Heute ist der Morgen aller Morgende! Um 6 Uhr geht der Wecker. Besser gesagt: zwei Wecker. Adrian wird wach und will bespaßt werden.
Wir haben was vor: Fahrt zum Mesa Arch und dort Sonnenaufgang erleben. Wir stehen also auf und um 7 fahren wir los, es sind ja nur 5 Minuten bis zum Parkplatz. Zwei andere Fahrzeuge haben bereits vor uns den CG verlassen. Am Parkplatz vom Mesa Arch stehen bereits 11 Autos. Wir gehen den Weg vor, und um halb acht sind wir am Arch. Berechneter Sonnenaufgang ist 7.44 Uhr. Es sind bereits viele Leute da, alles Fotografen, die ihre Stative bereits um den Arch herum platziert haben.
Wir erfahren von einer Dame, die ihren Fotografenmann begleitet, dass sie bereits seit halb sechs hier sind. What? Zwei Stunden vor Sonnenaufgang? Weiter erfahren wir, dass sie nicht die ersten waren, sondern schon andere Fotografen sich die Plätze gesichert haben. Freaks... Ich bin geneigt, ein „Stative sind was für Anfänger“ in die Runde zu werfen, verkneife es mir aber. Dafür sind wir die einzigen, die heißen Tee dabei haben
Als die Sonne aufgeht, klappern die Verschlüsse. Unglaublich... André drängt sich dazwischen und macht seine Aufnahmen – Freihand wohlgemerkt, denn Stative... ihr wisst schon. Außerdem ist man so flexibler und kann schneller die Ausrichtung oder die Position der Kamera ändern. Und dann sind es diese Bilder:
whoaaaaa....
Das Schauspiel geht über eine Stunde, und das Licht wird immer besser, als die ersten Fotografen bereits wieder einpacken. Um so besser, denn so ist mehr Platz. Um halb neun entspannt sich die Lage, es sind nur noch eine Handvoll Leute da und man kommt ins Gespräch mit den anderen Fotografen.
Ich will nicht wissen, wie es hier zur Hauptsaison zugeht. Wir gehen also den Trail auch irgendwann zurück, denn es wird dann doch kalt trotz warmem Tee, den wir dabei hatten. Beim Aufstehen hat mir das Küchenthermometer auf dem Stein draußen -2,5°C angezeigt. Wir erblicken Wüstenblüten, Holzstücke und Kakteen mit Reifüberzug – wann sieht man das schon mal? Auch ein schönes Fotomotiv!
Wir fahren noch ein Stück in Richtung Grand Overlook und bleiben an einem Turnout in Richtung Westen stehen. Hier gibt es erstmal Pfannkuchen, wie der Rauchmelder bestätigen kann Ein Frühstück mit herrlicher Aussicht, was will man mehr? Dazu noch im Morgengrauen fantastische Fotos gemacht, ganz ohne Profi-Ausrüstung. Immer wieder schauen wir die Bilder von heute Morgen durch.
Nach dem Frühstück fahren wir los in Richtung Moab. Die Fahrt dauert eine Stunde – es ist halt ein weites Land. Ziemlich genau um 12 Uhr sind wir in Moab. Bei der ersten Tankstelle frage ich ganz einfach, wo ich LPG bekomme, und werde an einen RV Supply-Store am Ortsende verwiesen. Der Sam's Club Campingführer hat aber einen CG davor in der Liste, der auch Propan verkauft. Dies stellt sich als die zugehörige Texaco-Tankstelle heraus. Innen drin werden auch RV Supplies verkauft. Sind wir gar zufällig zum empfohlenen Store gefahren? Egal, wir füllen fünf Gallonen nach.
Im City Market wird der Kühlschrank nochmals nachgefüllt und anschließend der Benzintank. Ich errechne dieses mal einen Verbrauch von 25L/100km. Am Moab-Visitorcenter um die Ecke gibt es ein Thai-Restaurant. Ganz dreist frage ich im VC, ob ich das WoMo heute nachmittag auf ihrem RV-Parkplatz stehen lassen kann, obwohl ausdrücklich verboten: Ja, kein Problem. Prima! Der Thai ist nicht besonders, aber der Hunger ist erstmal gestillt.
Wir gehen noch in eine Tom Till-Gallery ein paar Häuser weiter. Tom Till ist ein bekannter Landschaftsfotograf aus Utah, allerdings hauen mich die Bilder hier in der Galerie nicht vom Hocker; zumal wir noch vom heutigen Morgen geblendet sind. Die Galeristin drinnen ist auch nicht sonderlich motiviert, und so können wir schon ungestört die Bilder kritisieren.
Schließlich gehen wir zurück zum WoMo auf dem VC-Parkplatz, nutzen noch das VC-WiFi und fahren dann zum BLM CG am Ken's Lake. Riesige Spots für jeden Camper, wo man problemlos 3-4 WoMos unterbringen könnte. Schöne Gegend, und am Abend kommen noch die schneebedeckten Gipfel der LaSal-Mountains zum Vorschein. Wir duschen beide kurz, und Adrian wird auch gewaschen. Noch schnell den Müll rausbringen, es wird wieder eine ziemlich kalte Nacht werden. Dafür sternenklarer Himmel. Ich mache mein Stativ startklar – Astrofotografie geht tatsächlich nicht ohne Stativ! Bereits um acht Uhr abends sind es nur noch 2 Grad draußen, damit dürfte die Marschrichtung auch für diese Nacht klar sein. Wenigstens hat die staubtrockene Luft Vorteile: Die Haare sind gleich nach dem Waschen von selbst wieder trocken, das Objektiv beschlägt nicht bei Temperaturwechsel und man muss morgens keine Scheibe am Fahrzeug kratzen. Wir sehen nur das Positive! Und die Bilder von heute Morgen... lassen uns den ganzen Tag nicht los!
Hallo Barbara,
ja inzwischen ist der Mesa Arch wirklich ein Publikumsmagnet. Bei unserem ersten Besuch dort noch in den 90igern war im Mai außer uns nur noch ein weiterer Frühaufsteher Vorort und wir mußten so praktisch keine Rücksicht auf andere nehmen.
Dein Mann hat aber auch ohne frühe Ankunft und Platz in der ersten Reihe erstklassige Aufnahmen gemacht. Wir haben die Vergrößerungen unserer Dia's von damals noch heute an der Wand hängen und erinnern uns gerne an diesen Morgen der dort schon was besonderes ist. Ich kann Eure Emutionen da sehr gut verstehen.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hi Barbara,
wirklich sehr schöne Fotos vom Mesa Arch !!!! --- dass es um diese kalte Jahreszeit auch noch so viel Fotografen hat, überrascht mich dich auch !
Und Reif auf den Kakteen ist ja auch etwas Besonderes !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Wow, da hattet ihr aber einen phantastischen Sonnenaufgang.
War übrigens auch schon um 6°° dort, geholfen hat es nix. Keine Sonne.
@ Bernhard, Anfang April ungefähr genauso viele.
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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