Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 21 oder "Heute rollen die Räder" (Las Vegas nach Bakersfield)

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Silke Ritter
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Beigetreten: 04.05.2016 - 18:12
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Tag 21 oder "Heute rollen die Räder" (Las Vegas nach Bakersfield)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Donnerstag, 20. Juli 2017
Gefahrene Meilen: 
290 Meilen
Fazit: 
Life is a Highway

Guten Morgen Las Vegas, die Stadt, die niemals schläft

Nach einer weitern schwülen Nacht beginnt unser Tag, wie jeder Tag. Wir frühstücken schnell, packen die Sachen zusammen und machen das Wohnmobil fahrbereit.

Heute liegen knapp 270 Meilen vor uns. Der zweite lange Fahrtag.

Um 08:00 Uhr verlassen wir den Campground und fahren mit passender Musik den Las Vegas Blvd. Entlang. Aus den Boxen dröhnte die Stimme vom King mit „Viva Las Vegas“ und wir können sehen, wie die Stadt langsam erwacht. Unser erstes Ziel ist das „Welcome Las Vegas“ Sign. Wir bekommen, dort angekommen, auch gleich einen Parkplatz. So früh ist auch nicht wirklich viel los. Wir machen ganz viele Bilder und lassen uns fotografieren von einem netten Mann. Natürlich muss auch die Rückseite vom Schild fotografiert werden. „Drive carefull“, das wollen wir heute beherzigen.

Um halb neun verlassen wir den Parkplatz und weiter geht es in Richtung Westen. Nachdem wir die letzten Ausläufer der Stadt hinter uns haben, wird die Landschaft wieder karg.  Nach knapp einer Stunde überquerten wir die Staatsgrenzen und wir waren wieder in Kalifornien. Wir fuhren über den Mountain Pass, der wirklich toll ist. In Yermo ist eine Grenzkontrolle, die sich niemand entziehen kann, und wir wurden gefragt, ob wir Feuerholz oder Obst dabeihätten. Hatten wir natürlich nicht. wink

Und weiter ging dann die Fahrt.

Wir wollten einen Zwischenstopp in Calico einlegen. Calico ist eine kleine Geisterstadt mitten in der Wüste.  Gegen 11:00 Uhr waren wir da. Wir zahlten den Eintritt von $16, Felix war frei. Wir schauten uns um. Zur Zeit unseres Besuches wurde dort auch eine Serie gedreht. Man konnte sich sehr gut vorstellen, wie Dr. Quinn gleich um die Ecke kommt oder Winnetou auf seinem Pferd angeritten kommt.

Wir gingen hoch zur Eisenbahn. Felix wollte unbedingt eine Runde drehen. Er und Sven mussten warten, bis die Eisenbahn wieder da ist. Wir, Philipp und ich, gingen zur Mine. Wir zahlten den Eintritt und gingen rein. Ein wenig unheimlich war es schon. Einmal erschreckten wir uns auch, weil eine Männerpuppe dastand, einfach so. Gruselig. Nach 20 Minuten waren wir wieder draußen. Sven und Felix standen immer noch am Bahnhof. Felix hatte Tränen im Gesicht. Der Lokführer machte jetzt Pause und würde erst in einer Stunde wieder fahren. Der arme Kerl. Wir sagten ihm, dass er in ein paar Tagen mit einer richtigen Dampflok fahren kann. Damit war er zufrieden.

Um kurz nach zwölf waren wieder draußen am Parkplatz. Jetzt hatten wir Hunger. Wir wussten, dass es hier ein Diner geben soll. Den suchten wir dann. Nach 10 Minuten fahrt kamen wir in den 50ziger Jahren an winkWir stellten uns auf den Parkplatz und gingen rein. Es war wirklich eine kleine Zeitreise. Das Diner war innen komplett im 50ziger Jahre Stil ausgestattet und die Bedienungen waren auch alle so angezogen. Die Bedienung kam und gab uns die Speisekarten. Für die Kinder gab es extra Kindermenüs. Wir bestellten unser Essen. Nach kurzer Wartezeit war das Essen samt Getränken an unserem Tisch. Es schmeckte einfach köstlich. Der Milchshake war der beste, den ich je getrunken hatte. Die Kinder waren natürlich schneller mit dem Essen fertig als wir. Sie gingen raus in den Garten. Dort ist ein Teich mit Schildkröten und Enten. Außerdem stehen im Garten auch Dinosaurier. Das fanden die Kinder besonders toll.

Und weiter ging die Fahrt. Die Landschaft veränderte sich von karger, roten Wüstenlandschaft in immer mehr grün. Die roten Steine lagen nun hinter uns und die satten Wälder, die wir jetzt besuchen wollten, vor uns. Um 16:30 Uhr bogen wir in den Campground ein. Bevor das Wohnmobil richtig stand, waren die Kinder schon in ihren Badesachen und gingen zum Pool. Sven ging mit und ich machte Wäsche. Sammelt sich doch ganz schön was an.  Die Wäsche drehte in der Maschine ihre Runde und ich ging auch zum Pool. Der Besitzer vom Campground gesellte sich zu uns und fragte, wohin wir noch wollten und woher wir kamen. Wir erzählten ihm, dass wir gerade aus Las Vegas gekommen sein und jetzt in Richtung Sequoia unterwegs sind. Er sagte zu uns, dass es ziemlich schlimme Waldbrände in der Gegend vom Nationalpark gibt und dass auch der Yosemite davon betroffen sei.

Hm, blöd, wenn das so ist. Ich schaute auf der Womo Abenteuer Seite nach und fand die Fire Map. Sie zeigte mir an, dass es zwar brannte, aber in keinem Park. Also konnten wir morgen in den Sequoia Nationalpark fahren. Wir machten Abendessen und läuteten die blaue Stunde ein. Die Kinder spielten noch ein wenig draußen auf der Site. Wir genossen den Abend mit kaltem Bier und Cola.

Um 22:00 Uhr gingen dann die Lichter aus. Morgen wollten wir auch wieder früh raus, um länger Zeit im Park verbringen zu können.

 

Fazit:

Heute war ein reiner Fahrtag. Wir konnten die Landschaft, die sich rechts und links an den Fenstern vorbeizog, genießen und staunen. Wie gegensätzlich das alles ist. Eben noch in der Wüste, um vier Stunden später wieder die grüne Felder, die wir dann den Obstgarten getauft haben, zu sein.

Den Zwischenstopp in Calico hätten wir uns auch sparen können. Die Geisterstadt, die eigentlich keine ist, weil in jedem Haus ein Geschäft ist. Da wird versucht, den Leuten noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen. Auch das man für jede Attraktion extra zahlen muss, hellte die Stimmung nicht wirklich auf.

Das Mittagessen im Peggy Sues Diner war das eigentliche Highlight dieses Tages. Dieses Diner kann man nur empfehlen. Man kann ihn, wenn man auf der Interstate 15 fährt, auch überhaupt nicht verfehlen, weil schon sehr früh darüber geworben wird.

Silke

Reise 2017