Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 12 oder "Jetzt aber schnell, da kommt ein Gewitter auf uns zu!!" (Grand Canyon)

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Silke Ritter
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Beigetreten: 04.05.2016 - 18:12
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Tag 12 oder "Jetzt aber schnell, da kommt ein Gewitter auf uns zu!!" (Grand Canyon)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Dienstag, 11. Juli 2017
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
Auf Regen folgt auch wieder Sonnenschein

Guten Morgen

 

Mein Wecker klingelte erbarmungslos um 05:00 Uhr. Eigentlich wollte ich mir  den Sonnenaufgang anschauen. Nur leider war meine Müdigkeit stärker wie ich. Um 08:00 Uhr wachten wir dann alle auf und haben erstmal draußen gefrühstückt. Über unseren Platz lief ein Deer und ließ sich von uns nicht stören bei seinem Frühstück.

Um kurz vor 09:00 Uhr packten wir unseren Rucksack und machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Wir wollten heute bis zum Hermits Rest fahren und von dort aus zurück laufen. Mit dem Bus der blauen Linie sind wir dann bis zum Bright Angel Trailhead gefahren. Dort wollten wir dann in die rote Linie umsteigen, aber der Bus war so voll, so das wir beschlossen ein Stück an der Rim entlang zu laufen.

Immer an der Kante entlang, 1000 neuen Bildern auf der Speicherkarte, vielen kleinen Herzinfakten und mit neuen Eindrücken erreichten wir dann den Trailview Overlook. Dort stiegen wir in den Bus und fuhren bis zur Endstelle Hermits Rest.

Bei einer grandiossen Aussicht verspeisten wir unser Sandwich.

Über uns kreisten die Hubschrauber. Und hinter uns zogen dunkle Wolken auf. Der Schritt von gemütlich ging ins schnellere laufen über. Wir wollten nicht bei Unwetter unbedingt hier an der Rim sein. Den Pima Point erreichten wir noch trockendes Fußes. Der Donner hörte sich schon bedrohlich nahe an und der Wind nahm zu. Endlich kam der Bus. Und im selben Augenblick fing es heftig an zu schütten.

Die Straße Richtung Hermits Rest wurde gesperrt und alle Wanderer wurden mit den Bussen von den Haltestellen geholt. Wir wollten noch ins Kolb Studio und da das Unwetter abwarten, aber der Wind nahm plötzlich so zu, dass es uns fast von der Kante gefegt hätte. Also Planänderung und zurück zur Haltestelle. Es donnerte und blitze. Und der Regen nahm immer mehr zu. Da die normalen Busse hoffnungslos überfüllt waren, sind wir mit dem Expressbus zum Visitor Center gefahren. Hier war das Unwetter noch nicht angekommen. Wir holten uns einen Kaffee und stellten uns für unseren Bus an. Mittlerweile kamen ganz viele Busse mit Wanderern, die vom Hermits Road geholt worden sind. Nachdem wir nach längeren wartendes, dann endlich einen Platz bekommen haben sind wir zurück zum Campground. Um 14:00 Uhr sind wir völlig durchnässt am Wohnmobil angekommen.

Erstmal raus aus den Klamotten und einen Tee gekocht. Wir machten es uns gemütlich. Die Kinder spielten oder malten. Ich las und Sven döste ein wenig.

Irgendwie war die Stimmung ganz schön gedrückt. Kein Wunder bei dem Wetter. Es kam so viel Regen runter, dass die Straßen eher Bächen ähnelten. Fehlte nur noch die Arche Noah um das Bild zu vervollständigen.

Um 17:00 Uhr hörte es dann auf zu regnen. Wir schmissen uns wieder in Schale und sind dann zurück zur Haltestelle. Wir wollten zum Generalstore, um dort etwas zu essen. Um 19:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Mather Point. Heute war die letzte Gelegenheit für den Sonnenuntergang und den wollten wir nicht verpassen.

Der Bus war leer, wir waren die einzigen, die unterwegs waren. Denkste, am Mather Point war die Hölle los. Wir suchten uns einen tollen Platz und genossen das Farbspiel der untergehenden Sonne.

Es war toll anzusehen, wie Stellen, die in einem Moment noch in der Sonne standen auf einmal im Schatten lagen. Das machte nochmal ein ganz anderes Bild vom Grand Canyon. Wir waren völlig perplex. Welch ein Farbenspiel.

Um kurz vor acht begaben wir uns wieder zur Bushaltestelle und fuhren zum Campground. Dort haben wir dann ein Lagerfeuer gemacht, die restlichen Maiskolben wurden drüber gehalten und gefuttert. Popcorn durfte natürlich auch nicht fehlen. Und kaltes Bier.

Über uns erstrahlten eine Millionen Sterne.

Um 22:00 Uhr löschten wir das Feuer und die Nachtruhe kehrte in der rollenden Ritterburg ein.

 

Fazit zum Tag

 

Er war unglaublich. So viel gelaufen, so viel gesehen. Gesehen, wie schnell das Wetter umschlägt von knalle Heiß in brrr Kalt. Erst scheint die Sonne und dann zucken Blitze vom Himmel.

Unverantwortlich waren auch einige Leute. So nah wie möglich an die Kante, um das beste Bild zu machen. Da wird über Absperrungen geklettert, auf Bäume. Es gab sogar Eltern, die die Kinder noch ermutigten, näher an den Rand zu gehen für das beste Bild.

Wir haben die Kinder immer innen laufen lassen. Natürlich wollte sie auch wissen, wie tief es da wirklich runtergeht. Da ist Sven dann mit Philipp, Felix hat genauso Höhenangst wie ich, ganz vorsichtig an den Rand gegangen und hat es gezeigt. Ich konnte da natürlich nicht hinsehen. Den ganzen Spaziergang an der Rim war ich sichtlich angespannt.

Das nächste Mal Grand Canyon würden wir mit den Rädern fahren. Da ist man nicht auf den Bus angewiesen und kann überall an halten, wo es einem gefällt.

Die Natur rund um den Canyon ist wunderschön. So viele Tiersichtungen wir hier, hatten wir noch nirgends auf der Reise. Sei es die Eichhörnchen, die Eidechsen oder auch die Deers.

Die Ranger am Visitor Center sind auch sehr nett und zeigten uns, was wir am besten mit den Kindern machen könnten.

Für Felix war es ein Highlight, den Grand Canyon Express zu sehen. Den wollte er natürlich dann auch mal fahren. 

Der Sonnenuntergang am Grand Canyon war bis jetzt der schönste. Das Farbenspiel und auch die Stimmung waren amazing.

Leider hatten wir mal wieder schlechtes Wetter. Wir erfuhren, dass wir jetzt in der Regenzeit unterwegs sind und da kann es öfters so schütten.

Silke

Reise 2017