flüsse sind der Colorado River (der hier im Park entspringt), Cache la Poudre und Big Thompson.
Im Park findet man u.a. Goldkiefern (Ponderosa Pine), Douglastannen (Douglas Fir) und Felsengebirgstanne (Subalpine Fir). Die Wälder sind mit Wiesen durchsetzt, die im kurzen Hochgebirgssommer ein wunderschönes Blütenkleid tragen. Eine große Anzahl von Wildtieren wie z.B. Dickhornschafe, Elche, Wapitis, Schwarzbären, Schneehühner und Raubvögel leben im Park. Dummerweise fühlen sich die Elche vor allem an der Westseite des Parks wohl, die nicht auf unserem Programm stand. (https://de.wikipedia.org/wiki/Rocky-Mountain-Nationalpark, Reiseführer "USA: Der ganze Westen...", Info-Material vom Tourismus-Büro)