Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 28 oder "Mama, gibt es hier Geister??" (Lee Vening zum Lake Tahoe)

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Silke Ritter
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Beigetreten: 04.05.2016 - 18:12
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Tag 28 oder "Mama, gibt es hier Geister??" (Lee Vening zum Lake Tahoe)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Donnerstag, 27. Juli 2017
Gefahrene Meilen: 
140 Meilen
Fazit: 

Guten Morgen und herzlich Willkommen in der rollenden Ritterburg

Seit nunmehr 27 Tagen unser zu Hause, haben wir unsere kleine Möhre recht liebgewonnen. Bis heute hat sie uns tapfer jeden Berg erklimmen lassen, ist rasant wieder in die Täler gerauscht. Hat uns Schutz vor Regen, Gewitter und Sonne gewehrt. In sechs Tagen ist das Abenteuer USA schon vorbei und wir fliegen nach Hause. Leider passt unsere Möhre nicht ins Handgepäck, sonst würden wir sie direkt mitnehmen.

Nach einer wirklich ruhig, erholsamen Nacht wachen wir alle recht früh auf. Die Sonne ist gerade am aufgehn. Da es draußen recht frisch ist, frühstücken wir im Womo. Es gibt Rührei mit Bacon, Cornflaks und Pancake. Nach der Grundreinigung der Familie bekommt das Wohnmobil auch mal den Besen zu spüren. Überall Krümmel, Steinchen, Tannennadeln.

Sven klemmt das Wohnmobil wieder ab und wir machen uns auf den Weg zum nächsten Ziel und das ist Bodie. Hoffentlich ist diese Geisterstadt besser als Calico. Bevor wir aber endglütig losfahren, bekommt Möhre noch Kraftstoff. Die Gallone kostet schlappe $3.84. Ist auf jeden Fall billiger als die Tanke gegenüber. Da kostet die Gallone $4.83. Sven schaltet die Karte frei und dann kann der Spirt fließen. Möhrchen hatte Riesen hunger und vertilgte 15,43 Gallonen. Unsere Kreditkarte ist damit um $59.39 leichter.

Nun geben wir die Adresse von Bodie ins Navi ein und fahren los. Vorbei am Mono Lake, den wir nicht besuchen wollen. Die Aussicht von der Straße muss erstmal genügen. Nach einer halben Stunde kommen wir zur Abzweigung, bei der wir abbiegen. Die Straße ist hier recht eng. Lange fahren wir auf Asphalt. Irgendwann kommt das kurze Stück Schotterstraße. Eigentlich verboten mit dem Womo zu befahren. Aber solange nichts passiert. Daumen drücken. Den letzten Anstieg nehmenn wir schwung und schon sind wir auf der Schotterstraße. Langsam fährt Sven Schlaglöchern aus dem Weg. Wir werden von einem Pick-Up überholt. Dem waren wir wohl zu langsam. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt.

Nach knapp 2,3 Meilen waren wir am Kassenhäuschen. Wir alle hatten ein leichtes Schleutertrauma. Pünktlich um 10:00 Uhr waren wir da. Wir bezahlten den Eintritt und die Dame am Schalter gab uns Infomaterial auf Deutsch mit und wünschte uns viel Spaß.

Wir suchten uns ein Wohnmobil tauglichen Parkplatz. Wir begannen unseren Rundgang an der Red Cloud Mine. Hier war noch der Förderturm zu sehen und die Dampfmaschine, die die Förderkörbe hochzogen. Es sah aus, als hätte ein Riese seine Spielsachen verteilt. Dann gingen wir über die Cemetery Road in Richtung Bodie Methodist Church. Hier hielt gerade ein Ranger einen Vortrag über das Leben in Bodie. Als der Vortrag zu Ende war gingen wir über die Green St. zur Main St., wo das Visitor Center ist. Hier holten wir die Fragebögen für den Junior Ranger. Wir machten uns gleich aufs Aufgabenerfüllen. Zuerst ging es zum Boone Store & Warehouse. Dort sah es genauso aus, wie man es sich um 1870 vorstellt. Die Regale im Store sind noch gut gefüllt. Dann ging es weiter zur Tankstelle mit dem blauen Dodge vor den Zapfsäulen. Gegenüber der Tankstelle steht noch das alte Feuerwehrhaus, von dem gleich Bilder geschossen worden. Philipp, der bei der Feuerwehr ist, stellt fest, das die heutige Technik doch ein wenig moderner sind als damals. Wir gingen die große Runde Richtung Schulgebäude. Unterwegs passierten wir mehrere Windschiefe Gebäude. Im inneren standen noch einige Möbel. Wie es wohl war hier zu leben? An der Schule schaute sich Philipp alles ganz genau an. Es fehlte an nichts. Die Tafel war noch da. Außerdem eine Landkarte der USA. Hinten an der Wand stand noch eine Orgel. Das Klassenzimmer sah aus, als ob die Kinder gleich aus der Pause wieder in den Unterricht kommen. Viele Sachen wurden durch den plötzlichen Aufbruch einfach liegen gelassen und vergessen. Im Hydrogebäude, das Wasserwek von Bodie konnte man das Umspannungswerk betrachten. Von ihr aus wurde Bodie mit Strom versorgt. Bodie war 1892 der erste Ort der Welt, der einen elektrischen Mahlwerk und Hubkran hatte. Die Bewohner der Stadt bekamen erst 1910 Strom in ihren Häuseren. Direkt am Umspannungswerk ist das Hotel Wheaton & Hollis Hotel. Von hier aus hatte an einen herrlichen Blick auf die alte Standart Mine and Mill. Leider ist das Gebäude wegen Einsturzgefahr für die Öffentlichkeit gesperrt. Wir gingen wieder die Green St. Richtung Norden. Wir schauten uns die verschiedenen Häuser an. In eins konnte man auch rein. Hier meinte Felix, ob es hier Gespenster gibt. Ich verneinte es. Sicher war ich mir aber nicht winkAbends alleine hier zu sein ist bestimmt sehr unheimlich.

Unsere letzte Station war wieder das Visitorcenter, wo wir noch eininge Fragen abarbeiten konnten. Bilder von Einwohnern hingen an der Wand, Kinderspielzeug wurde in den Vitrinen ausgestellt. Zwei Kutschen standen auch im Museum. Sie dienten früher als Leichenwagen. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, gingen wir zur Rangerin und die Kinder wurden zu neuen Junior Ranger ernannt. Natürlich kauften wir im Shop noch einige Magnete ein. Langsam gingen wir wieder zurück zum Womo. Zum Schluss schauten wir uns noch die Kirche von innen an. Sehr sehenswert.

Gegen 12:00 Uhr waren wir wieder am Wohnmobil. Langsam machten wir wieder kehrt. Einmal durchschütteln inkulsive.

An der Abzweigung bogen wir Richtung Norden ab. Philipp und Felix dösten während der Fahrt ein wenig und verpassten so die herrrliche Natur um uns herum. Wir passierten den Topaz Lake und damit verließen wir für kurze Zeit Kalifornien und waren wieder in Nevada. In Gardnerville wachten die Kinder auf und verlangten nach Futter. An der Ampel stehend, sahen wir auf der linken Seite einen KFC. Dort fuhren wir dann auch hin. Also empfehlen kann man ihn nicht, da schmeckt es bei uns besser. Nachdem kleinen Stopp führte uns unser Navi eine Straße entlang, von der wir nicht sicher waren, das wir hier richtig sind. Die Straße war verdammt eng. Die Autos, die uns entgegen kamen mussten ausweichen. Vor uns türmte sich ein Bergmassiv auf. Da sollten wir jetzt hoch? Das kann ja wohl nicht stimmen. Aber wir vertrauten der netten Stimme und folgten ihrer Anweisung. Wir fuhren die 206 hoch. Gott sei Dank war vor uns ein Schwerlastwagen, weswegen nicht wir, sondern er den Verkehr aufhielt. Mit jeder Kurve kamen wir höher und der Blick über das unter uns war herrrlich.  Dann hatten wir den Gipfel errreicht und waren mitten im Skigebiet. Zeit zum Ski fahren hatten wir nicht, Schnee lag hier auch keiner mehr. Also fuhren wir die Straße weiter. Das was wir hochgefahren waren, musste auch wieder runter gefahren werden. Die Straße ging steil und eng runter. Und dann standen wir schon mitten in der Stadt an einer Ampel. Hier sollten wir links abbiegen. Was wir auch taten. Rechts und links standen noch zwei Casinos, wovon eins das Hard Rock Casino war. Hey, hier müssen wir nochmal hin. Das T-Shirt mag ich auch haben. Über die nächste Kreuzung und schon waren wir wieder in Kalifornien. So schnell geht das.

Wir fuhren an verschiedenen Shops und dem Skilift vorbei. Immer weiter auf dem Lake Tahoe Blvd. Und dann konnten wir den ersten Blick auf den Lake Tahoe werfen. Der Gardasee der Amerikaner.  Nach weiteren 20 Minuten, weil Stopp and Go an den Ampeln bogen wir um 15:30 Uhr beim Campground ein.

Nachdem anmelden fuhren wir auf unsere Site. Wir schauten nicht schlecht was für eine große Site das war. Da hätten mindestens drei Womo’s draufgepasst. Leider war dieser Platz ohne Anschlüsse, da diese schon Monate im Vorraus ausgebucht sind. War auch so schon ein großes Problem, hier eine Site zu buchen, weil irgentwie die Internetseite nicht funktioniert hat. Egal, für heute hatten wir diesen wunderschönen Platz bekommen. Wir stellten erstmal die Stühle rund um die Firepit. Wir hielten erstmal eine Lagebesprechung ab. Wir beschlossen, heute die Wäsche zu machen und noch ein wenig Shoppen zu gehen.

Gesagt, getan.

Wir brachten erst die Wäsche weg und gingen dann für die nächsten vier Tage einkaufen. Nachdem alles erledigt war, fuhren wir zurück zum Campground. Mittlerweile war es halb sechs. Wir hatten Hunger. Der Grill wurde angeschmissen und Sven der Grillmeister zauberte was leckeres. Die Kinder spielten derweil und zählten auf, was sie alles machen werden, wenn sie wieder zu Hause sind. Wir wollten noch nicht Heim und die Kinder hatten schon Heimweh. Verrückte Welt.

Als wir fertig gegessen hatten, fragte ich Philipp, ob er sich mit mir den Sonnenuntergang am See anschauen mag. Er möchte gerne. Also laufe ich mit Philpp über den Campground direkt zum See. Wir kommen gerade richtig. Die Sonne geht gerade unter. Die Berge, die um den See herum stehen färben sich erst orange, dann rot und zum Schluss Violett. Genauso verhält es sich mit dem See. Die Stimmung am See ist ruhig und gelassen. Die Leute genießen dieses Naturschauspiel genauso wie wir. Nachdem die Sonne untergegangen ist, machen wir uns wieder zurück zum Platz.

Sven hat in der Zwischenzeit das Lagerfeuer angemacht und sich ein kühles Blondes genehmigt. Die Nachbarn spielte Musik und machten eine kleine BBQ - Party.

Wir setzten uns ums Lagerfeuer und erzälten uns die schönsten Sachen, die wir auf der Reise erlebt haben. Erstaunlich war, das den Kindern der Joschua Tree und das Valley of Fire am besten gefallen hat. Da konnten sie so toll klettern. Und die Campgrounds am Grand Canyon und Yosemite Nationalpark, weil sie mitten im Wald sind. Auch gefiel ihnen San Francsico am besten, weil die Stadt so toll bunt ist. Los Angeles gefiel ihnen nicht so, außer der Strand, weil sie da endlich ins Meer konnten. Sie planten auch schon die nächste Reise. Nochmal alle zusammen mit dem Wohnmobil durch die USA. Solch einen tollen Urlaub nochmal erleben.

Um 22:00 Uhr löschten wir das Feuer und gingen alle zusammen ins Wohnobil.

Schnell kehrte Ruhe ein.

 

Fazit:

Heute war der schönste Teil der Fahrt der Aufenthalt in Bodie. Diese Ghosttown hat es uns total angetan. Die kleine Stadt auf 2.552 Metern Höhe ist Ruhig, nicht überlaufen und frei von kommizellen Vekaufsläden, die den Ort in eine einzigartige, authentische Atmosphäre taucht. Die vielen Häuser, die noch recht gut erhalten sind, machen eienn Rundgang sehr spannend. Man hatte immer das Gefühl, das die Bewohner jeden Moment zurück kommen könnten. Wenn man alleine war, war ein unheimliche ruhige Atmosphäre zu spüren. Die Aufgaben für den Jnuior Ranger waren auch klasse. So konnte man unheimlich viel lernen. Den Kindern hat die Schnitzeljagt Spaß gemacht. Neben den Junior Ranger Anstecker gab es noch Aufkleber und sie durften sich noch eine Kleinigkeit aussuchen.

Die Fahrt in Richtung Lake Tahoe war Landschaftlich sehr schön. Auf der einen Seite die Berghänge hoch aufragend und auf der anderen Seite ein wilder Fluß. Auch haben wir beim vorbei fahren einen Campground enddeckt. Leider haben wir den Namen nicht lesen können. Sah aber sehr einladend aus. Die Fahrt übr die NV 207 war toll. Die Straße passte sich den Verlauf des Berges an und man hatte stellenweise eine tolle Aussicht über das Tal mit seinen ganzen Farmen.

Auch der Lake Tahoe sieht sehr einladend aus. Der Ort South Lake Tahoe ist sehr lebendig und farbenfroh. Man kam sich ab und zu vor wie am Gardasee.

Langsam merkt man auch, das die Kinder nur noch Heim wollen. Solch eine lange Zeit von zu Hause weg, kann ich verstehen. Man sieht zwar viel, man kann es nur nicht begreifen, weil dann schon das nächste Highlight kommt. Das wird sich zu Hause, mit etwas Abstand, ändern. Dann wird die Erinnerung an dieses Abenteuer noch oft kommen.

Silke

Reise 2017