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Tag 20 oder "Viva Las Vegas" (Las Vegas)

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Silke Ritter
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Beigetreten: 04.05.2016 - 18:12
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Tag 20 oder "Viva Las Vegas" (Las Vegas)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 19. Juli 2017
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas

Guten Morgen Las Vegas,

die Nacht war heiß, trotz Klimaanlage. Vorteil der Klimaanlage ist, dass man den Straßenlärm von draußen nicht hört. Nachteil, man hört die Klimaanlage.

Von den fünf Regentagen in Las Vegas im Jahr erwischten wir einen. Es regnete kurz, aber heftig. Das reichte aber aus, um die Luft etwas abzukühlen. So war es dann Schwülwarm bei nur knapp 30° Grad um acht Uhr morgens. Gestern war es heißer. Als wir in die Stadt fuhren, zeigte das Thermometer stolze 47°.

Nachdem wir alle duschen waren und gefrühstückt hatten machten wir uns gegen zwölf Uhr in Richtung Bushaltestelle. Dort angekommen, holte Sven erstmal eine Tageskarte für uns alle. Dann kam der Bus. Wir wollten einsteigen, mussten aber vorher unsere Taschen öffnen und die Security kontrollierte sie. Wie alle anderen, die nach uns kamen. Im Bus stand, dass das mitführen von Waffen oder Alkohol im Bus verboten sind.

Mit dem Bus fuhren wir bis zum Mandalay Bay. Dort wollten wir zu den Haien. Wir liefen gefühlte hundert Stunden durch das Casino. Endlich angekommen, schreckte uns der Eintrittspreis von $30 pro Person ab. Wir entschieden, doch nicht ins Aquarium zu gehen.

Wir besuchten die Statur von Michael Jackson. Wir machten uns auf den Weg zur Bahn, die das Mandalay Bay, dem Luxor und dem Excalibur verband. Nach ewig rumsuchen fanden wir den richtigen Aufzug und fuhren hoch zum Bahnsteig. Im Aufzug war ein deutscher Vater mit seinen beiden Kindern. Wir kamen ins Gespräch. Sie verbrachten zwei Wochen hier in den USA und wollten eine kleine Rundfahrt mit dem Auto machen. Übernachten wollten sie dann im Zelt oder in Motels. Wir erzählten ihm von unserer bisherigen Reise und was noch alles kommt. Er erzählte uns, das wir eigentlich verkehrtherum gefahren sind. Wir hätten mit dem Zion anfangen sollen und mit dem Grand Canyon aufhören. Denn nachdem man beim Grand Canyon war, kommt einem alles so kein vor. Und man hätte sich dann auch schnell satt gesehen. Durch das ganze Gequatsche fuhren wir zum Excalipur und merkten überhaupt nicht, dass wir aussteigen sollten. Die Türen schlossen sich und wir fuhren die gleiche Strecke zurück zum Mandalay Bay. Die Kinder fanden es lustig. Sie beschlossen auch, dass wir doch die restliche Reise einfach zusammen machen sollen. Leider mussten wir ihnen sagen, das unserer Routen doch ein wenig verschieden sind.  Nachdem wir dann zum zweiten Mal am Excalibur ankamen, stiegen wir aus. Das Luxor wurde nicht angefahren, da dort eine Baustelle am Bahnsteig war.

Im Excalibur trennten sich dann unsere Wege und wir wünschten uns alle noch eine schöne Reise. Wir schauten uns das Excalibur von innen an. Die Ritter betraten das Schloss. Innen war es düster und schummrig. Aufgebaut wie ein richtiges Schloss mit Kronleuchtern und Fackeln, sah es doch ganz ansprechend aus. Nachdem wir uns einen kleinen Überblick verschafft hatten, wollten wir dann weiter.

Wir gingen zur Haltestelle auf der anderen Straßenseite und fuhren bis zum Venetian. Ich wusste, dass es dort eine Zweigstelle von Carlos Bakery gibt. Und da wollte ich hin. Als wir vor dem Casiono standen, kam man sich tatsächlich so vor, als ob man in Venedig ist. Der kleine Markusplatz mit den Gondeln, die im Wasserbecken fuhren. Viele Bilder wurden geschossen. Dann gingen wir rein. Ich holte erstmal eine Karte vom Hotel, damit wir nicht ewig suchen müssen. Trotzdem haben wir uns verlaufen. Irgendwann standen wir davor. Philipp ging gleich zum Schaufenster und schaute zu, wie die Konditoren die Torten backten oder dekorierten. Er hätte am liebsten gleich mitgemacht. Er mag den Cake Boss nämlich genauso gerne wie ich. Wir großen suchten uns was von der Theke aus. Ich wollte unbedingt die Cannelloni probieren. Zu Hause habe ich nämlich das Backbuch von Buddy und die Cannelloni schon nachgemacht. Ich wollte jetzt wissen, ob sie in etwa so schmecken wie hier.

Philipp bestellte sich einen Karotten Cupcake und für Felix gab es ein Cookie. Nachdem ich bezahlt hatte, suchten wir uns einen Platz zu essen. Die Cannelloni schmeckten einfach himmlisch. So locker flockig. Der Cupcake dagegen war sehr süß und mächtig. Philipp schaffte nur die Hälfte. Nachdem dann alles gegessen war, wollten wir dann rein ins Casino.

Von innen war es noch unglaublicher als es von den Bildern her scheint. Mitten im Gebäude ein Kanal mit den Gondeln drauf. Ab und an sang auch ein Gondoliere. Die Decke verwandelte sich alle halbe Stunde von Taghell in die Abenddämmerung und wieder zurück. Die Illusion in Venedig zu sein, war fast perfekt. Wenn nicht so viel English gesprochen worden wäre. Wir liefen einmal um den Kanal und dann gingen wir zum Foodcourt. Dort holten wir uns noch eine Kleinigkeit zum Essen. Nach zwei Stunden Venedig sind wir wieder raus. Die Augen mussten sich erstmal wieder an das Tageslicht gewöhnen. Wir fingen auch gleich an zu schwitzen, weil es so heiß war und die Klimaanlage fehlte.

Wir gingen über die Straße zum Siegfried & Roy Monument. Dann führte uns der Weg ins The Mirage. Da schauten wir uns den Garten an, der sehr toll aussah. Dann wollten wir zu den weißen Löwen. Aber auch hier schreckte uns der Eintrittspreis ab. Draußen warfen wir dann noch einen Blick auf den Vulkan. Der sah natürlich jetzt nicht so spektakulär aus wie wahrscheinlich abends. Jetzt wollten die Kinder endlich zum Piratenschiff. 

Am Treasure Island angekommen, schauten wir uns die Schiffe an und gingen auch kurz rein. Nach kurzem Umschauen beschlossen wir, genug gesehen zu haben. Wir wollten den Kindern endlich das Versprechen erfüllt. Jetzt dürfen sie auch zocken. Und wo kann man das besser als im Cirus Cirus. Wir setzten uns in den Bus und fuhren dahin. Wir schlenderten von der Haltestelle zum Casino und standen vor einem riesigen Zirkuszelt. Wir gingen rein und suchten uns den Weg zum Kindercasnio. Nach langen laufen fanden wir es. Dort drückten wir den Kindern je $5 in die Hand und endlich durften sie zocken.

In der Zwischenzeit ging ich zu McDonald und holte mir was zum Trinken. Ich war keine fünf Minuten weg, und das Geld der Kinder war schon verzockt. Wir großen versuchten uns auch an den Automaten. Tatsächlich gewannen wir auch was. Die gewonnenen Punkte bekam Philipp in die Hand gedrückt. Andere Spieler drückten uns auch ihre Gewinnpunkte in die Hand. Das Punktekonto wuchs. Weil ein Automat unser Geld schluckte, beschwerte ich mich bei einem Casinomitarbeiter. Er holte mir das Geld wieder raus und gab mir als Entschädigung noch mehr Punkte.

Mit knapp 3000 Punkten gingen wir an die Theke, wo man sich die Gewinne aussuchen kann. Philipp holte sich eine Blume (die heute noch im Zimmer steht, als Andenken), Süßigkeiten und noch ein Kuscheltier. Felix holte sich Autos und auch Süßigkeiten. So schnell waren die 3000 Punkte weg. Jetzt wollten wir noch zum Adventure Dome, einer riesigen Kuppel mit einem Vergnügungspark. Wir liefen durch das Casino und folgten den Hinweisschildern. Nach 20 Minuten fanden wir den Eingang.

Vor dem Eingang wurde von uns ein Erinnerungsfoto gemacht, was wir beim verlassen dann käuflich erwerben konnten.

Hier gab es Achterbahnen, die sogar mir Angstschweiß auf die Stirn trieben. Als Philipp die Bahnen gesehen hatte, wollte er auch nicht mehr fahren. Nicht das die Achterbahnen hoch wären oder mit Loopings, nein bei einer Achterbahn knickte die Strecke um 90°Grad nach unten ab. Es gab auch Fahrgeschäfte für die kleinen. Felix wollte nicht fahren. Die Fahrten wären auch teuer gewesen. Für eine Runde Achterbahn $12.

Draußen angekommen, war es schon dunkel. So schnell vergehen mal zwei Stunden, ohne das man es merkt. Wir liefen zurück zur Haltestelle und fuhren mit dem Bus zurück. An der Fremont Street angekommen, gingen wir direkt zum Dennys. Dort aßen wir dann zu Abend.

Dann wollten wir die Fremont Street aerkunden. Wir wussten, das immer zur vollen Stunde eine Lichtershow an der Decke gemacht wird. Das wollten wir live erleben.

22:00Uhr, alle Lichter gingen aus und es wurde mucksmäuschenstill. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Und dann ging es los. Alle Leute schauten nach oben und genossen die Licht- uns Musikshow. Philipp war total begeistert. O-Ton von ihm „Geiler als Silvester“.

Nachdem die Show zu Ende war, machten wir uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil. Um halb elf, nach fast zwölf Stunden Las Vegas kamen wir völlig erschöpft aber aufgedreht am Wohnmobil an. Da Sven und ich noch relativ fit waren, machten wir die Wäsche, während die Kinder schon lange eingeschlafen waren.

 

Fazit:

Für Las Vegas gilt, entweder liebt man die Stadt oder man hasst sie. Nach fast 12 Tagen in der „Einsamkeit“ war Las Vegas für uns ein kleiner Schock. Überall Menschen, Lärm, bunte Lichter. Nach drei Stunden Las Vegas haben ich mich nach der Ruhe des Valley of Fire gewünscht. Wir überlegten tatsächlich, ob wir nur eine Nacht bleiben und dann weiterfahren.

Wir haben uns dann doch um entschieden. Wir gaben der Stadt eine Chance. Und die hat sie genutzt. Las Vegas hat uns doch positiv überrascht. Auch wenn in dieser Stadt alles nur Show und Schein ist, hat sie uns total gut gefallen. Vielleicht lag es daran, dass wir uns auf sie eingelassen haben oder weil wir uns haben anstecken lassen, von den Spielern, von den anderen Touris. Auch hier wird man am Strip von Batman, Superman oder Spiderman angesprochen um ein Foto mit ihnen zu machen. Von Micky Maus wurde ich beschimpft als „Bad Mom“, weil ich als „No, No“ gesagt hatte. Im nachhinein recht lustig, aber in diesem Moment war ich echt sauer.

Wenn wir mal wieder nach Las Vegas kommen, würden wir hier länger bleiben wollen, um noch tiefer in die Stadt einzutauchen. Man sagt ja immer, das Geld liegt auf der Straße, man muss sich nur bücken. Die Kinder haben in Las Vegas $0.50 gefunden. Ein kleiner Reichtum wink

Silke

Reise 2017